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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nachgereichte Rebellion Parlieren hier und da und praktische Übungen im smalltalken. Die große jährliche Firmenfeier in festlichem Rahmen. Dunkle Anzüge, festliche Garderobe, frische Rasuren, neue Frisuren. Ein Minzeblatt aus dem Begüßungscocktail klebt im Rachenraum und kitzelt. Das Gute an der Ansprache des Chefs ist die Kürze. Riesling zum Vorspeisenteller, Trempanillo zum Hauptgang vom Buffet. Dessert und danach ein Aquavit. Caipirinhas an der Bar. Etwas tanzen zur Live-Musik. Weitere Cocktails. Die Nachschublücke beim gecrushten Eis mit Gin Tonic überbrücken. Unterhaltungen mit Kollegen, von denen man weder weiß, was man mit ihnen zu tun hat, noch wie sie heißen. Irgendwie eine Rückfahrgelegenheit gefunden. Und heute ist es schön zu wissen, warum der Magen deutlich rebelliert. [ak, 19:44 · referenzieren · ] Anatomie? Neurologie? Psychatrie? Kann man den eigenen Nerven die Daumen drücken? Was tun, wenn Wahnsinn sich unaufhaltsam nähert? [ak, 21:44 · referenzieren · ] Sättigungen Der Nebel suppt milchig durch die Straßen. Im Büro angekommen, fühle ich mich satt. [ak, 09:24 · referenzieren · ] Lichtbilder eines Spaziergangs Die Luftfeuchtigkeit steht kurz vor der Grenze zur Tropfenbildung. Auf der Front des Messetorhauses glühen Lichterketten, zackig eine Tanne nachbildend. Nachmittäglicher Spaziergang in fast nächtlicher Dunkelheit. Die Rate blinkender und strahlender Balkone und Fenster hat sich merklich erhöht. Robert Mayer-Straße. Der Uniturm ragt dunkel in den Himmel. Dahinter ein rot glimmender Hotelschriftzug. Kettenhofweg. Vor hohen Altbauwohnungen parken flache Sportwagen. Die Brache ein kurzes Stück weiter gewährt einen beindruckend neuen Blick auf die Hochhauskulisse. Einige wenige erleuchtete Etagen. Den Platz vor der Alten Oper beherrscht der Riesenfußball zur kommenden Weltmeisterschaft. Noch abgesperrt, blaue Baucontainer kontrastieren im Laternenlicht schwach mit dem fahlen Gelb der nahen Bank. Auf der Außenhülle erkennbar die Umrisse der Kontinente. Wir gehen an Australien vorbei. Hinter dem klassizistischen Gebäude, das Dach gehüllt in knallig-bunte Espressowerbung, stauen sich die Autos vor der Tiefgarageneinfahrt. Ein lockerer Keilriemen kreischt. Auf die andere Straßenseite, dann in die moderne Stahl-, Glas- und Sandsteinarchitektur der Frankfurter Welle laufen. In einem Kunstei wirft ein Spiegel eine Videoprojektion auf den Boden. Schön das als Intermezzo eingesetzte Wellenspiel, uns am Geländer ein Relinggefühl vermittelnd. Der Graben draußen ist entleert. Absurd die auf dem Bassinboden aufleuchtenden LED-Tafeln, "Kein Trinkwasser" verkündend. Großgeratene Laubsägearbeiten, auf Geländer und Simse montiert, zeigen Skateboarder. Links, durch die Drehtür in das durch Strahler punktierte Atrium. Über mehrere Etagen sind Flachbildschirme hochkant in die Wand eingelassen, einen Wasserfall zeigend, die einzelnen Segmente nicht passgenau. Eingespieltes Rauschen und Plätschern unterstützt die Videocollage. Urbanes, aseptischen Flair, in ihrer Leere merkwürdig konterkariert durch die handgeschriebene Karte vor dem Chinesen, in bunter Filzstiftschrift auf knallgelbem Bastelkarton Mittagsgerichte offerierend. Zurück über die Bockenheimer. Seltsame Empfindung von Lichtentzug, als wir an einem im Rückbau befindlichen Bürohaus, dessen unterste Fensterreihe bereits verbrettert, vorbeikommen. In der Pizzeria dann die Nummern Vier und Einundreißig. Dazu ein Lambrusco – aus Gedenken und Tradition. Die Tischnachbarn, ich tippe auf Indien, schütten großzügig gemahlene Chilischoten auf Pasta und Pizza. Kulinarische Adaption? Der Holzkohleofen saugt Klammheit aus der Kleidung. Wir gehen weiter, es ist nicht mehr weit zum Kino. [ak, 13:18 · referenzieren · ] Sekundäre Ikonen »"I remember there was a discussion: 'Headphones can't be white; headphones are black, or dark gray'" But uniform whiteness seemed too important to the product to break the pattern, and indeed the white headphones have become a kind of secondary, unplanned icon (...).« Das NYT Magazine in der aktuellen Designausgabe über Apples iPod. [ak, 19:44 · referenzieren · ] Schuhe kaufen müssen wollen Der Himmel ist novembrig verhangen. Durch die Ohrstöpsel wütet Peter Hein gegen den "Grauschleier". Quietschend schiebt sich die S-Bahn unter den Haubtbahnhof. Wenig später schlängele ich mich vorbei an harzig riechenden Holzbuden, dekoriert mit Lichterketten und Kunsttannengrün, Slalom gehend durch den Strom der Passanten. Um dann, nach zwei Schuhläden und Anprobe verschiedener Modelle und einem kompensatorischen Abstecher, mit CDs zurückkehren. [ak, 16:04 · referenzieren · ] Bekenntnisse im öffentlichen Raum Entschuldigung, nicht von mir, aber aus Frankfurt. [via Thing FFM] [ak, 19:54 · referenzieren · ] "Mark as Unread" Gerade bemerkt, wie sehr ich mir einen Knopf wünsche, um gelesene E-Mails ungelesen zu machen. Im Kopf. [ak, 19:50 · referenzieren · ] Sentimental Journey Durch den filzigen Vorhang strömen immer mehr Gäste, Männer zumeist. Der stete Strom lagert sich ab an den Tischen, der Theke, kommt vor den Großbildschirmen und Leinwänden zum Stocken. Unter den Winterjacken, über den speckigen Jeans werden synthetisch bunte Leibchen getragen. Die Biergläser und Flaschen umklammernden Arbeiterhände zeigen vierbuchstabige Knöcheltätowierungen. Schlachtgesänge heben den Lärmpegel, laute Begrüßungen quer durch den Raum. Kumpelhafte Umarmungen stabilisieren die schwankenden Gruppen in den jeweiligen Vereinsfarben. Am Ausschank gestikuliert ein Fan radebrechend mit der leeren Flasche: »Refill, please!« Daneben Banker aus den umliegenden Türmen und Geschäftsreisende, direkt mit dem Handköfferchen vom Bahnhof kommend, in Anzug und Trenchcoat, ohne Fan-Schal. Gegenüber, an die holzvertäfelte Wand gelehnt, drei uniformierte Bahnangestellte mit ihren seidig roten Halstüchlein und blauen Anzügen. Unsere Hypothese, unter den feiernden Fans könnten auch umgekleidete Bankangestellte sein, zerbricht angesichts maroder englischer Gebisse. Nach den ersten Minuten des Spiels verlassen wir, fast schon heiser von dem Versuch, sich zu unterhalten, den Pub. Später, auf dem Heimweg, werde ich am Rolltreppenabgang der Nachfeierlichkeiten angesichtig. Großzügige Gaben von Reizgas zwischen einigen Fans, spätpubertäres Herumgeschubse auf den Bürgersteigen. Und unten auf den Treppenstufen dösen sich Penner und Junkies durch die milde Nacht. Tief in mir sticht die Zuneigung zu dieser Stadt. [ak, 13:49 · referenzieren · ] Bedeutungsschwere per Schall Musik wie gemacht für das Wetter, so empfinde ich es. Kalt, aber nicht schneidend. Präzise ausgeführt und klar. Linienführungen wie mit dem Skalpell gezeichnet, dann sich wieder verknäuelnd, zusammenrollend. Ornette Colemans Kompilation »Beauty Is A Rare Thing« beißt sich in meinen Wiedergabelisten fest. Die Improvisationen gleichermaßen leicht wie vertrackt. Vielleicht keine schlechte Einsicht, bezogen auf mich. [ak, 18:45 · referenzieren · ] Stolz-Recycling Vor dem Büro noch schnell einen Kaffee von nebenan. Auf der Pappmanschette um den Becher: »Eat is a small company.« Und dann, in kleinerer Schrift: »Produced with pride from 100 % recycled paper.« [ak, 13:05 · referenzieren · ] Mein Leben als Rabensohn Sich drohender familiärer Ansprüche – Mutter: Du kommst doch Weihnachten, oder? – entledigen durch einen Präventivbesuch an diesem Wochenende. [ak, 15:15 · referenzieren · ] Hätte doch nicht sein müssen. Im Flur zur Wohnung und im Treppenhaus wabert der säuerliche Geruch frischer Farbe. Die Hausverwaltung hat streichen lassen. Das neue Zitrusgelb schreit in meinen Augen nach dem Mieterschutzbund. Farbenblindheit wäre ein Segen. [ak, 08:57 · referenzieren · ] Konditionierung Ein leises Klimpern weist den Weg zu nächsten Aufzug. Gläserne Türen gleiten auseinander und geben den Weg in das Nirostainnere frei. Ich wähle die dritte Etage. Gelblich glimmt der Leuchtring um die Stockwerkstaste auf, meine Wahl bestätigend. Die Türen schließen sich und lautlos und rucklos gleitet die Kabine hinter der gläserenen Fassade nach oben. Ich lehne an dem Handlauf aus heller Birke und beobachte den hinter mir herabsinkenden Innenhof. Mein Blick hebelt in die erleuchteten Büros gegenüber. Ein dezentes Pling signalisiert die Ankunft im dritten Stock. Dritter Stock? Erst jetzt fällt mir wieder ein, dass ich zwar im dritten Stock wohne, aber mein Arbeitsplatz noch zwei Etagen höher liegt. [ak, 17:34 · referenzieren · ] |
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