| frapp.antville.org | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Donnerstag, 22. Januar 2004
Großer Bruder Fast keimen Kindheitserinnerungen, wenn ich mir das cc: in E-Mails als »Sonst hol' ich meinen großen Bruder!« übersetze. Nur, ich habe keinen großen Bruder. [ak, 16:54 · referenzieren · ] Mittwoch, 21. Januar 2004
Konvergenz gegen Nichtig »Nicht wichtig!« schreien die Terminverschiebungen. 14:00 Uhr, 15:00 Uhr, dann 17:00 Uhr, jetzt 17:30 Uhr. [ak, 16:55 · referenzieren · ] Fensterbildstörungen Vor dem Fenster flockt es. Weißes rauschen, stärker werdend. Noch etwas, und unten kalligraphieren Kleinsträumgeräte wieder durch die frische Schneedecke. [ak, 14:27 · referenzieren · ] Tektonische Verwerfungen Klänge Klanggewitter nicht so jüngeresk wäre der Begriff ein passender für das gestrige Konzert. Mogwai. Im Foyer hängen fotokopierte Zettel, die die Besucher bitten, sich auf vereinzelt außergwewöhnliche Lautstärken doch bitte vorzubereiten. Fünf Jungs betreten die Bühne, möbliert mit Gitarren, Schlagzeug, Keyboard, Boxen und Verstärkern. Auf dem Boden lange Pedalreihen für die Gitarristen. Sorgsam werden erste Akkorde aneinandergereiht, Melodielinien übereinandergeschichtet, ineinander verwoben. Wie mit langgezogenen Pinselstrichen wird am Klangbild gemalt. Klangschicht legt sich über Klangschicht, verzerrt, zurückgekoppelt. Klangtektonik. Und Verwerfungen, wenn plötzlich der Druck sich eruptiv in gewaltigem Dezibeldonnern entlädt. So plötzlich diese Ausbrüche, unterstrichen durch Stroboskopblitze, die das rote Bühnenlicht durchschneiden, so plötzlich finden die Musiker auch wieder zurück in die vergleichsweise zarten akustischen Texturen des Stücks. Und mein Hörsinn bewegt sich vom Zwerch- zurück zum Trommelfell. Man fühlt, wie ein Vulkanausbruch, ein Lawinenabgang zu vertonen wäre. Und hat eine Ahnung von der wunderbaren Stille danach. [ak, 12:01 · referenzieren · ] »Power of Music« Mogwai: Gestern erst im Mousonturm, heute schon auf der Band-Seite kommentiert: »We're in Germany at the moment and it was a great first show of the tour. Thanks to all who came in Frankfurt and thanks for being a great crowd. We now head to Stuttgart for the 2nd show and perhaps the thumping headache I've had for over 2 days will leave me alone. It disappeared during the gig and THAT's the Power of Music. Vomit.« [ak, 09:30 · referenzieren · ] Dienstag, 20. Januar 2004
Die Poesie von Flurstücken Eröffnung der Ausstellung "Arno Schmidt. Vier mal Vier / Fotografien aus Bargfeld" gestern im Literaturhaus Frankfurt, eine Auswahl aus gut 2.500 Bildern, Landschaften, Südheidedetails, Bäche und Seen, wenige Menschen, einige Katzen, noch mehr Kühe (in Halbtrauer). Das Haus, der Schuppen, das doppelgalgige Tor zum Garten. Die Beleuchtung erzeugt störende Reflexe auf den Bildern und sonst ist es zu voll – wie üblich zur anschließenden rituellen Lesung von Arno Schmidts "Großer Kain". Der blaue Anzug neben mir besprach mit seiner blonden Nachbarin Deckenputz und Wandbespannung. Der distinguierte Herr hinter mir berichte minutiös von seiner Literaturhaus-Tour zum Studium der Programme. Ich trank Wein zur dreistimmmigen Lesung. Vermutlich brassige Nostalgie für Zeitzeugen der frühen Sechziger. Es braucht einige Minuten, mir »Doppelglas« mit Fernglas zu übersetzen. Getrunken wird aber auch, nicht nur in der Erzählung. Baldiges Ende, noch eine Runde Wein auf Stiftungskosten, zum Neunzigsten. Beim Gehen kurz überlegt, ein Ausstellungsplakat mit dem Schattenbild aus der Südheide zu klauen. Aber mir stieß der Wein schon auf. [ak, 17:04 · referenzieren · ] Stirnwetter Das Paar betrat das kühle Café. Noch in Mänteln studierten sie die Karte. Ihre Stirn warf sich in kabbelige Wellen. Stimmungsumschwung. Und sie gingen wieder, hinaus in den nasskalten Abend. [ak, 09:31 · referenzieren · ] Montag, 19. Januar 2004
Die Rache des Klappentextes »Ein sorgfältig kompostierter Text.« [ak, 12:15 · referenzieren · ] Sonntag, 18. Januar 2004
Erkenntnisse des Abends Bov Bjerg sieht Kachelmann gar nicht ähnlich. Günter Hack fertigt feine Slide Shows. Die Musik von Bastian Albers passt wunderbar dazu. Und der dazu von Marcus Hammerschmitt gelesene Eisenstein erinnert an einen fast ergreifenden Moment auf dem Ameisenhügel. Und auch sonst hatte Peter Praschl schöne Texte aus den Weblogs gesucht, von den jeweiligen Autoren gelesen. Immer wieder schossen mir Erinnerungen an die zugehörigen Kommentargirlanden in den Kopf. Starke Veranstaltung bei schwacher Publikumsresonanz. Nachher beim Bier (bzw. Cappuccino) sind Bastian, Frank und ich uns einig: Günther Jauch, dem sieht Bov ähnlich. [ak, 16:49 · referenzieren · ] Keine Empfehlung zur Nachahmung Aber gerade auf nächtlicher Rückfahrt festgestellt, dass ein Navigationssystem sich auch hervorragend als Nebelradar verwenden lässt. [ak, 01:53 · referenzieren · ] Freitag, 16. Januar 2004
"Mindestens einer!" So könnte ich der FAZ auf ihre Frage »Wie viele der paar tausend Leser, die er selber gefunden hat, saßen nie in einem philologischen Proseminar?« antworten. Launiger Artikel – »Imponierlektüre« treibt mir dezente Röte ins Gesicht – über Arnos Schmidtmacher.
Über die späteren Werke Arno Schmidts: »Hier machte dann nicht mehr der Dichter Anspielungen, die Anspielungen machten die Dichtung, und der Autor hatte die Erzählung im gelehrten Würgegriff. Ästhetisch war das eine Sackgasse, in die James Joyce die Literatur gefahren hatte und die am Ende Platz zum Wenden nur für einen einzigen Schriftsteller, nämlich Schmidt, bot. Diese Art des Schreibens brachte die kleine Gemeinde seiner Leser erst richtig in Fahrt. Über jede Seite von "Zettels Traum" kann man monatelang forschen: Literatur als Kreuzworträtsel, dem als Schönheit angerechnet wird, daß es schwer zu lösen ist.« Und dann ein finaler Hieb gegen die Chefexegeten aus Stiftung und Lesegesellschaft: »Daß Schmidt fast nur Kenner unter seinen Lesern hat, dürfte mit den Kennern zusammenhängen. Wer das Reich dieses Schriftstellers betritt, dem wird recht schnell klar, daß er es irgendwann mit ihnen zu tun bekommt und daß er nicht einfach nur ein Buch gekauft hat, sondern eine ganze Weltanschauung, samt Schopenhauer, Misanthropie und eingebauter Präferenz für Niedersachsen.« [ak, 14:47 · referenzieren · ] Ankunftszeit unbekannt [ak, 09:10 · referenzieren · ] Donnerstag, 15. Januar 2004
»Allerschärfstes Willkommen« Die Zeit ist mit ihren »Fundsachen« auch unter die Blogger gegangen. Sehr anständig mit Kommentarfunktion. [ak, 15:41 · referenzieren · ] »Bang Bang« "Bang Bang", samtweich intoniert von Nancy Sinatra, mit Blutfontänen assoziieren, die auf akute Hypertonie schließen lassen. Gestern – spät, aber immerhin – Quentin Tarantinos Kill Bill, Vol. 1 gesehen. Und heute über seltsame Verknüpfungen von Bildern und Musik wundern. [ak, 12:31 · referenzieren · ] Nächste Seite |
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