frapp.antville.org
frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking).
Donnerstag, 23. Oktober 2003

»Haben Sie mal einen Moment Zeit?«

Aber ja doch. 35 feine Fragen des Herrn Dahlmann:

28. Das letzte Mal geweint? So richtig zuletzt in 2001. Sturzbäche von Tränenflüssigkeit. Fühlte mich zum Kotzen. Hab' angefangen zu bloggen. Seitdem trocken.

Der Rest dann in den Kommentaren.

[ak,  18:09 · referenzieren ·  ]



Shape Your Body

»With music throbbing and her proud family looking on, Amanda Draizin, 16, strutted down a runway, wearing a little black dress and her brand new nose. Corrine Hernandez showed off her breast implants. Roslyn Kaufman displayed her slimmed-down stomach and wrinkle-free eyelids.«

Die NY Times über "Post-operative Plastic Surgery Parties". Und ihren Kern: "You can use it as a marketing tool." Dr. Charles Messa vom Weston Cosmetic Surgery Center in Weston, Florida.

Faltenförderndes Stirnrunzeln und der Wunsch nach einer Feier des körperlichen Verfalls. Einlass für Männer nur mit grauen Haaren oder deutlicher Stirnglatze, Frauen nur in Begleitung von Krähenfüßen.

[ak,  12:38 · referenzieren ·  ]



Suchtveredelung

»Eine Zigarette aus dem Etui raucht man anders als die Kippe aus der Schachtel«. Die Zeit liefert eine Vorlage für Zigarettenpackungsetuis zum Selbergestalten. Und ich warte gespannt auf Angebote für Selberdreher.

[ak,  10:31 · referenzieren ·  ]



Analökonomie

Wenn alles für'n Arsch ist, wäre dann das Arsch sein nicht eine gute Idee?

Und danke der Nachfrage: Mir geht's gut.

[ak,  00:14 · referenzieren ·  ]


Mittwoch, 22. Oktober 2003

Eingrenzungen

Sehnsüchte: Auswanderung. Grenzüberschreitung. Ein Leben jenseits jeder Bemessungsgrenze. Zuviele Nachrichten über Steuer-, Kranken-, Rentenreform gelesen.

[ak,  17:05 · referenzieren ·  ]



Aus der Arbeitswelt

»"The real question," he added later, "is where did the paralegal bill his or her time?"« Die Geschichte des Sushi-Memos in der NY Times.

[ak,  14:32 · referenzieren ·  ]



Wuchtige Wut

Fehlfarben, angereist im schmuddelig-gelben Tourbus mit aufgearbeiteter Front aus Industrieblech, geparkt am Betonplateau der Konstablerwache. Das Nachtleben gut gefüllt nach der Verlegung. Schwarz auf Weiß aus Bremen als Vorgruppe starten kraftvoll, klingen nach Kettcar mit Ska-Anleihen.

Dann übernehmen Peter Hein und alte Mitstreitern wie neue Schlagzeugerin Saskia von Klitzing die Bühne. Kein Retro, keine Nostalgie sondern wuchtige Wut, "Grauschleier" und "Reiselust", "Paul ist tot" und "Rhein in Flammen". Pogo tanzen Bühne. Bier wird verspritzt. Die Wirklichkeit ist immer noch so, dass gegen sie anzuschreien sich lohnt.

»Immer Oktober wär auch gar nicht schlecht Internationale im letzten Gefecht Türme gefällt, Börse entkernt Eine schönere Welt, alles so weit entfernt«

[ak,  12:56 · referenzieren ·  ]


Dienstag, 21. Oktober 2003

Sehr seltsam

Fehlfarben im Nachtleben und nicht in der deutlich geräumigeren Batschkapp?

[ak,  16:31 · referenzieren ·  ]



Computerisierung

»The man from Calcutta was called a "computer" since he worked on computation of data collected by survey parties. He was promoted to the position of "chief computer" because of his good work.

BBC News über Radhanath Sickdhar, der Mann, der den Mount Everest errechnete.

[ak,  11:51 · referenzieren ·  ]


Montag, 20. Oktober 2003

Gefaltete Fassade

Bottega + Ehrhardt, Haus S. Werner Aisslingers Loft Cube. Die FAZ über Architektur: Lernen von der Vorstadt.

[ak,  16:18 · referenzieren ·  ]



Deutsche Kreativität

»Unsere Kollegin im zarten Schulalter zu einer amerikanischen Halloween-Party geladen, verwechselte aber mit Unterstützung der Oma das Ganze mit Karneval. Sie erschien deshalb als Litfasssäule verkleidet. Lauter amerikanische Vampire, Skelette, Geister schauten sie erst fragend an, vergaben aber schließlich den dritten Preis beim Kostümwettbewerb an die Litfassäule wegen beachtlicher deutscher Kreativität.« [Aus aller Welt, 1. November 2000]

Hier und heute gestern vor einem Kaufhausschaufenster gestanden. Orange und Schwarz, hohle Tonkürbisse mit debilem Gesichtsausdruck und 300 Gramm Tüten Plastikspinnen. Im Hintergrund lauerten aufgereiht schon ganze Garden von Nikoläusen. Clash of Cultures

[ak,  13:45 · referenzieren ·  ]



Das Büdsche

Fotografien Frankfurter Wasserhäuschen von Martin Starl im Historischen Museum. [via The Thing]

[ak,  12:34 · referenzieren ·  ]



Knochentrockener Glam

David Robert Jones ging bislang überhaupt nicht, so synthetisch, so klebrig, so glamourös, so China Girl. Ein unbedachtes »Wenn Du noch Karten bekommst, dann komm' ich mit.« und EBay und K****** bewegten mich am Samstag Abend in die Festhalle. Riesige Screens über und hinter der Bühne, blattlose, weiß getunkte Baumgerippe, über Kopf über den Seitenflügeln des Bühnenaufbaus hängend. David Bowie mit seiner "A Reality"-Tour auf Station in Frankfurt.

Und dann ein fantastisches Konzert. Stücke so auf ihren Rock-Kern reduziert, so skelettiert, so knochentrocken, dass das Publikum selbst bei "Heroes" erst nach einigen Sekunden das Stück erkennt, wenn die Band den Glam-Schubhebel betätigt. Und dann in kollektives Kreischen verfällt. New York-Referenzen durchziehen den Abend, musikalische Verortung durch ein sich nahtlos einfügendes Cover von Velvet Undergrounds "White Light, White Heat". Fassungslos begeistert verfolge ich die zweieinhalb Stunden. Das ist hier Rock!

Einzige offene Frage des Abends: Was stand auf dem T-Shirt von David Bowie?

Nachtrag: Andere waren bereits am Donnerstag beim Auftritt in Hamburg (und mit Auslöser für obige Unbedachtsamkeit). Hier war die Bassistin jetzt noch mehr so angezogen, wie von Herrn Praschl vorausgedacht. Tank Top, dreiviertellange Cargohose und schwere Boots, was man schön auf den Screens beobachten konnte, wenn ihr Bein, wippend, sich vorstellend, vor eine der Bühnenkameras geriet.

[ak,  09:37 · referenzieren ·  ]


Samstag, 18. Oktober 2003

Im Zeichen der Krise

Dahin verschlagen hatte mich eine Art Betriebsausflug. Nicht mein Betrieb und nur eine kleine Abteilung. Krisenkompatibles »Klein-Klein« mit einer Radtour entlang des Rheins und durch die Weinhänge.

Im Gasthof – wäre vormals ein besterntes Hotel gewesen, mindestens mit Schwimmbad und Fitnessraum; jetzt, krisenkompatibel, gutes Jugendherbergsniveau, Mehrbettzimmer – dann ein Essen und eine patente Bedienung, die auf die Frage, wo man denn abends in Rüdesheim hingehen könne, im Ton äußerter Empörung antwortete: »Hier gehe ich nicht aus!« Man hätte diesem Rat folgen können. So aber kenne ich jetzt ein gros der Lokale mit jüngerem Publikum, die uns die Kellnerin dann doch noch verraten hatte. Und alkoholische Absonderlichkeiten wie »Wodka Ahoi«, an die mich heute früh mein Magen gereizt erinnerte. Wie ich überhaupt vermehrt nach durchsoffenen Nächten feststelle, dass dieses Organ die Kurzzeiterinnerung vom Gehirn übernimmt. Man erinnert nur mit dem Magen ungut.

Und Tanzen waren wir auch noch – und ich schon wieder. Ich bereite Sorgen. Mir.

[ak,  18:44 · referenzieren ·  ]


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