Kein Jahresrückblick, eher sogar Ausblick. Meine Bilder des Jahres: Die Ultraschallaufnahmen vom Wurm, wachsend und gedeihend.

»Vor ein paar Monaten hat sie mit ihren Freunden im Keller geprobt. Als sie hochkamen, waren sie sehr gut gelaunt, und später saß unsere Tochter mit uns am Tisch und sagte: 'Wisst ihr was, Leute, Noise-Musik macht nur Spaß, wenn man es selbst macht!'«

Thurston Moore im Interview mit der Netzeitung über seine zwölfjährige Tochter.

Gerade Laptop und Zugangskarte zur Geschäftsstelle abgegeben. Zur Geschäftsstelle, die im kommenden Jahr nicht mehr meine ist. Eigentlich ein guter Jahresabschluss, und trotzdem die Frage, wie man sich fühlen müsste, nach fünfeinhalb Jahren.

»Innenminister Schäuble soll eine praktikable Formulierung gefunden haben.« [via Netzeitung]

Auf der Liste letzter Weihnachtseinkäufe: Sauerkraut.

Mit einer Wohnung.

Kurz, während einer Spontanaversion gegen "Geschichten", ernsthaft überlegt, Serge Langs »Algebra« zu lesen.

Alle Jahre wieder.

Ein Spaziergang durch den kaltklaren Sonntagnachmittag. Nur die laubbraunen Graffiti an den Betonstelzen der Brücke haben mich ein wenig betrübt. Mehr Farbe!

Durch den Baustellenzaun dringt das übliche portugiesisch-polnisch-türkische Sprachgewirr. Aber der Bibel-Geschichte über den Turmbau zu Babel ja auch noch nie Glauben geschenkt.

Ausgestattet mit einer ausgebildeten Ämterphobie hat mich das Telefonat mit dem Bürgeramt heute angenehmst überrascht: Zum Ende des Gesprächs die Frage, ob ich das Dokument abholen wolle es es mir zugeschickt werden solle? Ich warte auf den Hinweis, dass das Zusenden mit einer Bearbeitungsgebühr in mehrstelliger Eurohöhe verbunden sei, bis ich am Schweigen der Leitung erkenne: Nein, ich, Bürger dieser Stadt, habe die freie Wahl! Fast überwältigt murmele ich ein »Dann bitte Zusenden.« »Gerne, geht Ihnen dann nächste Woche zu!«

Elemente einer praktischen Rolltreppenphilosophie.

Frankfurter Rundschau: Herr Koch, woran fehlt es der CDU-Spitze derzeit?

Roland Koch: An der Chance, ungestört von Sozialdemokraten regieren zu können. Aber das sind im Augenblick Träume.

Alpträume, möchte man meinen. Gäbe er nicht immer auch Anlass, so könnte ich fast von einer reflexhaften Reaktion sprechen. Nur gibt er immer wieder Anlass.

Hirsch!