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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Symbolik in Zeiten verschärften Heimwerkelns Zur Feier des Tages gestern mit einem Bohrhammer eine Wand durchstoßen. Die Mauer steht aber noch. [ak, 14:35 · referenzieren · ] Schneeweißblind Es flimmert Weiß vor den Augen. An den Rändern franst das Gleißen in rauhfaserige Mattigkeit aus. Mit leisem Schmatzen bewegt sich die farbschwere Rolle über die Decke. In meinen Händen der mit mehligen Sprenkeln überzogene Stiel. Die Stoßkanten der Papierbahnen ersetzen den Weißabgleich per Augenschein. [ak, 16:06 · referenzieren · ] Hört die Signale Das Lüftergeräusch schraubt sich in neue Frequenzhöhen. Das Wochenende einpfeifen. [ak, 17:21 · referenzieren · ] Punkten Auf dem Barhocker neben mir sitzt Costa. Er trägt Trainingsanzug, die linke Kniepartie schlammverschmiert, unter der Jacke das Trikot des griechischen Nationaltorwarts. Sein Blick geht nach oben, wo auf einem stummen Fernsehschirm Stuttgart gegen Budapest fußballert. Er drängt mir eine Analyse des internationalen Fußballs unter besonderer Berücksichtigung Griechenlands auf. Die Einschätzung der Chancen Deutschlands bei der kommenden Weltmeisterschaft kräuselt ihm die Stirn. Mein Desinteresse mildere ich durch Laientum. Er erzählt von Filmen, die er gesehen hat und dass er besonders ist, mit einem blauen und einem grünen Auge. Mit den Zähnen knackt er knirschend die Eiswürfel aus seinem Glas. Nach dem 4:0 fragt er, ob ich wisse, wem die Kneipe gehöre? »Ja,« antworte ich, »Deinem Vater.« Sein vor Erstaunen offener Mund zeigt Lücken in den Milchzahnreihen. Mit einem »Oh menno!« wendet er sich in gespielter Verzweiflung wieder seiner Apfelsaftschorle zu. Es steht 1:0. [ak, 14:02 · referenzieren · ] Current Findings »Neoconservatism is the new punk rock.« [ak, 17:47 · referenzieren · ] Taschengeschichten Ihre schwarze Lederjacke zeigt Zeichen von Abgewetzheit. Das dünne, gebleichte, kaputtgedauerwellte Haar umweht Kragen und Schulterstücke. Gesenkten Blickes marschiert sie in schwarzer Jeans, stone washed, und Westernstiefeln den Rand des Bürgersteiges entlang. Rechts trägt sie die transparente Einkaufstasche einer Parfümerie. Milchig schimmert das Gold des Päckchens Leichtzigaretten durch die Folie. Die kugelige Thermoskanne dahinter scheint farblich abgestimmt mit den türkisfarbenen Kordeln in ihrer hellhäutigen Hand. [ak, 12:57 · referenzieren · ] Schlafet gut Mir gegenüber in der Straßenbahn sitzt eine junge Frau. Das dunkle Haar ist zu einem straffen Zopf gebunden. Vor dem Aussteigen sortiert sie den Inhalt ihrer Tasche neu. Sorgsam bettet sie die angebrochene Gummibärengroßtüte auf den Piccolokarton. [ak, 11:14 · referenzieren · ] Antville-Kalender Nette Idee, auch wenn man meinen mag, der Ameisenhügel würde damit zur Abrissveranstaltung. [ak, 14:51 · referenzieren · ] Familienbande »Und was ist mit dem Kollegen da?» Da saß ich. Und staunte über die lockere Kumpelhaftigkeit, mit der mein Vater auch mir noch ein Bier bestellte. [ak, 09:26 · referenzieren · ] Ein Freitag im September 2017. Klicken für die Unsterblichkeit. [via Sofa] [ak, 09:03 · referenzieren · ] Wünschen Raus aus dem Büro, gestern. Die Sonne kegelt ihr strahlendes Orange durch die Straße. Ostwärts durch das Westend. In der linken Innentasche steckt die Einladung in ein Offenes Atelier. Ein klassischer Altbau, Jahrhundertwende, rötlich gestrichen, die erkerhaften Balkone der Vorderseite verstecken sich hinter einem ausladenden Nadelbaum. Durch die geöffneten Fensterflügel sind erste Bilder zu erkennen. Auf mein Klingeln öffnet sich Tür. Am Ende des Hausflurs, wenige Stufen höher der gewaltige Türrahmen zur Erdgeschosswohnung. Er lässt Brigid zierlicher erscheinen als sie ist. Zuletzt hatten wir uns in ihrem alten Atelier, noch auf der anderen Seite des Mains gesehen, einem gelfliesten ehemaligen Ladenlokal. Und hier jetzt der Charme der Verwahrlosung eines Leerstands. Teils abgeschliffene Türen, stockfleckige nackte Wände mir blümeranten Tapetenresten, daneben krakelige Notizen von Handwerkern, grob geflickte Holzböden. Die Räume verbinden übergroße Flügeltüren, in alten Messingscharnieren hängend. Über jedem Türsturz kragt Schnitz- und Drechselarbeit, mehrfach übermalt. Stuckdecken, Rosetten, halbhohe Holzverkleidungen. Auf dem Tisch stehen Weingläser und Rotweinflaschen. Auch ein Grund meines Kommens. Das Tablett mit Häppchen umhüllt noch Frischhaltefolie. Ein Glas in der Hand wandere ich durch die Räume. An den Wänden hängend, auf dem Boden liegend die monochromen Bilder. Eine wuchtige Farbigkeit aus Acryl und intensivem Einsatz von Farbpigmenten. Die Räume sind farblich geordnet. Der rote Salon beherbergt ihre aktuelle Phase. Das Werk an der Rückseite verströmt noch frische Feuchtigkeit, wenn man nahe herangeht, um die rotorange Fläche in ihre pastosen Strukturen aufzulösen. Um die Signatur herum schimmert es ölig. In ihren englischen Akzent erzählt sie von einem möglichen Auftrag für eine Bank. Es läuft wieder besser, bei ihr, wie bei mir. Die Verkäufe werden wieder großflächiger. Ihre leichte Sorge ob des geplanten Verkaufs des Hauses, in dem sie auch wohnt, weiter oben, hinter besseren Fenstern. Der diese Sorge mildernde Zustand dieser Wohnung, der augenfällige Sanierungsaufwand, die Auflagen des Denkmalamtes. Als nächste Besucher kommen, haben wir die erste Flasche Wein geleert und ich gehe, instinktiv im Licht der untergehende Sonne die nächste Straßenbahnhaltestelle anpeilend. Beim Flanieren wünsche ich ihr, dass sich diese Hinfälligkeit konservieren lässt. Mir auch. Die nächste Haltestelle verfehle ich um eine Station. [ak, 16:30 · referenzieren · ] Man muss ... ... sich Sysiphos als Schwaben vorstellen. [ak, 10:00 · referenzieren · ] Neonlichtentzug Die automatische Lichtabschaltung synchronisiert sich mit der Dämmerung. Schon wieder so spät, am Tag, im Jahr. [ak, 19:37 · referenzieren · ] Schöner Floskeln »(...) deutliche Appelle in Richtung Persönlichkeitsaufbäumung.« [via FR] [ak, 17:56 · referenzieren · ] |
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