176 Gramm Apfel im Haus. Sehr schön.

Da hat der Spiegel wohl einen Schwaben zur IAA-Berichterstattung nach Frankfurt geschickt. Holzhausenschlösschen heißt's hier im Hessischen.

Das Ausbleiben richtiger Partystimmung im Bockenheimer Depot kann bestätigt werden. Zu den großen Unergründlichkeiten des Abends gehört die Frage, warum die Soulband hinter dem großen Stoffknubbel und dann auch noch quer zur Halle spielen musste. Egal.

Rot getrachtete Bedienungen wuchten große Tabletts mit kleinen Leckereien durch die Halle. Kameramänner wuchten ihre Arbeitsgeräte im Autrage innovativer Bildregie. Auch die Projektionen wuchtig. Irgendwann beginnen die Cocktails zu schmecken. Und der sportlichste Anblick sind die Barmixer, auch wenn um Mitternacht der weiße Stoffknubbel ein neues Automodell der GM-Familie freigibt. Schön, solche Abenden nicht professionell besuchen zu müssen. »Noch einen Mojito und einen Planters Punch?« — »OK, noch einen für den Weg!«

Gedankenperlen bahnen sich perlend prickelnd ihren Weg durch die Hirnrinde. Und zerplatzen leise in der Außenwelt.

You float like a feather In a beautiful world I wish I was special You're so fucking special

But I'm a creep I'm a weirdo

Beim Herrn Hack: »Aaah, ist das angenehm, wenn die Ambition von einem abplatzt wie Blätterteighaut von einem weichen Croissant.«

Weinfest auf der Freßgass', Frankfurts Flaniermeile mit angeschlossenen Delikatesshändlern. M****** besticht mit einer Kugel Chocolate Chips unseren Wein-Dealer. Beim Einschenken wird jetzt zielsicher die Glasoberkante anvisiert, das Eichmaß ignoriert. Von dem mit gelbem Wachstuch bespannten Biertisch aus mustern wir die Passantinnen. Ausmusterungen. Das Kopfsteinpflaster, wurftauglich, aber unfreundlich zu hohen Absätzen, beeinträchtigt den Gang der Schönen und Neureichen. Die spaltbreit vorbeigetragenen Bauchröllchen rufen nach der Fast Forward-Taste. Unser Augenmaß vermisst Beine. Programmunterbrechung zum Abtransport von Nachbartischen per Sanitätswagen. Der unerbetene Blasmusiker henkelt sein Weidenkörbchen durch die Reihen. Willkommener der Klingelton des Brezelverkäufers. Die Käselaugenstange verlangt nach einer weiteren Runde Riesling. Langsam geht in der Bockenheimer die Sonne unter.

77 776 660 334 446 606 444 777 781

Wenn der Titel einen schon zum Fremdwörterbuch greifen lässt! Aber dann festgestellt, dass das wohl das genaue Gegenteil von gelenküberdehnenden Fingerspreizungen wie Ctrl-Meta-L C hier in meinem Emacs ist.

Schön, selbst angesichts der aktuell herrschenden Großwetterlage, die Tageshöchsttemperaturen gegen die des Körpers konvergieren zu lassen in der Lage ist, festzustellen, dass, entgegen all meiner bisherigen Annahmen, Whiskey, handwarm temperiert, durchaus ein hohes Maß an Goutierbarkeit zu entwickeln in der Lage ist.

»PowerPoint Is Evil« bekundet Edward Tufte in Wired. »I found it limiting, inflexible, and biased, like most software.« sagt David Byrne in der gleichen Ausgabe, jedoch mit dem Fazit: "It was, for my purposes, perfect."

Ein Thema zu umkreisen hat den unschätzbaren Vorteil, das Ziel nie vor Augen zu haben.

Danke Rundschau: Asphaltliebe also, Skaterfilm mit schönen Bildern von Frankfurt, den K****** und ich am Mittwoch zufällig unten am Main gesehen haben. Und dabei die anwesenden Skater mit meinen entzückten Ausrufen "Mein Brunnen", "Mein Platz", "Meine Baustelle" belustigt.

Ein kurzer Lichtblitz überwindet die umgebenden Traufhöhen und reizt die linken Augenwinkel. Ein vergewissernder Blick durch die geöffnete Tür des Balkons. Sekunden später rollt ein Grollen über die Brüstung in das Zimmer, entfernt, aber sich nähernd. Ein kühler Abendhauch folgt den Schallwellen. Und dann, unvermittelt, pladdert dicktropfiger Regen auf die Straße und die Bürgersteige. Von den benachbarten Balkons werden hastig Windlichter und Sitzkissen geborgen. Der Regen verlegt sich auf ein konstantes Rauschen. Unten schmatzen Autoreifen durch den dichten Feuchtigkeitsfilm auf dem Asphalt.

Das sonnabendliche Bier schmeckt plötzlich viel frischer.

In der vergangenen Nacht von einem leichten Frösteln aufgewacht. Diese Empfindung herzlich willkommen geheißen und die Bettdecke höhergezogen.