Der Himmel hat heute aber sehr dezent etwas Wolkenweiß aufgetragen.

Und überhaupt besteht die größte Schwierigkeit beim Lesen von Büchern darin zu entscheiden, welches nächste man aus dem Regal aussuchen soll.

Als jemand, der noch mit einem pfundschweren & brikettgroßen Ericsson telefoniert hat, wundere ich mich nicht, dass die Hersteller nach dem Wettbewerb um das kleiner & leichter jetzt versuchen, diesen Commodities durch Metallgehäuse wieder Gewicht zu geben. Und irgendwan reichen die Produktzyklen nicht mehr zur Stilbildung.

»Neurotizismus und Extraversion haben offensichtlich wenig Einfluss auf die Wahlentscheidung.«

Die Zeit berichtet von einer Studie der Universität Mainz über den Einfluss von Persönlichkeitsfaktoren, obige zwei der Big Five – es fehlen noch Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit – auf die Wahlentscheidung.

Ein gesundes Maß an Krankheitsgefühl.

»Eine unglaublich beliebte Frage, die Bands in Interviews gestellt wird, ist diese: "Warum heißt ihr, wie ihr heißt, und spielt ihr lieber in Clubs oder auf Festivals?" Die Antwort auf die erste Frage ist: "Wir waren dämlich und sechzehn." Und die Antwort auf die zweite: "Leg mir einfach eine Steckdose irgendwohin. Ich spiele so oder so."«

Tomtes Thees Uhlmann über Sommerfestivals.

Ein Nachmittag mit Pustefix und F*****s Begeistung an den schillernden Seifenblasen. Hell strahlende, zweijährige Augen. Und wie wir dann zu ihrem Abendessen picknickten, auf den geriffelten Holzbohlen, Kürbiskernbrot mit Leberwurst.

Später dann saßen wir allein, sie pünktlich ermüdet, am Tisch, am Ende des schmalen Rasenstücks. Kühlere Luft strich, vom kleinen Yachthafen emporsteigend, um unsere Schultern. Ab und an knisterten fremde Funksignale aus dem Babyphon. Lautlos segelten Störche durch die Dämmerung. Spaghetti mit Krabben und fruchtigen kleinen Tomaten. Die Lichter der Uferpromenade warfen längliche Lichtreflexe auf das fast unbewegte Wasser. Letzte Spaziergänger ließen den Kies knirschen, auf dem Uferweg. Und wir erinnerten Urlaubsgeräusche. Der metallische Klang aneinanderschlagender Verspannungen von Segelbooten. Das rhythmische Klatschen schwappenden Wassers an Hafenmauern. Und wir staunten über die Stille am Rhein, unter Flugverkehrsrouten.

In den Nacht dann die Rückfahrt, durch gelborange beleuchtete Baustellen. Kurz hinter dem Wiesbadener Kreuz erscheint rechts das Lichtermeer des Höchster Industrieparks, noch in der Ferne der Fernsehturm in violettem Licht und die Hochhausspitzen Frankfurts. Im CD-Player läuft Interpols "Turn on the Bright Lights". An der Autobahntankstelle noch kurz Zigaretten kaufen. Vor mir rechtfertigt ein Kunde mit hochrotem Kopf in unverständlichem Gelalle den Kauf der letzten beiden Flaschen Jack Daniel's. Endlich überzeugt, zieht er von dannen. Ich wage nicht mich umzuschauen, ihn wegfahren zu sehen. Fühle mich, als sei ein Urlaub vorbei.

»Namentlich möchte noch keiner genannt werden. Sie wollen sich erst sicher sein, dass sie genug sind. (...) "Wir wollen grundsätzliche Informationen darüber geben, welches Gefahrenpotenzial rechtsradikale Gruppen darstellen", sagt Anton Mewig, dessen Name frei erfunden ist. (...) Dann handelte er: Er sprach die Einwohner an, warb um Unterstützung. Auch bei der Stadt Butzbach. Doch Bürgermeister Oswin Veith (CDU) habe ihm zu verstehen gegeben, dass man die Sache nicht aufbauschen wolle.« [via FR]

[Hervorhebung von mir.]

Sein Blick verlor sich in der aparten Zahnlücke ihm gegenüber.

Schöne Metapher für die Skyline von Frankfurt. Aus dem Programmhinweis zu "Hoch hinaus", einer Dokumentation über europäische Hochhäuser, heute Abend um 23:00 Uhr auf Arte.

»Die Wahl wird Deutschland nicht retten« titelt die Netzeitung über ein Interview mit dem Soziologen Ulrich Beck. Retten? Hört sich für mich nach einer Überdosis Weihrauch an; eschatologische Soziologie. Und halte sie dabei durchaus für diskutierenswert, die Fragwürdigkeit der Prämissen der politischen Programme.

Dass methodisches Vorgehen aber auch immer an der Realität vorbei geht.

Ein Nachteil für Vorsitzende von Ich-AGs besteht darin, keine Leute feuern zu können. Mal ganz zu schweigen von 14.500.

Feinst-fragmentierte Mittagpause, heute, mit Miss Caro auf Durchreise.