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| frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Mittwoch, 14. Januar 2004
Rudernde Bewegungen Ihre Arme gesteten in alkoholisierter Großspurigkeit durch den Gang im Straßenbahnwaggon. Worte wrangen sich gedehnt aus ihrem Mund. Die halboffen Augen verfolgten rollend den milchigen Flascheninhalt. Ausgreifend rudernd stieg sie schwankend aus, die schmale Gestalt. Eingehüllt in heller Steppjacke, die sie wie aufgeblähte Airbags umhüllte. Der Aufprall stand noch bevor. [ak, 18:24 · referenzieren · ] Dienstag, 13. Januar 2004
Ausrisse aus dem Kontext Merkenswert: »Aber man weint halt unter seinem Niveau«. [ak, 23:34 · referenzieren · ] Über Voraussetzungen und Folgen »Schreibst du Tagebuch?« »Was mir einfällt«, sage ich. »Fast so gut wie reden.« »Mein Vater hat immer gesagt, nur intelligente Menschen können allein sein«, sagte Antonia. »Man wird nicht intelligent, nur weil man allein ist«, sage ich. Aus Peter Stamms Erzählung »Fado« aus dem Band In fremden Gärten. Und könnte den nächsten Beitrag bilden zur Reihe Bloggen ist ...: Auf Bücher & Autoren gestoßen zu werden. Kann aber auch einfach als zurückhaltend unentschlossene Weiterempfehlung gelesen werden. Ich könnte natürlich auch erwähnen, dass letzte Seiten des Buches mich heute meine Straßenbahn verpassen ließen. [ak, 17:19 · referenzieren · ] Verstörungen auf dem Trottoir Warum verströmen Drogerieläden auch nachts noch bis auf den Bürgersteig das seifige Aroma von Asepsis und Sterilität? [ak, 00:12 · referenzieren · ] Sonntag, 11. Januar 2004
Ein Teil Weilheim Sein Mein letztes Konzert im Mousonturm waren Melt Banana. Woran mich gestern der Schlagzeuger mit entsprechendem T-Shirt erinnerte. Sonst war alles anders. Der Altersdurchschnitt im Foyer lag höher, mehr graues Haar, mehr schwarze Rollis, mehr Nordend-Establishment. Nur neben mir am Aschenbecher quatschte eine gedrungene Kleine von ihren Plänen, Veranstaltungskauffrau werden zu wollen, das Ausmaß ihrer Bestrebungen durch »Suche nach Praktikas« verdoppelnd. Drinnen dann Weilheim: Das Tied & Tickled Trio in der bis zu zehn Mitwirkende zählenden Big Band-Variante. Die Brüder Acher als Koordinatoren für Takt und Einsatz, Markus im erwähnten T-Shirt am Schlagzeug, Micha – den ich mir größer vorgestellt hatte – wechselnd zwischen Trompete, Flügelhorn und E-Bass. Daneben Saxophone, Posaune, Querflöte, ab und an Klavier, Kontrabass, Perkussion. Und ein guter Schuss Elektronik. Heraus kam Etwas. Etwas Dichtes, etwas Filigranes, etwas Entzückendes. Vor Verirrung in den Tiefen musikalischer Kategorien rette ich mich mit der Formel »Wenn Saxophon, dann Jazz«. Also Jazz. Konzentriert entspannte Gesichter im Publikum und auf der Bühne. Micha Acher, am rechten Bühnenrand, im Wiegeschritt den Takt vorgebend. Im Hintergrund lässt der Laptop Zeit für eine Zigarette. Soli der Blechsektion, eingebettet in ein elektronisch pluckerndes Grundgerüst, werden beklatscht, daneben versunkenes Wippen mit Kopf und Oberkörper. Zweimal Zugaben, dann ist das Konzert vorbei. Ein letztes Bier im Foyer und der Drang, Observing Systems wieder hören zu wollen. Laut. »Ich möchte auch ein Teil von Weilheim sein.« [ak, 12:50 · referenzieren · ] Samstag, 10. Januar 2004
Drehen Deluxe Manchmal schenkte er sich das Abreißen der Tabakfäden aus dem nicht zum Mundstück designierten Ende der frisch gedrehten Zigarette. Ihren feierlichen Höhepunkt fanden diese Anwandlungen von Generösität in dem orangefarbenen Auflodern beim Entzünden des hervorquellenden Büschels. [ak, 23:51 · referenzieren · ] Kreischen inklusive The Strokes, live. [ak, 17:59 · referenzieren · ] Private Fernsehfolgen »Früher stand "Privat" für etwas besonders Edles. Privatbanken. Privatpatienten. Der Privataufzug für den Herrn Generaldirektor. Seit es das Privatfernsehen gibt, klingt das Wort privat ein bisschen anzüglich.« Harald Martenstein in der Zeit über 20 Jahre Privatfernsehen. [ak, 14:07 · referenzieren · ] Freitag, 9. Januar 2004
Akustische Entropie Kaufhäuser und Supermärkte, Innenstädte und öffentliche Transportmittel mute ich mir nur noch mit Ohrstöpseln bewehrt zu. Erhöhung des Rauschabstands zu Hintergrundmusiken und Sonderangebotsdurchsagen, zu Gemüsehobelanpreisungen und mobilgemachten Privattelefonaten. Die Welt verrauscht. Statt Rausch nur noch Kater. [ak, 19:38 · referenzieren · ] Donnerstag, 8. Januar 2004
»Prime Fact Checking« Irrtum oder Fehler beim Satz, jedenfalls beginnt die Folge der sieben Dreien in den Nachkommastellen von Pi nicht, wie in Peter Glasers Erzählung »Raumpflege« behauptet an der 710150sten Stelle, sondern exakt 50 Ziffern früher, ab der 710100sten. Und dies ist auch die erste Position, wie man über die Pi-Search Page feststellen bzw. hier selbst abzählen kann. [ak, 19:10 · referenzieren · ] Futter für den Kulturkalender Am 19. Januar findet der 14. Frankfurter Arno Schmidt Tag mit einer Lesung der üblichen Verdächtigen statt: Joachim Kersten, Bernd Rauschenbach und Jan Philipp Reemtsma. Gelesen wird die Erzählung »Großer Kain«. Vorher wird im Literaturhaus Frankfurt die Austellung »Arno Schmidt Vier mal Vier« mit dessen Fotografien aus Bargfeld und Umgebung eröffnet (bis zum 29. Februar). Die Finissage am 26. Februar bestreitet Jan Philipp Reemtsma, diesmal alleine, mit »Holunderblüte«, einem »möglichen Arno Schmidt Monolog«, komponiert aus unterschiedlichen Textpassagen des Werks Arno Schmidts. Zettelkasten-Recycling, gewissermaßen. Und am 20. Januar stellt Lotte Lobisch ihren just veröffentlichten Briefwechsel mit Theodor W.Adorno vor. [ak, 14:35 · referenzieren · ] Mittwoch, 7. Januar 2004
Ausschussverwertung Lange darüber nachdenken, ob es statt Thai-Tütensuppe nicht vielmehr Tüten-Thaisuppe heißen müsste, diesen Gedanken dann ergebnislos abbrechen und hier zweitverwerten. Überlegen, hiermit eine Reihe »Weblogging ist ...« zu starten, spätere Vermarktung auf Badetüchern nicht ausgeschlossen. [ak, 23:04 · referenzieren · ] Soziale Gratwanderungen Meine heutige mündliche Kommunikation auf »Ein Cappuccino, bitte« und »Stimmt so!« beschränkt. Vergnügliche Empfindungen als diesseitiger Grenzgänger zur Unhöflichkeit. [ak, 22:32 · referenzieren · ] Antibes, 26. Juli 1965 Whatever the motivation, Coltrane and his quartet stood in tuxedos on the stage with their backs to the Mediterranean, a packed audience of European jazz fans, local gentry, and television cameras in front and offered their only live performance of the entire suite. It was not the easy-swinging jazz typical to the festival; by all reports, the energetic performance proved propulsive enough to drive away most of the white-gloved doyennes in the VIP section upfront. Mit dem Tenorsaxophon gemalte Ikone des Jazz. [ak, 18:05 · referenzieren · ] Nächste Seite |
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