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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking).

»Good Solid Sufferer«

»I seem to have been a good solid sufferer in my youth.« Saul Bellow über sich. Aus der Korrespondenz mit Philip Roth im New Yorker.

[ak,  12:04 · referenzieren ·  ]



Danke!

Versteinerungsblicke & Pappaufsteller: Wie Texte unter Erinnerungsmüll verschüttete Stellen der eigenen Biographie freilegen, behutsam, mit feinem Werkzeug arbeitend, aber letztlich auch schmerzhaft, wie bei einem Nerv, der frei gelegt wird. Man wagt kaum noch, Dank zu sagen. Verlinken? Grobschlächtige Indiskretion; geht gar nicht. Also doch: Danke!

[ak,  13:11 · referenzieren ·  ]



Über »Sound«

"Musik", Thomas Meinecke: Zeitweilig überkam mich beim Lesen das Gefühl, das Buch sei eine einzige Aneinanderreihung von Ausrissen aus Zeitschriften, Beschreibung von LP-Covern. Notizen über Pop, R&B und Jazz. Über Gender Studies, Nietzsche und Bayern. Aber es entwickelte, sparsam verknüpft über Personen und Handlungen, einen, sagen wir, Flow, einen Sound. Dem Titel gerecht werdend, mir eine literarische Zumutung, also mühsam aber gern gelesen.

[ak,  18:46 · referenzieren ·  ]



Vom Bücherstapel

Keine Ahnung, ob trotz oder wegen der Vorfreude, aber Wilhelm Genazinos »Liebesblödigkeit« hat mich enttäuscht. Statt distanzierter, lakonischer Empathie – wie in »Ein Regenschirm für diesen Tag« – jetzt karikaturhafte Überzeichnung und eine mir unangenehm aufgestoßene Alt­herren­witzigkeit. Schade.

[ak,  12:55 · referenzieren ·  ]



Die Nichtschreibstube

»"I need an office," he explained, a bit enigmatically, "so I can have a place where I don't write."« Das NYT Magazine porträtiert den Autor Jonathan Safran Foer.

[ak,  10:55 · referenzieren ·  ]



»Etcetera«

Das Literaturhaus ist ausverkauft. Und im Foyer fehlen die Aschenbecher. Andreas Maier – kurzes, angegrautes Haar, die Stirn geheimratseckig geweitet, bebrillt – liest aus seinem Roman "Kirillow". Anschließend spricht Hubert Spiegel mit dem Autor, Jahrgang 1967.

»Kirillow ist ja ein literarische Figur. Vielleicht können sie ja etwas dazu sagen?« – »Ach, das meinen sie

Spiegel müht sich redlich. Maier mauert vergnüglich. Zu dem, im Buch Kirillow zugesprochenen "Traktat über den Weltzustand": »Ich kenn' dieses Traktat ja gar nicht, es taucht im Text ja gar nicht auf.«

»Unabänderlichkeit kraft unseres Vorhandenseins. Etcetera.« »Das Buch sagt eigentlich gar nichts.«

Die Betonung liegt auf dem "Etcetera". Eine letzte, beste Frage aus dem Publikum: »Ich hab' jetzt erst die ersten zwanzig Seiten gelesen, und frage mich, ob in dem Buch Musik vorkommt.« – »Ich bin überzeugt davon, dass die in meinem Roman immer Tocotronic hören. Oder Schlimmeres.«

Im Anschluss werden, passend zu dem Heimatliteraturabend, Äppler und Frankfurter Würstchen gereicht. Und es gibt jetzt Aschenbecher.

Nachtrag: Ausführlicher bei Tine.

[ak,  08:21 · referenzieren ·  ]



Warum nicht

Warum sollte ein Autor auch vorlesen können? Warum sollte ein Büchertisch auch ausreichend Kleingeld parat halten? Warum sollten die Besucher nicht überwiegend eine triefige Traurigkeit in zu ihren Tweedjackets und -kostümen tragen? Also ein schöner Anlass, Wilhelm Genazinos »Liebesblödigkeit« in meiner Buchhandlung zu erstehen. Und sei es nur für die titelgebende Wortschöpfung.

[ak,  22:40 · referenzieren ·  ]



Kurzes Gedenkzetteln

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                               :" - :king !"-
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Arno Schmidt, geboren am 18. Januar 1914.

[ak,  21:59 · referenzieren ·  ]



Nicht nur Peanuts

Jonathan Franzen über »Growing up with Charlie Brown«: "The Comfort Zone" in der Comic-Edition des New Yorker.

[ak,  09:01 · referenzieren ·  ]



Leise Lobpreisung

Innige, unausgelassene, tiefe Freude. Darüber, dass Peter Kurzeck mit dem Kranichsteiner Literaturpreis ausgezeichnet wurde.

[ak,  18:12 · referenzieren ·  ]



Coffee and Cigarettes

»Addicted to black coffee and cigarettes (...) his children put his espresso machine and cayenne pepper into the coffin.«

Die NY Times bespricht Barry Miles' Frank Zappa-Biografie: Freak Out!

[ak,  00:32 · referenzieren ·  ]



»... weil wir Perfektionisten der Sprache sind.«

Elfriede Jelinek ruft auf zum Boykott des geplanten Rates für deutsche Rechtschreibung. [via FAZ]

Bei allem Verständnis für diese Verwahrung gegen eine Vereinnahmung durch die Kultusministerkonferenz. Mir will es ja einfach nicht in den Kopf, was Literatur mit Orthografie zu tun haben soll.

[ak,  18:34 · referenzieren ·  ]



Der Kolk-Rabe

Ein erster Eintrag. Frank Schulz bloggt. [via Funkenfeuer]

[ak,  13:45 · referenzieren ·  ]



Elfriede Jelinek

"for her musical flow of voices and counter-voices in novels and plays that with extraordinary linguistic zeal reveal the absurdity of society's clichés and their subjugating power", meint das Nobelpreiskomitee. Gratulation nach Österreich.

[ak,  13:07 · referenzieren ·  ]


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