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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ein Lächeln aus der Realwelt Hinter den Fenstern Hemd- & Anzugmenschen verbarrikadiert hinter Monitoren. Draußen umsäumt ein Streifen mit Buchsbaum und Bodendeckern das Bürogebäude. Hinter einem angeleinten Bäumchen hockend mustert eine Frau in grobgrünem Zwirn die Borke. Ihr konzentriertes Tun betrachtend erwidert sie meinen Blick mit einem Lächeln. Seltsam beschwingt gehe ich vorbei, wieder zurück zu den Aufzügen in meine Irrealwelt. [ak, 12:27 · referenzieren · ] Differenzierungen in der Krise Modernes Menetekel? Ein Anschlag in alarmistischem rosarot an der Bistrotür, billig hochkopiert auf DIN A3: »Sonderverkauf von Pierre Cardin-Anzügen in der Betriebskantine«; hoffentlich gleich mit Reinigungsgutschein zur Entfernung des winterlichen Odeurs von Entenbraten und Rotkohl. Im Hessischen Rundfunk offeriert die Kantine übrigens – wie gestern durch K****** erfahren – handgeknetetes Ökokörnerbrot. [ak, 11:45 · referenzieren · ] Süßsaure Arbeitswelt Im Handelsraum. Die Rückenlehne des Stuhls federt gasgebremst nach hinten. Der rückseitig montierte Kleiderblügel vermittelt die Rasanz eines Spoilers. An der holzbeschlagenen Wand gegenüber analoge Uhren, unterschrieben mit London, Frankfurt, New York und Tokyo. Das Zifferblatt der letzten blau leuchtend, die dortige Nacht signalisierend. Die anderen strahlen milchig weiß. Die Frau neben mir hat sich mit dem brotkastengroßen Telefon auf den Tonkanal von NTV geschaltet, das Programm läuft über uns auf der quadratmetergroßen Leinwand. Bilder der Anschläge in Istanbul. Die Frau meint, es sähe so Ground Zero-mäßig aus. Dann bittet sie ihren Kollegen, ihr ein Teilchen vom Bäcker mitzubringen. Ihr gelüste nach Süßem. Nebenan flucht ein Mann in einem blauen Hemd lautstark, sichtbar sauer. Entrüstung über kollabierende Türme – von Papier. [ak, 14:09 · referenzieren · ] Öffentlich-rechtliche Atemwegsattacke Heute früh im lokalen Wirtschaftsradio die Ankündigung einer dreiteiligen Serie: »Wie Unternehmensberatungen Firmen ruinieren« "Consultancies Bashing" ein neuer Frühsport? Gar ein Trend? Prustend, hustend lockerte ich meinen Krawattenknoten. [ak, 11:56 · referenzieren · ] Pink Slippery People »dich kotzen diese zweitklassigen anzüge beim klienten so was von an!« The Frank rappt auf dem Sofa über Un|ter|neh|mens|be|ra|ter. Habe mal von einem De-Recruiting gehört. So verkaufte eine Unternehmensberatung eine interne Entlassungswelle. Sprachliche Konsequenz bis tief in die Scheiße hinein. [ak, 15:11 · referenzieren · ] »Das Kapital is no soundbite.« Karl Marx: Do you remember that petty Arkansas politician who became US president and played around with the intern? What's his name? Clinton. Yes. "It's the economy, stupid!" Well, my dear boy, I said it first. At some length... True, Das Kapital is no soundbite. Teils arg launiges Interview mit Karl Marx im Prospect Magazin. [via A&L daily] [ak, 11:46 · referenzieren · ] Dürre im Büro Den Schreibtisch flankiert eine halbverdorrte Hydrokultur. Das Düngemittel ist der Bonus der Grünpflanze. Schlechte Zeiten für die Büroflora. [ak, 12:36 · referenzieren · ] Eingrenzungen Sehnsüchte: Auswanderung. Grenzüberschreitung. Ein Leben jenseits jeder Bemessungsgrenze. Zuviele Nachrichten über Steuer-, Kranken-, Rentenreform gelesen. [ak, 17:05 · referenzieren · ] Aus der Arbeitswelt »"The real question," he added later, "is where did the paralegal bill his or her time?"« Die Geschichte des Sushi-Memos in der NY Times. [ak, 14:32 · referenzieren · ] Der Rummel ist vorbei Erste Runde. Wette, dass das noch nicht alles ist, da bei den Tollen Collecteuren. [ak, 11:57 · referenzieren · ] Berufliches Biotop NZZ Folio über das Büro. Und Viviane Manz über dortige Gesundheitsrisiken. [ak, 10:19 · referenzieren · ] Es wird eng. Eben beim Anzugkauf das Verschwinden der Bundfalte registriert. Krawatten werden aber noch nicht schmaler. Korrelationen zu Wirtschaftsindikatoren könnten ein interessantes Untersuchungsfeld sein. [ak, 14:27 · referenzieren · ] I'm amused. [ak, 17:25 · referenzieren · ] Automobiles Hochamt Nur der blauweiße Autobauer aus Bayern präsentiert sich mit dem Charme eines Autohauses in einem halberschlossenen Gewerbegebiet. Ansonsten wird mit Lackpolitur gearbeitet als wäre es Weihrauch. Automobile auszustellen hat per se etwas von Entrückung. Nach einem halben Tag auf der IAA sorgten reichlich schmerzende Füße für ein intensives Desinteresse an geformten Blech. Etwas absentiert formen sich erste Elemente einer Soziologie der Produkttaschenträgern: Der Träger der silberfarbene Papiertasche mit dem Stern aus Stuttgarter Landen als Anbetung sicherer Stabilität, auffallend oft sportlich veredelt durch das aus der Tasche ragende zusammengerollte Plakat von Sportwagen eines benchbarten Herstellers. Die Mini Cooper-Beutel getragen von Männern der Generation Spaß, Fiat Panda kündet von Selbstaufgabe oder Extrem-Understatement, VW Golf-Taschen als papierne Inkarnation von Gediegenheit. Überhaupt: Männer, grob taxonomiert in erstens Mittvierzieger mit Schmerbauch, Opelfahrer mit der Sehnsucht nach Höherem – auch wenn Mercedes den flügeltürigen SLR am Ende einer doppelten Spiralwindung aus der Kuppel bis in die Manege der Festhalle präsentiert. Und zweitens postpubertäre Pickelträger, deren Kinnmuskulatur vor Maserati und Ferrari erfurchtsvoll den Dienst versagt. Dazwischen gibt es wenig. Und gut steinzeitlich dienen seltene weibliche Begleitungen als Trägerinnen erbeuteter Devotionalien. [ak, 13:25 · referenzieren · ] |
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