frapp.antville.org
frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking).

Kreiseln

Frankfurt benennt das Opel-Rondell in Katharinenkreisel um.

Meine Eltern haben sich dort mal wüst verfahren. Die Autobahnabfahrt führte sie über das Rondell hinweg mehrspurig, aber ohne Wende- oder Abzweigmöglichkeit, auf die Messe zu. Ich weiß bis heute nicht, wie sie doch noch zu mir gefunden haben, nur die letzten Meter konnte ich per Telefon dirigieren. Gut erinnere ich mich an die anschließende Aufführung des Oxymorons "Beredtes Schweigen", die meine Eltern dann gaben. Und das Fazit meines Vaters: »Das ist kein Rondell. Den Kreisverkehr erkennt man ja gar nicht!«

Zum nächsten Besuch werde ich Ihnen den Weg über den Kreisel weisen.

[ak,  11:35 · referenzieren ·  ]



Arte Meteorologica

Gestern Abend auf dem Weg zur persönlichen Haarschneiderin. Pastellig leuchtet der Himmel. Cirruswolken malen federleichte Daunen. Bugscheinwerfer im Landeanflug girlanden über der Autobahn. Dann weiter, gen Süden, durch schattigsattes Grün des Isenburger Waldes.

Innere Verdüsterung dann, da der drängende Termin an meiner Dusseligkeit scheitert. Die Tücken der Generation SMS, wenn flinke junge Finger unerwartete Mehrzeiligkeiten t-neunen.

[ak,  08:49 · referenzieren ·  ]



Stranderkenntnisse

"Territorial Spacing on a Beach Revisited: A Cross-National Exploration" Resultat: »Germans claimed the largest territory.« Die NYT über "Sociology. History. Where to Put the Blanket."

Eigene Stranderinnerungen aus dem vergangenen Sommer. Das tägliche Streben nach Exklusivität, die durch Strandburgen unverbaute Sicht auf das Meer. Reihe für Reihe lagerten die später Kommenden näher am Wasser. Am zweiten Tag wusste man die Gezeitenlinie im Sand zu lesen.

[ak,  18:06 · referenzieren ·  ]



Laienleid

Während hier in Frankfurt das Wetter "Städte versenken" gespielt hat, mit Freunden auf der Diemel Paddeln gewesen. Sommerliches Wetter, kein Kanu versenkt, dafür Muskelkater in Armen und Schultern und einige bunt schillernde Blessuren an den Beinen. Des Laiens Leiden an (unbekannter) Bewegung.

[ak,  13:42 · referenzieren ·  ]



Facilities, Sights, People, Food, Bed

Ein neues Weblog ist im Entstehen: »Eine Art Reiseführer, in dem angenehme Orte, Bars, Restaurants, Läden, Menschen usw. inventarisiert, erinnert, kommentiert, gepriesen werden.«

Sehr gute Idee. Und wer hat's gemacht? Der Herr Praschl!

[ak,  14:33 · referenzieren ·  ]



Über Dehnungen

Manchmal vermute ich ja, dass sich Zeitanzeigen – Nächste Abfahrt: U4 Bockenheimer Warte 4 Minuten – an Haltestellen Späße erlauben und letzte Minuten dehnen. Wie Kinder, die versuchen, sich im Luftanhalten zu übertreffen, und schließlich in ein Prusten und Lachen ausbrechen. Dann sich ein »Zugschild beachten« breit grinsend denken.

[ak,  18:22 · referenzieren ·  ]



Transit

An der Straßenbahnhaltestelle. Auf der Anzeigetafel läuft der Countdown für die nächste Abfahrt. Noch eine Zigarette.

Haven’t you seen the signs of the time? Where do you want to go? Where do you want to go now?

Akusische Klausur inmitten bekannter Gesichter unbekannter Menschen. Die Leserin der rötlichen Wirtschaftszeitung, dahinter das ovale Gesicht unter hoher blonder Stirn, heute in grauem Anzug. Erst das Kreischen der Straßenbahn dringt durch meinen privaten Lärmschutzwall. Der Leuchtdiodenkranz des Türsenors springt auf Grün. Einzelplatz mit knapp bemessener Beinfreiheit. Die vertrauten Kulissen schieben sich vorbei. Das zusammengeziegelte Hotel, kurze Verdunkelung beim Schlenker durch die Bahnunterführung, anschließend die Fahrt durch die Allee mit fünfstöckigen Altbauten. Langsam verblassende Kastanienblüte formt einen grünweißen Tunnel. Umstieg, kreiselnder Abstieg in den Untergrund. Der Blufleck wurde mittlerweile erneuert. Noch eine Station. Die Rolltreppe schaufelt stetig. Gummigrauer Handlauf. Flirrend verzahnt die geriffelten Profile der Stufensegmente, dann ein Aufspreizen, um Höhe zu gewinnen. Letzte Meter, die Eingangstür, Ausweis aus der Hemdtasche genestelt. Der Türsensor quittiert mit einem leisen Piepton. Where do you want to go today?

[ak,  11:03 · referenzieren ·  ]



Bremswirkung

Wir stehen. Innerliche Ewigkeiten sind vorbei. Unerträgliche Langsamkeit der Geschwindkeitsnadel auf ihrem Weg zurück in die Grundstellung. Unter dem rechten Fuß flattert das mittlere Pedal. Bremsassistenz und Antiblockiersystem, denke ich. Und das es nicht reicht. Das grell rot erleuchtete Heck vor uns schiebt sich immer näher. Dann stehen wir doch. Rechts schiebt sich noch ein blauer Lieferwagen zwischen die Fahrspuren, kommt neben uns zu stehen. Tiefes Einatmen, hier und dort. Heftiger Tremor in der rechten Hand, als ich versuche, das Warnlicht auszuschalten.

Einige Meter weiter diverse Fahrzeuge auf der Abbiegespur in ungesundem Faltenwurf, Räder teils eingeflügt in den grasigen Randstreifen. Keine Verletzten. Kaum Beruhigung. (Mein Editor meldet gerade "Auto-saving ...")

[ak,  17:22 · referenzieren ·  ]



Aus der Ferne

Gartenausgabe des NYT Magazine, u.a. über den Landschaftspark Duisburg-Nord und dessen Landschaftsarchitekten Peter Latz.

[ak,  13:49 · referenzieren ·  ]



Reizvoll

Visual Index to the Virtual Archives (Flash) des The Skyscraper Museums: Historische, annotierte Postkartenansichten und Fotos von Manhattan. [via NYT]

[ak,  09:31 · referenzieren ·  ]



Das Elend der Bundesstraße

Felder mit blassgrüner Aussaat wellen durch die Landschaft. Ablösung durch verwaschene Gewerbegebiete. Ampeln funzeln trübe. Nur der Ortseingang setzt farbliche Akzente: Tollwutgefahr. Grau verputzte Fassaden, dörfliche Tristesse. Eine grobporige Erdbeere wirbt für frischen Spargel. Ein trübsinniger Tritt auf das Gaspadel und weiter auf dem grauen Asphalt.

[ak,  11:47 · referenzieren ·  ]



Krümmung im Raum-Zeit-Kontinuum?

Über Jetlag und seinen Umgang damit: »Ich weiß nur, dass man, wenn man an einen Ort reist, wo es 24 Stunden früher ist als zu Hause, ungefähr da ankommt, wo man hergekommen ist.« kolportiert die Netzeitung Aussagen von Schauspielern.

[ak,  18:50 · referenzieren ·  ]



Reiseimpressionen

»so schlimm, dass man nicht mal mehr Deutsche dort trifft.« Kerleone unterwegs in Spanien.

[ak,  11:59 · referenzieren ·  ]



Grün und Blau

Sattgrüne Deiche im herbeigepolderten Land, wollweiß gesprenkelt mit grasenden Schafen. Das Meer funkelt stahlblau im Schein der Sonne. Durch Neigung meines Kopfes approximiere ich den goldenen Schnitt zwischen Grün und Blau.

Wieder unter der dunstigen Großstadtglocke freut mich die Bräuning meiner Hände, die die Nikotinfleckigkeit von Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand gnädig verdeckt.

[ak,  08:59 · referenzieren ·  ]


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