frapp.antville.org
frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking).
Dienstag, 4. November 2003

Es war sein Blick

Den grünen Lodenvorhang mit dem satinierten Saum hatten sie passiert. Der beflissene Kellner in weißer Schürze und hellblau kariertem Hemd schleuderte mit generöser Geste einen gläsernen Aschenbecher durch den Raum und offerierte den somit freien Tisch. Sie hatten gerade Platz genommen an dem Bistrotisch, der Steppjacken kaum entledigt, als der Ober, die Aschenbecherscherben noch in der Hand, schon fragte, ob es schon was zu trinken sein dürfe. Es durfte. Ihr Verhalten war das eines Paares in der Probephase, vertraut, aber noch nicht zu sehr, interessiert, aber nicht sehnsüchtig. Oder es waren einfach Bekannte, Freunde, Kollegen.

Er, der später die Rechnung mit Kreditkarte bezahlen wird, bestellt eine Apfelsaftschorle. Sie kontert mit einem Pils.

Es war sein Blick, der in diesem Moment sein sprachloses Erstaunen verriet. Sinnbild des Entsetzens eines Schachspielers nach einer missglückten, missratenen Eröffnung, unumkehrbar. Schmerzhaft sein Blick, als die Getränke gebracht werden und der Kellner zunächst ihm das Bier offeriert. Dann aber die Rochade. Tapfer löffelte er sich später durch die Kürbissuppe mit den dekorativen Aceto-Fäden.

[ak,  12:10 · referenzieren ·  ]


Sonntag, 2. November 2003

Patriotism Galore?

»Have you considered leaving the United States permanently? No. This is the best country in the world.« Noam Chomsky antwortet dem NYT Magazine.

»Sind Sie gern Amerikaner? (...) Ich liebe mein Land wirklich.« Michael Stipe im Spiegel-Interview.

Mich merkwürdig berührende Koinzidenz der Aussagen, hier ungerecht aus dem Kontext gerissen.

[ak,  15:42 · referenzieren ·  ]


Samstag, 1. November 2003

Auf der Drogenspur

Tendiere gerade dazu, Schuheputzen unter sportliche Aktivität zu verbuchen. Ist jemals das halluzinogene Potenzial von Schuhcremes untersucht worden?

[ak,  23:40 · referenzieren ·  ]


Donnerstag, 30. Oktober 2003

Unbeeindruckt trotz Hochglanz

Er: Das war so'n fieses Probeabo. Mit so'ner automatischen Verlängerung um ein Jahr. Sie: Unmerkliches Nicken. Er: So richtig teuer; weißt Du, was die kostet? Mindestens sechs Euro, oder so. Sie: Unbeeindrucktes Nicken. Er: Echt teuer. Sie: Kaum Zeit zu nicken. Er: Aber da, da war ich informiert. Voll den Plan. Sie: Sie zieht an einer Haarsträhne wie an einem Glockenzug. Der Kopf nickt. Er: Aber echt. Voll gut. Aber auch dick. Weißt Du, das Manager Magazin.

Ich, am Nachbartisch, schüttle den Kopf und freue mich diebisch, dass sich der Beeindruckungsfaktor dieser »Gala für BWL-Studenten« auf der Nulllinie bewegt. Und sie sagte kein einziges Wort.

[ak,  13:11 · referenzieren ·  ]



»Das Kapital is no soundbite.«

Karl Marx: Do you remember that petty Arkansas politician who became US president and played around with the intern? What's his name? Clinton. Yes. "It's the economy, stupid!" Well, my dear boy, I said it first. At some length... True, Das Kapital is no soundbite.

Teils arg launiges Interview mit Karl Marx im Prospect Magazin. [via A&L daily]

[ak,  11:46 · referenzieren ·  ]



Stürmische Sonne

Heute früh im Radio zum Thema. Der Radioreporter im Interview mit einem zum Sprecher der Deutschen Flugsicherung: »Heute Nacht waren wir ja auf der von der Sonne abgewandten Seite ...« Und ich hätte doch vermutet, das sei jede Nacht so.

[ak,  10:01 · referenzieren ·  ]


Mittwoch, 29. Oktober 2003

Ich glaub' es grippt!

Schon die dritte Verabredung an aufeinander folgenden Abenden, die platzt. Steigerungsformen der Begründung: Arbeit, Dissertation, Grippe.

Aber dank C***** darf ich mich doch noch durch das tröpfelige Frankfurt bewegen.

[ak,  20:21 · referenzieren ·  ]



Dürre im Büro

Den Schreibtisch flankiert eine halbverdorrte Hydrokultur. Das Düngemittel ist der Bonus der Grünpflanze. Schlechte Zeiten für die Büroflora.

[ak,  12:36 · referenzieren ·  ]


Dienstag, 28. Oktober 2003

Zorninduktion durch Technik

Der Feuervogel gefällt mir schon ganz gut. Sehr angenehm auch die Möglichkeiten mittels Tabulatoren. Nur, warum lande ich jetzt immer nach Anlage einer "öffentlichen" Story in mein Antville Storyverzeichnis, der neue Eintrag als offline gekennzeichnet, trotz gegenteiliger Angaben vorher? Seltsam. Blöd! Technik?

Und wenn schon im Nörgelmodus, wende ich mich doch – bei aller verständlichen Begeisterung – dem Thema iTunes zu: Die Erzeugung von Playlists aus dem Library-Browser heraus ist anstrengend, da man per Drag & Drop gezwungen ist, den pixelbreiten Rand um bestehende Listen herum zu treffen. Und mich als Tastatur-Junkie entnervt die Sonderbehandlung der Kombination aus Ctrl-Taste und den den Cursortasten zur Selektion, sei es von Listen, sei es von Texten in Eingabefeldern. Egal ob gut oder schlecht, ich will Einheitlichkeit: Eine Track markiert, und dann die Länge der Auswahl mit der Tastenkombination bestimmen. Und nicht oben und unten erweitern. Ich will ich die Auswahl von Zeichenketten mit Shift Ctrl und Cursortasten wortweise erweitern, und nicht bis zur Besinnungslosigkeit auf die Tastatur hämmern, bis ich kapituliere. Nicht einsehen will auch das Fehlen wichtiger Shortcuts wie das Editieren der MP3-Tags. Und F2 über Album, Titel, Artist oder sonstwas erlaubt bitte direkte Änderungen und Korrekturen. Verstanden?

Okay, jetzt ein Schlückchen Baldrian, dann geht's ja hoffentlich bald wieder. Achja, diese explorerartige Aufbereitung der Music Library in MusicMatch hat mir schon gut gefallen (raunend drohender Unterton in der Stimme).

[ak,  22:38 · referenzieren ·  ]



Vereinsamung in Zeiten des Internet

Nach anderthalb Tagen in neuem Büro ohne Rechner mit Netzanschluss, ohne Einwahlmöglichkeit über die Telefonanlage und einer nullbalkigen Netzempfangs­stärkenanzeige auf dem Mobiltelefon komme ich mir vor wie in Isolationshaft. Nun gut, wenigstens erlauben die Treppenhäuser die Pflege des Nikotinspiegels und die kaffeemaschine im Kiosk bereitet durchaus akzeptablen Cappuccino.

[ak,  19:36 · referenzieren ·  ]


Montag, 27. Oktober 2003

Über Aleph und Epsilon

Besprechung eines Buchs über unendlich groß und unendlich klein im New Yorker. Autor: David Foster Wallace. Der Mathematiker staunt und der Laienleser wundert sich.

Und noch eine Besprechung des Guardian.

[ak,  18:18 · referenzieren ·  ]


Sonntag, 26. Oktober 2003

Beck's oder Blut?

Herr Lehmann oder Kill Bill?

[ak,  17:46 · referenzieren ·  ]



Lesen mit Schmerzen

Sich beim Duschen die Schulter zu zerren ist ein denkbar ungünstiger Start in den Sonntag, wie ich gerade beim mühevollen Wenden der Seiten der Zeit feststelle.

[ak,  10:33 · referenzieren ·  ]


Samstag, 25. Oktober 2003

Worte ohne Grenzen

Words without Borders, Online Magazin für internationale Literatur. [via Die Zeit]

[ak,  15:59 · referenzieren ·  ]


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