In Bälde erwarte ich, dass Gerhard Delling in den Tagesthemen das Wetter mit »Und jetzt zum Tor des Monats« ankündigt. Auch möglich: »Wir schalten um nach Mainz. Dort ist ein Tropfen gefallen.«

Der Himmel sieht aus, als könnte er gleich mal ausgewrungen werden.

Die mit Etablierung der Mobiltelefonie einhergehende Veränderung der Lautkulisse eines gutbesuchten großstädtischen Freibads an einem Sonntagnachmittag.

Der Obsthändler, der mich aus dem Fitnessstudio zu kennen meinte, ließ mich kurz meinen Pampelmusenkauf überdenken.

Angetrunken nach Hause kommend, wissend, beinahe die Welt, darunter tun wir es ja nicht, gerettet zu haben. Fazit eines fast schönen Abends.

In der Weltwoche: André Müller interviewt Harald Schmidt: »Auch Sie ertragen die Freiheit nicht« – »Ich?« – »Ja« – »Öhhh...« – »Was öhhh?«

Der Spaziergang mit M****, ihre Hand in meiner. Wie sie in tiefer Ernsthaftigkeit von ihrem Tag berichtet, dabei das Pflaster das Bürgersteigs fixierend, die Schritte, kleiner als meine, fugengenau setzend. Und wie sie dann stehen bleibt, mich anblickt, bedeutungsschwer einatmend und dann mit staunensweiten Augen erklärt, in dem Einkaufswagen hätten sich die Lebensmittel getürmt, so voll, mit dem freien Arm einen Berg andeutend.

Nach einer angemessenen Pause setzen wir, meine dreijährige Nichte und ich, unseren Gang fort.

Sich selbst eins stellen zu können, kann durchaus als Nachteil von zwei Beinen betrachtet werden.

Modus operandi: Ungestüme Unlust.

Am Sonntagmorgen beim Lesen von Weblogs an den Zeitangaben eigener Kommentare vom Vorabend erkennen, warum man sich so entsetzlich müde fühlt.

17:15 ... und wieder McEwen. Der Australier gewinnt seine zweite Etappe.

17:14 ... Sturz!

17:13 500 Meter noch...

17:12 Noch ein Kilometer: Boonen hat keinen Helfer mehr.

17:11 Boonen kommt nach vorn, noch zwei Kilometer.

17:10 Die Zielgerade beginnt. Sie ist lang, gut drei Kilometer. Nun arbeitet das Team von Baden Cooke

Nebenan läuft der Tour-Ticker. Die letzten Minuten. Wie Bloggen eines Hyperaktiven. Davor, lange Zeit, der spröde Charme der kurzen Textmeldungen, alle paar Minuten. Der dahinschmelzende Vorsprung des Ausreißers. Die Taktik des Peloton. Spannungssteigerung durch Reduktion, so ohne Bilder, so ohne Ton.

Und Fabian Wegmann, der Ausreißer, erringt das Bergtrikot.

Gestern bass erstaunt über Finnischheit des einen Keyboarders von Aavikko.

Kollege droht gerade einer Datenbank mit Excel.

Bonnie 'Prince' Billy mit Matt Sweeney, am Sonntag hier in Frankfurt im Uni-Festsaal, Westend-Campus.

Oder heute oder morgen auf den anderen Campus, zum AStA-Sommerfest, unter anderem mit Aavikko und M.I.A.