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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking).

Narreteien des Alltags

Mich gemahnen diese um den Hals getragenen Schlüsselbänder, verziert mit Firmenlogos, beschwert mit dem baumelnden Betriebsausweis, an Narrenorden.

[ak,  12:45 · referenzieren ·  ]



Gehirngymnastik

Oh, wunderbare Welt der internen Unternehmens­kommunikation: »Ich wünsche mir einen mentalen Neustart« verlautbart die höchste Ebene. Dann mal alle ran zum Betriebssport und schön die Synapsen lockern. Danach Kopfhautmassage mit dem "Crtl Alt Del"-Dreifingergriff.

[ak,  12:41 · referenzieren ·  ]



»Spritzig durch das Sommerloch«

Werbung eines Sex-Shops auf der Kaiserstraße für Videos und DVDs.

[ak,  13:08 · referenzieren ·  ]



Glanz und Elend der Chronometer

Eine billig wirkende Digitaluhr, das Plastikarmband abgewetzt, das graue Display knallblau einfasst. Daneben am Konferenztisch schimmert das hochglänzende Schwarz einer Rado Ceramica. Ich mag sie nicht, die Uhr.

[ak,  18:25 · referenzieren ·  ]



Bürden der Gleitzeit

Spätes Kommen und früher Mittag machen den Nachmittag lang. Länger als ich mir vorstellen mag.

[ak,  12:02 · referenzieren ·  ]



Mediales Menetekel

»Schon jetzt explodieren pro Krimi weniger Autos als in den neunziger Jahren.« Die Zeit über die Schrottquote im Fernsehmarkt.

[ak,  13:04 · referenzieren ·  ]



Journalistische Wegelagerei

BILD-hübsche Reporterin lungert vor den Drehtüren des Bürogebäudes: "Darf ich Sie nach Ihrer Meinung zu den geplanten Maßnahmen zum Arbeitsplatzabbau fragen?" – "Nö. Schönen Tach noch."

[ak,  13:48 · referenzieren ·  ]



Frei zum Abschuss?

»Commerzbank nimmt Privatkunden ins Visier« titelt die FTD.

[ak,  13:42 · referenzieren ·  ]



Immer schön trinken

Anachronismus "IT Stammtisch", Devise Zwangloses Netzwerken. Also Schöntrinken in Zeiten wirtschaflicher Durchhängerei. »Ich bin jetzt Privatier« klingt wie eine Übung in angewandtem Snobismus. Der bilinguale Kellner bringt "Sieben Up". Kondenswasser der Bierkrüge verwandelt die Oberflächen der Bistrotische in Rutschflächen. Nach und nach donnern Gläser auf den parkettierten Schwingboden. Fast fassungslos sammelt unser Tisch für den Ersatz einer zerschellten Apfelsaftschorle.

Fußball geht als Thema. »Ball flach halten« als berufliche Strategie. Ich wünsche mir eine Visitenkarte mit dem Titel "Head of Global Bullshitting".

[ak,  12:20 · referenzieren ·  ]



Angriff der Killer-Kekse

Ganztägiges Arbeitstreffen mit Bahlsen-Keksen und Milka Naps. Fühle mich, als sollte ich meine "Keine Cookies akzeptieren"-Option aktivieren.

Geh' jetzt. Fühl' mich völlig verkekst.

[ak,  18:52 · referenzieren ·  ]



Die unerträgliche Seichtigkeit des Seins

Da nichts zu tun, was nicht auch am Montag getan werden könnte, scheint ein präemptiver Wochenendeintritt willkommene wie gangbare Option.

[ak,  13:43 · referenzieren ·  ]



Heimatklangquote

Thierses Ausdünstungen weiter gedacht durch Mama: Quote gegen Anglizismen in Unternehmen! Ich fordere Null-Toleranz und von meinen Terminen bliebe mir nur ein Jour fixe. Und der erledigt sich dann mit Wiedereinführung der Deutsch-Französischen Feindschaft.

[ak,  11:15 · referenzieren ·  ]



Konjunkturklima.

Selbst der Türsteher – wobei: Türsteher verwehren ja eher Einlass – mit der Prinz-Heinrich-Mütze und dem niederländischen Akzent vor dem Etablissement mit den lackledernen Auslagen und einem lebensgroßen Gina Wild-Pappständer resigniert vor den Temperaturen, die die Passanten zu einem mühseligen Waten durch den Bahnhofs­viertelmief zwingen. Kein »einfach mal hereingeschaut.« heute, mit rollenden R.

Die frühlingshafte Geschäftstüchtigkeit der Junkies und Hütchenspieler: hinweg­geschmolzen. Fußgänger drängeln die Hauswände entlang über mittäglich schmale Schattenstreifen. In Hauseingängen suchen glasige Blicke auf gekreuzten Unterarmen Schutz vor dem gleißenden Licht.

Die in den Dönerbuden rotierenden Fleischzylinder bräunen sich ungestört. Schweißperlen auf der Stirn werden mit einem grünen Thai-Curry verklärt.

[ak,  15:45 · referenzieren ·  ]



Zocken was das Zeug hält

Anleger setzen verstärkt auf ein Ende seines Regimes zum 30. April. Darauf läuft der Handel mit sogenannten Saddam-Futures bei TradeSports Exchange in Dublin. [via FAZ]

Wem Saddam Futures zu heiß sind, der kann bei TradeSports günstig einsteigen bei der Wette darauf, dass Gerhard Schröder zum Ende des Jahres nicht mehr Kanzler ist. Ist übrigens die einzige Wette auf europäische Politik. Eine Spekulation auf Angela Merkel wurde bislang nicht aufgelegt. Und das ist ja jetzt wieder ein gutes Zeichen.

[ak,  15:03 · referenzieren ·  ]


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