»1953 will die CIA den gesamten LSD-Bestand von Sandoz aufkaufen. Man einigt sich auf Lieferungen von 100 Gramm pro Woche. (...)

1977 wird in den USA bei einer Anhörung des Kongresses bekannt, dass die CIA in den fünfziger Jahren unerlaubte Drogenversuche mit Ahnungslosen anstellte. Die US-Regierung zahlt über eine Million Dollar an Entschädigungen.« [via Die Zeit]

Klingt wie ein ganz schlechter Trip.

»Make up ist nur zugelassen, soweit es "für eine Polizeibeamtin oder einen Polizeibeamten als sozialadäquat" anzusehen sei.« [via SpOn]

Das Innenministerium sorgt sich um das Erscheinungsbild der Polizei während der Fußball-WM und will Drei-Tage-Bärte und »sogenannte Lagerfeld-Zöpfe« verbieten. Rationiert werden sollen Ketten, Arm- und Freundschaftsbänder.

Fallen auch Handschellen und -fesseln darunter? Das ist Deutschland, sag' ich da mal.

Diesem heißlaufenden Roland Koch möchte man manchmal das Hirn mit schwerem Wasser moderieren. [via Netzeitung]

»"Ein paar Monate Haft haben schon manchen bewegt auszupacken", sagte er. "Damit arbeitet die deutsche Strafverfolgung doch auch."« [via FTD]

Innenminister Wolfgang Schäuble zur Befragung des Deutsch-Syrers Mohamed Haydar Zammar, der seit 2001 in einem Gefängnis in Damaskus inhaftiert ist, in dem mutmaßlich gefoltert wird.

»Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.« Artikel 2 (2) GG

Wie tief will die Großkoalition das Grundgesetz eigentlich noch in die Tonne treten?

Steve Coll zeichnet im New Yorker Osama bin Ladens Leben in jungen Jahren nach.

»Wir müssen wirtschaftlich stark sein, wenn wir sozial stark sein wollen.« Sagte Angela Merkel während ihres Antrittsbesuches bei Tony Blair in London. [via DW]

Und, wollen wir, Frau Kanzlerin?

Künast: Es heißt politisch korrekt Redepult – denn da stehen ja auch mal Rednerinnen.

Westerwelle: Oh, danke für diese Lektion, die den Liberalismus voranbringen wird.

Künast: Gern geschehen. Sie können noch viel mehr von uns lernen.

Nettes Sticheln zwischen Renate Künast und Guido Westerwelle in der heutigen FAS. Und dass der FPD-Vorsitzende den Eindruck erweckt, unter Gerhard Schröders und Joschka Fischers »Macho-Häme« gelitten zu haben, verwundert wenig.

»Offenbar hat man in einem Land, das früher "Judensteuern" erhob, keine Hemmung mehr vor der Verwendung stigmatisierender Bezeichnungen.« Der Finanzwissenschaftler Stefan Homburg, zu den Beratern Angela Merkels zählend, zur sogenannten Reichensteuer. In den 191 Seiten des Koalitionsvertrags (PDF, 637 KB) findet sich dieser Begriff natürlich nicht. Auch nicht in den Zeilen 3359 - 3361. Und vor lauter Ekel über dessen Aussage möchte ich von dem Professor schon gar nicht mehr wissen, was an Reichtum, wie auch immer quantifiziert, stigmatisierend ist, noch, was diese Änderung der Einkommensbesteuerung mit dem mittelalterlichen "Judenregal" zu tun haben soll. [via FAZ]

Wenigstens aber das deutsche Feuilleton bekommt die Krawalle in Frankfreich langsam besser in den Griff genauer analysiert und beschrieben. Dietmar Dath in der FAZ: Brandmodernisierung. Sebastian Lütgert in der taz: Besuch in der Kampfzone. Gerd Kröncke in der SZ: "Wir wollen, dass Sarkozy abhaut".

»In meinen Augen ist es nicht die Aufgabe der Polizei, sportliche Unterhaltung zu bieten. Ich habe es vorgezogen, die Sicherheitskräfte wieder für ihre ureigenen Aufgaben zu mobilisieren.«

Der französische Innenminister Nicolas Sarkozy in einem strammen Gastbeitrag in der FAZ. Und gespannt wartet man auf Zahl der Fahrzeuge, die in der nächsten Nacht in Brand gesetzt werden.

Dass die italienische Presse während Stoibers Rom-Visite ihm die Unüberwindbarkeit der »frontiera del salsicciotto bianco« attestiert, ist eine der feinsinnigeren Feststellungen in dem aktuellen politischen Possenspiel. [via SpOn]

Erstaunlich, dass das Berliner Personenkarussel sich immer noch schneller drehen kann. Wen es wohl als Nächstes aus der Runde trägt?

Roland Koch gibt die Kassandra und raunt von »Heulen und Zähneklappern«. Und man erinnert sich vage, dass die Hessische Landesregierung ihren Haushalt nicht vor der Bundestagswahl vorlegen wollte. Finanzminister Karlheinz Weimar wollte Hessen sicher schonend heulen und Zähne klappern lassen.

»Im Kampf um Ordnung und Rücksicht setzt Mexico-City auf die Symbolkraft von Männern wie Hitler und Terror-Chef bin Laden. (...) Demnächst würden möglicherweise US-Präsident Bush, Hitler und der indische Freiheitskämpfer Mahatma Gandhi von den Plakaten mahnen, teilte die verantwortliche Organisation Muevete por Tu Ciudad (Rühr dich für deine Stadt) mit. « [via NZ]