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| frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Donnerstag, 20. Februar 2003
Aufrüstung Gänzlich unheimlich. [ak, 22:29 · referenzieren · ] Abend in Filz Bei meiner musikalischen Grobschlächtigkeit gerät mir ja jedes Stück über 15 Minuten zu einem GYBE! – irgendwie. Diesen Vergleich nährten Vibracathedral Orchestra, fünfköpfige Band aus Leeds (UK). Vorher hatten Klaus Sander und Diedrich Diederichsen ihre Musikvorträge in der Veranstaltungsreihe "Under Construction" des TAT gehalten. Ersterer mit Ausschnitten von Ritualmusik aus Togo – darauf noch ein Heineken Herr Diederichsen gab dann einen Text über das Improvisiseren und die "Soziokulturellen Strukturen musikalischer Horden" zum besten, den er im Anschluss mit Musikbeispielen unterlegte. Nach einigen Minuten hatte ich für mich geklärt, dass ich erstens der Argumentation nicht folgen muss und er zweitens wie Rainer Werner Fassbinder aussieht. Ein Digitalknipser mit an den Kopf angepappten Haaren kompensiert die technischen Unzulänglichkeiten seiner Kamera dadurch, dass er sich direkt vor den lesenden Diederichsen aufbaut, mit ausgestreckten Arm außergewöhnliche Perspektiven erzwingend. Wird zum Running Gag des Abends – und im Raucherfoyer auch intensivst unter den dezenten Fotografen diskutiert: "Der studiert bestimmt Dermatologie; braucht daher die Hautnähe." Hoch wölbt sich das lichte hölzerne Tragwerk des Depots über dem filzigen Boden. Durch den großen verglasten Torbogen des Bockenheimer Depots strahlte weiterhin das weiß-rote Neonschild der Santander Bank. Äußerst passendes Ambiente für die Band mit der Kathedrale im Namen. Das kulturschaffende oder Soziologie studierende Publikum flezt auf den schlichten Tischen oder Bänken. Vor der fehlenden Bühne flutet eine Liegewiese auf allgegenwärtigem Filz. Mit Bogen gestrichene E-Gitarren klingen exotisch nach Sitar. Die Musik mäandert durch den Raum, schwillt an, wieder ab, kreiselt, gluckst und strudelt. Minute um Minute, ohne Spannung aufzubauen, aber auch ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Mit meinen Banknachbarn wechsele ich mich beim Bierholen ab. Kurz vor eins geht die Ansage "15 minutes" an die Band. ÖPNV-Abhängige machen sich auf den Weg. Im Foyer treffen meine Banknachbarin K****** und ich auf die Band bei nachkonzertlichen Zigaretten und Bier. Wir nutzen die Gelegenheit und fragen nach CDs. Neil eilt zurück zur Bühne und erscheint mit einer Waterstones-Tasche. Er drückt uns letzte CDs in die Hand, mir den schön pappig verpackten Sampler Trighplane Terraforms No.1 von Mental Telemetry und ist charmant desinteressiert am Preis. Der Organisator ruft die Band zum Aufräumen herein, wir zahlen und verabschieden uns in die kalte Nacht, mit dem Versprechen, uns gegenseitig Aufnahmen zu brennen. [ak, 21:30 · referenzieren · ] FAZ macht dicht Wissen die Perlentaucher zu berichten. Zumindest die Seiten zur Papierausgabe. Alles nur noch gegen Bezahlung. FAZ.net bleibt. Vorerst. [ak, 14:48 · referenzieren · ] Dass nichts vertuscht wurde hier in Frankfurt, wie die FR heute berichtet, nimmt nichts von der gruseligen Gespenstigkeit der Debatte um Aussageerpressung, gemeinhin Folter genannt. Und den Fahrer des kürzlich gesehenen Wagens mit dem kofferraumbreiten Aufkleber "www.todesstrafe-fuer-kinderschaender.de" sehe ich schon am Stammtisch triumphieren. [via stefan] [ak, 12:44 · referenzieren · ] Balsam der Vergesslichkeit Zu viele Dinge nenne ich merkwürdig, die ich besser vergessen sollte, lieber vergessen möchte. Genau dieser Widerspruch scheint die Erinnerung zu schärfen, wo anderes verblasst, verschwimmt, sepiafarben wird. Die Entrümplungsmechanismen meines Hirns scheinen mir höchst verbesserungsfähig. [ak, 10:14 · referenzieren · ] Mittwoch, 19. Februar 2003
Vibracathedral Orchestra Heute 22:00 Uhr in der Reihe "Under Construction" im Frankfurter TAT. Wobei die Reihe unter Anbetracht gestrichener städtischer Unterstützung und unklarer Zukunft für das Bockenheimer Deport und das dort ansässige TAT eher "Under Deconstruction" heißen müsste. [ak, 17:05 · referenzieren · ] [ak, 16:10 · referenzieren · ] Dienstag, 18. Februar 2003
Contradictio In Re Berufsleben. [ak, 11:09 · referenzieren · ] Algebra am Himmel Die Kondensstreifen am Himmel über Frankfurt sehen aus, als hätte jemand bei der Frage nach der Konstruierbarkeit mit Zirkel und Lineal gemogelt. [ak, 08:54 · referenzieren · ] Montag, 17. Februar 2003
Bockenheimer Lokalreportage Wie ein "Blind Date" bei anatolischer Zahnwehmusik zum Debakel gerät, erzählt Jürgen aus Berlin [ak, 12:46 · referenzieren · ] Sonntag, 16. Februar 2003
Alleinsam Buchtitel stellen manchmal eine Hürde für die Lektüre dar. Der Titel erleichtert zumindest den Zugang zu Jonathan Franzens Essaysammlung "Anleitung zum Einsamsein" nicht. Im amerikanischen Original publiziert unter dem Titel "How To Be Alone". Anleitung zum Alleinsein? Diesen kleinen Klangverschiebungen kann ich stundenlang nachlauschen. Dieses Bewußtsein, den Unterschied zwischen Alleinsein und Einsamkeit zu kennen, erfahren zu haben. Das Lesen von Büchern erfordert Alleinsein. Einsamkeit dagegen wird durch nichts erfordert, ist rein defizitärer Zustand, das schmerzliche Bewußtsein über eine Fehlstelle. P.S.: Das erste Stück, in dem Jonathan Franzen über Alzheimererkrankung und Tod seines Vaters schreibt, findet sich im amerikanischen Original beim Guardian unter dem Titel "The long slow slide into the abyss". [ak, 23:00 · referenzieren · ] Samstag, 15. Februar 2003
Alkoholspiegel-Bestenliste Schon der Titel In Plüschgewittern begeisterte mich heute im Zweitausendeins im Parkhaus Hauptwache für den Roman von Wolfgang Herrndorf. Meine Art der begleitenden Reizhustentherapie in Form von Bücherkäufen. Jetzt sind die fast 230 Seiten auch schon durchlesen. Angenehmst erinnert mich die Lektüre an Sven Regners "Herr Lehmann", nur mit mehr Alkohol. »Das is der Nachteil am Alkohol, wenn man das mal so betrachtet. Man kriegt nicht mehr alles mit. [...] Ich bin jetzt so gut wie nüchtern, aber ich lasse mir nichts anmerken.« Gehört auf die Alkoholspiegel-Bestenliste. Hier die Rezensionsliste der Perlentaucher, und hier der Kommentar von Jochen aus Berlin. [ak, 22:34 · referenzieren · ] Systemfehler [ak, 19:57 · referenzieren · ] Alkohol, in Maßen genossen kann auch in größeren Mengen nicht schädlich sein. Also, liebes, dreimal täglich eingeworfenes Acetylcystein, entweder du wirkst, oder ich greife wieder zu schottischem Heilwasser. Am meisten an dieser Gereiztheit nervt die klare Kenntnis der Ursache. [ak, 17:39 · referenzieren · ] Nächste Seite |
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