| frapp.antville.org | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Donnerstag, 26. Juni 2003
»It did wonderfully strange things to the brain« »In the realm of radiant noise, none can outdo Thurston Moore. A lanky, shaggy-haired, eternally high-schoolish figure, he has been a mainstay of Sonic Youth since 1981, and before that he played in the minimalist electric-guitar orchestras of Glenn Branca. At Bang on a Can, he presented two conceptual works, "Stroking Piece #1" and "Pelvic Noise." The first of these re-created, with the help of the All-Stars, the hazy melancholia of Sonic Youth classics like "Schizophrenia." In the second, an homage to the Fluxus movement, he was joined by his wife, the bass player Kim Gordon. The two slowly walked toward each other from opposite ends of the stage, their amps cranked up to such an extreme that the tiniest movement set off caterwauling vibrations. Eventually, the couple met and embraced, as did the guitars. The piece managed to be both touching and terrifying–touching because it was a kind of lovers’ ritual, and terrifying because the noise approached potentially ear-wrecking levels as the bodies joined.« The New Yorker über Bang on a Can. [ak, 15:41 · referenzieren · ] Neighbourhood News »Das Bauwerk mit seiner hinterlüfteten Natursteinverkleidung aus hellgrauem Gneiss, mit seinem scharrierten Sockel, seinen Kanneluren in den unteren Geschossen und den Kastenfenstern bis ins achtzehnte Geschoss, markiert wie ein Schiffsbug die städtebauliche Situation. Der Kopfbau, höher als die beiden niedrigeren Flanken, wirft sich expressiv auf, er zitiert die Dampfermetapher der Architekturmoderne in ein Quartier aus Bürogebäuden und Stadthäusern.« Die FR euphorisiert sich an dem Scala von Christoph Mäckler in meiner Nachbarschaft. Zu besichtigen am kommenden Wochenende zum Tag der Architektur. Hier das vollständige Programm (als PDF) für Hessen. [ak, 10:56 · referenzieren · ] Mittwoch, 25. Juni 2003
Arbeiten am Teint Mittagspause, auf dem Brunnenrand in der Sonne sitzend. [ak, 13:59 · referenzieren · ] Stadt, Land, Fluss In der späten Dämmerung liegt die Wiese da wie ein dichtes Nebelfeld. Bauminseln ragen dunkel aus bleicher Wattigkeit. In der Ferne durchkreuzen flackernde Positionslichter die Lichtkuppel über der Stadt, aufgespannt zwischen den aufeinandergetürmten Lichtriegeln der Bürofassaden. Glühwürmchen tänzeln durch die ländliche Dunkelheit. Pappeln zischeln im leichten Luftzug. Geschnittenes Gras verströmt den warmen Geruch von Heu, sich mit der kühlen Frische des Flussufers mischend. [ak, 12:13 · referenzieren · ] Dienstag, 24. Juni 2003
Ein Kessel Buntes Und wieder ein freier Sampler der Tonspione zum Festival Internacional de Benicàssim. [ak, 14:21 · referenzieren · ] Täglich ein gutes Verb Wenn's zum Guten Wort nicht reicht, wenigstens ein gutes Verb. [von Bov auf dem Sofa] [ak, 09:10 · referenzieren · ] Montag, 23. Juni 2003
Pflicht und Verantwortung Titel wie von Dostojewskij, sozialpolitisch weichgespült. [ak, 23:48 · referenzieren · ] Sonic Youth Reportage, heute Nacht, 1:50 Uhr auf Arte. [ak, 20:11 · referenzieren · ] Machtspiel, klassisch. Am Wochenende noch in Off-Kultur gemacht. Friedrich Schillers "Maria Stuart, inszeniert vom Theater Willy Praml in der Naxoshalle. Allerfeinste Industriebrache, Bühne zehn Meter breit und siebzig tief, durchzogen von einem Laufsteg. Im Hintergrund ein paar Säulen, ansonsten nur Reihen von Stahlträgern, Doppel-T, unter der schmalen gläsernen Gipfelgrat des Daches, der Innenraum immer wieder mit Licht gestrichen, als wäre man bei Robert Wilson in die Lehre gegangen. Zwei Königinnen am Anfang, einmaliges Aufeinandertreffen (3. Akt, 4. Aufzug). Am Ende eine tot, die andere verlassen. Und die Männer als böse Einflüsterer, Intriganten, Ränkeschmiede. Und warum fallen mir zur deutschen Geschichte keine Regentinnen von Rang ein? Oder ist Angela Merkel der aktuelle Höhepunkt dieses historischen Sonderwegs? [ak, 17:39 · referenzieren · ] Landwirtschaftliches Mitteilungsblog [ak, 16:55 · referenzieren · ] Machtvolle Melancholie Da trägt man kammermusikalische Erwartungen in Frankfurts spätklassizistische Alte Oper und bemerkt nach Eintritt in den großen Saal verwundert eine den Bühnenhintergrund ausfüllende Leinwand, vorne am Bühnenrand vier ferngesteuerte Projektoren und vier Mikrophonständer. Das Foyer und die Fauteuils füllt eine bunte Melange von Thirtysomethings. Beth Gibbons und Rustin Man (Paul Webb) gastieren mit dem Ergebnis ihrer Kollaboration namens Out Of Season. God knows how I adore life When the wind turns on the shores lies another day [Mysteries] Mit eingespielten Knistergeräuschen setzt das Konzert auf fast dunkler, leerer Bühne ein. Die Scheinwerfer schwenken violette Lichtkegel über das Parkett, streifen über die Balustraden des ersten Rangs. Verschwommen im Bühnennebel erscheint die Begleitband. Rechts postiert sich die Violinistin. Der Akkordeonspieler wuchtet sich, assistiert, sein Instrument vor den Bauch. Ganz links ahnt man Paul Webb. Applaus, als eine zierlich-schlanke Frau die Bühne betritt. Beth Gibbons umschließt mit beiden Händen das Mikrophon. Hinter dieser Maske erkennt man nur die schulterlangen blonden Haare, wie sie sich über der Stirn teilen, die Augen fast bedeckend. Ihre kraftvoll-verletzliche Stimme lässt sofort die Haare meiner Unterarme sich aufstellen. Just do what you gotta do And don't misunderstand me You know you don't ever have to worry 'bout me I'd do it again [Tom the Model] Wo die CD ruhig, sentimental, fast melancholisch klingt, baut live die fünf- bis sechsköpfige Begleitband einen bemerkenswert direkten Druck auf, umrahmt von monochromatischem Lichtspiel, changierend von güldengelb bis flammendrot. Erste Takte erkennend, begrüßt das Publikum enthusiastisch jeden neuen Song. Überwältigt von so viel Wohlwollen versanden Beth Gibbons' zaghafte Versuche der Publikumsansprache im Applaus. Let the show begin Let the clouds roll There's a life to be found in this world [Show] Von Song zu Song werden Gitarren gewechselt, Geige durch Mandoline ersetzt, die Keyboards gewechselt, Akkordeon durch akustische Gitarre und umgekehrt. Der Teilzeitjob am elektrischen Kontrabass lässt den Musiker mitten im Lied auf die Bühne kommen. Zwischen den Strophen wendet sich Beth Gibbons immer wieder ab, vorsichtig tänzelnd wie in Trance, den Kopf leicht nach vorne gebeugt. Ihr Gesicht sieht man nicht. But that ain't me That ain't me [Romance] Druckvoll, energisch kommen die Songs von der Bühne, klar wiedererkennbar, aber ganz anders als die Studiofassungen. Landleben gegen Stadtleben. Und beweisen heute hier in der hohen, holzgetäfelten Halle filigrane Robustheit. Times told These days go by I still ponder this old question why But now I know There's no time to decide [Resolve] Wie kraftvoll, beweisen sie zum frühen Abschluss des Konzerts mit "Funny Time of the Year". Der Schlagzeuger treibt den Song mit Wucht voran, die anderen Musiker lärmen nach ihren Möglichkeiten, Beth Gibbons lässt ein Keyboard aufkreischen. Und bei alldem die kraftvoll verletzliche Stimme der Sängerin. And there ain't nothing gonna change The winds are blowing telling me all I hear Oh it's a funny time of year There'll be no blossom on the trees [Funny Time of the Year] Nach einer guten Stunde ist das Konzert vorbei. (Um mich auch mal kritisch zu äußern.) [ak, 12:41 · referenzieren · ] Sonntag im Park Dreißig Grad und darüber machen tolerant. Barbusigkeit kommt neben Kopftuchträgerin zu liegen. Um den Wasserspielplatz herum tollen die Kinder der alleinerziehenden Eltern. Abseits ziehen wir mit unseren Decken sonnensynchron unser Frühstück von Schattenplatz zu Schattenplatz. Teile von Zeit und Sonntagszeitung werden herumgereicht. Auf Seite 22 Judith Holofernes von Wir sind Helden im Gespräch mit dem Bundespopbeauftragten Sigmar Gabriel. Diese biblische Namenswucht. Erlösung durch S***: »Ich brauch' jetzt 'n Weizen. Will sonst noch jemand was?« [ak, 11:45 · referenzieren · ] Samstag, 21. Juni 2003
Zeitverkürzungen. Gefühlsmäßig abends nach Hause zu kommen und dann am Küchentresen faktisch frühmorgendliches Vogelzwitschern zu vernehmen. Mir verlangt es nach Nacht6SHY,verlängerung. Mittsommernacht. Passt dann ja ganz gut. [ak, 22:59 · referenzieren · ] Brotarbeiten. Fertigkost. Sehr angenehm: Beim Rippen der Tonbandaufnahmen 1952-1964 von Arno Schmidt, vergriffen bei Zweitausendeins, festzustellen, dass die Titel bei freedb.org schon eingetragen sind. [ak, 17:11 · referenzieren · ] Nächste Seite |
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