»Mir ist heut' so schnörkelig.«

Nichts aufschreiben.

»Lass' uns einen Breakpoint setzen.« Und gleich gedacht, vielleicht ist das die Idee, mehr Breakpoints. Innnehalten. Zeit für Introspektion. Dann wieder nächste Schritte, kontrolliert, wenn man sich der Richtung wieder vergewissert hat.

Das dezent allergene Aroma einer Vinaigrette auf Nussölbasis.

Wäre meine Maus lebendig, könnte man mich als Tierquäler einstufen.

Okay, der eine Rechner hängt jetzt hier am WLAN. Das Notebook mit dem Stempel von der Firma, die es bald nicht geben wird, zickte anfangs. Nach dem Einspielen neuer Treiber funktioniert noch mehr nicht. Währenddessen den Wasserkessel leerkochen lassen. Jetzt leckt der Boden.

Und Last.fm ist eine fantastische Anregungsmaschine. (Und funktionierte sofort. Die kleinen Freuden des Late Adoptertums.)

Heute, tagsüber aus dem Fenster schauend, draußen ein strahlend blauer Himmel. Das Licht mit einer Schärfe, die an den kommenden Winter gemahnt. Wie sich dieses Gefühl, dieses Bild mit dem Blick aus ihrem Fenster überlagerte, vor nur drei Wochen. Sonnenstrahlen spielten auf der kleinen Rasenfläche, gelbbraun gesprenkelt mit erstem Herbstlaub. Sonntagsvormittagsstille, nur der Motor ihrer Dekubitus-Matraze summte leise.

Gestern ist sie gestorben.

Wie war das Grillhähnchen?

Ich hab's besiegt.

Goldene Gesprächsfetzen in Zeiten der Vogelgrippe.

Manchmal möchte ich mir Botox ins Sprachzentrum spritzen, die Kräuselungen und Faltenwürfe glätten, aus denen immer wieder nur Wortmüll hervorbricht.

Das feine Klickern einer gut geschmierten Freilaufnabe.

Im T-Shirt auf dem Balkon sitzend die anbrandenden Literaturbeilagen abarbeiten.

»It's like being out with Snow White. I expect a brace of bluebirds and singing dwarves at any moment.«

A. A. Gill trifft Keira Knightley im Londoner "Le Caprice" und ist am Ende hin und weg. [via NYT]

Haben Sie früher unter Ihrer Größe gelitten? Ja. War es schlimm? Ja. In einem bestimmten Alter? Genau. Sie dürfen in ganzen Sätzen antworten. Mit 13, 14.

Per Mertesacker im Interview mit dem Rund-Magazin. [via Zeit online]

Heute im Plattenladen in der Jazz-Ecke den Verkäufer – Typ Erdkunde-Leher, Nebenfach Sport – nach Arto Lindsay gefragt. Vorher unter 'L' nicht fündig geworden, und in der Abteilung 'Weltmusik' nicht zu suchen gewagt.

»Arto Lindsay? Den haben wir unter 'Rock/Pop'«

(Stummes Staunen)

»Ja, der ist ja erst recht spät so in den Bereich Jazz gekommen.«

(Stummes Fragen: Habe ich nach DNA gefragt?)

»Ja, und auch den Fred Frith, den haben wir ja auch hier gesondert in dem Winter & Winter-Regal.«

Und dort, an dieser kleinen Box erzählt er mir, wie er mal von Stefan Winter eingeladen worden sei. Vier Tage Venedig, zusammen mit Uri Caine. "Wagner e Venezia". Und einen Besuch des Wagner-Zimmers habe der Winter organisiert, das nicht vermietet werde, da sich nebenan der Tresorraum des Casinos befinde. Und Mittagskonzerte mit Uri Caine, alles mitgeschnitten, später ihm und den anderen zugeschickt. Und die geriffelten Papp-Cover, da bestehe er einfach drauf.

Dann noch über Fred Frith gefachsimpelt. "The Traffic Continues", ja, mit dem Ensemble Mordern, ja, da lacht des Frankfurters Herz. Und "Step Across The Border", abenteuerlichst gut.

Als ich gehe, das Arto Lindsay-Fach natürlich leer, denke ich dann doch: Guter Mann. Und übrigens: Arto Lindsay spielt am 20. November mit Band hier im Mousonturm.