| frapp.antville.org | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Mittwoch, 17. September 2003
Vorschlag für den Boulevard Nach dieser Nachricht warte ich schon auf zentimeterhohe Schlagzeilen: "Lakritzschnecken: Gottschalk wirbt für Potenzkiller!" [ak, 17:45 · referenzieren · ] Wie sie sich auch dreht und wendet »Erwarten Sie ein fragmentarisches, aber buntes Bild der Welt, wie sie sich dieser Tage dreht.« Schönes, spannendes, zum Blättern anregendes Heft, mit ganzseitigen Illustrationen, die noch Tafeln heißen. Die Du Spezialausgabe Nr. 739 "Was Zeitgenossen wissen müssen". [ak, 13:27 · referenzieren · ] Dienstag, 16. September 2003
Automobiles Hochamt Nur der blauweiße Autobauer aus Bayern präsentiert sich mit dem Charme eines Autohauses in einem halberschlossenen Gewerbegebiet. Ansonsten wird mit Lackpolitur gearbeitet als wäre es Weihrauch. Automobile auszustellen hat per se etwas von Entrückung. Nach einem halben Tag auf der IAA sorgten reichlich schmerzende Füße für ein intensives Desinteresse an geformten Blech. Etwas absentiert formen sich erste Elemente einer Soziologie der Produkttaschenträgern: Der Träger der silberfarbene Papiertasche mit dem Stern aus Stuttgarter Landen als Anbetung sicherer Stabilität, auffallend oft sportlich veredelt durch das aus der Tasche ragende zusammengerollte Plakat von Sportwagen eines benchbarten Herstellers. Die Mini Cooper-Beutel getragen von Männern der Generation Spaß, Fiat Panda kündet von Selbstaufgabe oder Extrem-Understatement, VW Golf-Taschen als papierne Inkarnation von Gediegenheit. Überhaupt: Männer, grob taxonomiert in erstens Mittvierzieger mit Schmerbauch, Opelfahrer mit der Sehnsucht nach Höherem – auch wenn Mercedes den flügeltürigen SLR am Ende einer doppelten Spiralwindung aus der Kuppel bis in die Manege der Festhalle präsentiert. Und zweitens postpubertäre Pickelträger, deren Kinnmuskulatur vor Maserati und Ferrari erfurchtsvoll den Dienst versagt. Dazwischen gibt es wenig. Und gut steinzeitlich dienen seltene weibliche Begleitungen als Trägerinnen erbeuteter Devotionalien. [ak, 13:25 · referenzieren · ] Von der Börse Zugspitze leicht schwächer schließt bei 2.962 Metern. [ak, 10:52 · referenzieren · ] Montag, 15. September 2003
Narreteien des Alltags Mich gemahnen diese um den Hals getragenen Schlüsselbänder, verziert mit Firmenlogos, beschwert mit dem baumelnden Betriebsausweis, an Narrenorden. [ak, 12:45 · referenzieren · ] Höret die Stimmen Dienstag im Space Place: Guided By Voices. Über Tonspion gibt's "I'll replace you with machines". [ak, 11:04 · referenzieren · ] Sonntag, 14. September 2003
Tücken der Mobilmachung Der neue Handschmeichler, diese mobilgemachte CD-Sammlung, hat beim begeisterten "Scrollradeln" – für diese sanfte kreisförmige Daumenbewegung fehlt auch noch ein passender deutscher Ausdruck – dafür gesorgt, dass ich meinen Ausstieg aus der S-Bahn verpasst habe. Einen iPod-Race hatte ich mir anders vorgestellt. [ak, 22:42 · referenzieren · ] Sonntag mit Schlingensief Ich geh' jetzt in die Kirche. [ak, 12:18 · referenzieren · ] Samstag, 13. September 2003
Weilheimer Pfade "Observing Systems" vom Tied & Tickled Trio. Die dort dem Jazz geschlagene Gasse wird immer breiter. [ak, 16:38 · referenzieren · ] Lobet und Preiset Der Verein Deutsche Sprache feiert heute den "Tag der deutschen Sprache". Darauf einen kräftigen Konjunktiv. [via SZ-Glosse] [ak, 10:54 · referenzieren · ] Freitag, 12. September 2003
Macht Zeitungen breiter! Manchmal beschleicht mich der Verdacht, meine Aufmerksamkeitsspanne verkürze sich auf das Maß einer Schlagzeile. [ak, 15:52 · referenzieren · ] Donnerstag, 11. September 2003
Heimatliteratur, fast Die Gegenwart, das ist doch nicht einfach bloß jetzt; die Gegenwart für mich und das Bahnhofsviertel hat ungefähr im August 1958 angefangen. Mit fünfzehn, als Lehrling in einem niederschmetternden Kramladen in Gießen an der Lahn, notwendig unentwegt zahlreiche Zukünfte im Sinn, die inzwischen – manche ohne die Gegenwart je passiert zu haben – eindeutig der Vergangenheit angehören, vielen Vergangenheiten; So (mich beeindruckend) beginnt Peter Kurzecks "Mein Bahnhofsviertel". Die restlichen 72 Seiten haben mir den gestrigen Abend in den Morgen prolongiert. Gibt meiner kleinen Hausbibliothek einen weiteren Drall in Richtung Heimatliteratur. [ak, 21:32 · referenzieren · ] Theodor W. Adorno Anekdotische Annäherungsversuche allenthalben. Zum 100. Geburtstag. [ak, 18:08 · referenzieren · ] Autos, Hunde und das Recht auf Irrtum »Auf behördliche Anordnung ruht der Verkehr zwischen Frankfurt West und Hauptbahnhof« lautete die ebenso korrekte wie Neugier erweckende Durchsage. Erzwungen durch den Fehlanschlag eines Sprengstoffhundes, wie ich später erfuhr, Ausweichen auf die Straßenbahn. Dafür die mit Autoplakaten zugekleisterte Bahnhofshalle vermieden und etwaigen Zeitverlust durch optimale Linienführung beim tangentialen Einfädeln in die Drehtür wettgemacht. Ich fühle mich so automobil. [ak, 14:19 · referenzieren · ] Nächste Seite |
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