Angenehm vertröpfelt der Tag. Aus den Boxen perlt die Nummer 988 des BWV. Zum weiten Mal. Nach der ungestümen Version aus den Fünfzigern jetzt die Aufnahme von 1981. Die "Goldberg Variationen". Glenn Gould. Mehr tastend, nachfühlend, zögernd. Weniger strapazierend, belastend, auslotend. »That's Jazz« denken. Kopfmusik.

Fransig zerfetzte Pappröllchen liegen erschöft auf dem Bürgersteig. Daneben rußig schwarze Verbrennungsmale. Rotes Seidenpapier pappt unter dem dunstigen Gehänge der nieseligen Luft in den Fugen der Gehwegplatten. Nur ein weiteres Jahr. Ein Neues?

Und ein frohes und glückliches 2005.

Das Schöne an "zwischen den Jahren" ist, »Footprints« von Wayne Shorter zu hören, während draußen das Licht herunterdimmt und als Tagesfazit zu vermerken, einfach nichts getan zu haben.

Weißes Rauschen flimmert kegelförmig im kalten Licht der Straßenlaternen. In der Ferne kreiselt das orange Licht eines Streufahrzeugs. Bremslichterketten hangeln sich über die angeweißten Straßen.

Du weißt, dass die für dieses Jahr die Luft raus ist, wenn der Kollege fünf Minuten nach Ankunft vermeldet, er hätte ja jetzt schon sowas von keine Lust mehr.

Bei McLusky scheint mir aktuell der Wurm drin zu sein.

Gar nicht so einfach, Geschenkpapier zu finden, dass nicht strotzt vor güldenen Putten, sternschnuppiger Ornamentik oder quietschbunter Indezenz. Und auf den Straßen dichter Verkehr von Nadelhölzern in weißen Netzstrümpfen.

Geradezu pointillistisches Farberlebnis gerade, als der Display-Treiber abgekackt ist, Panikattacke inklusive.

Heute Mittag am Nachbartisch: »Und dann lag da auf einmal eine Tapas-Bar auf dem Weg.«

Die gewirkte Welt: Fischgrät & Hahnentritt.

Ein Röhrenverstärker für den iPod? [via Golem.de]

Firmenfeier in einem Rohbau. Nackter Beton, noch mit der Maserung der Verschalungsbretter. Die offene Seite des Raums verhängt mit grobem Filz, durch den sich die wulstigen Saugrüssel der provisorischen Heizung stülpen. Sich über sich wundern, dass man sich trotz gegenteiligen Vorsatzes amüsiert. Gestische Bierbestellung. Stundenlang mit dem Wissen hadern, dass es besser wäre, zu gehen und dabei erfolgreich die Betriebsgrenze von Bussen und Bahnen überschreiten.

Am nächsten Morgen das süffisante Erstaunen der Kollegen, dass man schon da sei. Daran denken, dass man noch den Zementstaub von den Budapestern putzen muss.

Und sofort schmunzeln müssen, bei dieser Durchsage, zur Einfahrt des Zuges in die Station, und sich fragen: »Wie denn sonst?«