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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ich will auch von Adorno profitieren. Auch dort: Im kargweißen Bühnenkorpus an dunkelbraunem Schreibtisch liest Hans Zischler aus dem 25. Kapitel Thomas Manns »Doktor Faustus«: »Mit dem Kerl vor mir war unterdes, während seiner letzten Reden, weylinger Weis was andres vorgegangen: Sah ich recht hin, kam er mir verschieden vor gegen früher; saß nicht länger als Ludewig und Mannsluder, sondern, bitte doch sehr, als was Besseres, hatt einen weißen Kragen um und einen Schleifenschlips, auf der gebogenen Nase eine Brille mit Hornrahmen, hinter dem feucht-dunkle, etwas gerötete Augen schimmern – eine Mischung von Schärfe und Weichheit das Gesicht: die Nase scharf, die Lippen scharf, aber weich das Kinn, mit einem Grübchen darin, ein Grübchen in der Wange noch obendrein – bleich und gewölbt die Stirn, aus der das Haar wohl erhöhend zurückgeschwunden, aber von der zu den Seiten dicht, schwarz und wollig dahinstand – ein Intelligenzler, der über Kunst, über Musik, für die gemeinen Zeitungen schreibt, ein Theoretiker und Kritiker, der selbst komponiert, soweit eben das Denken es ihm erlaubt.« Vor mir in der Reihe fesselt meinen Blick das konstante Tremolo einer Schulter unter dem groben Stoff des Jacketts in hellem Braun. Aus dem blau-weiß gestreifte Hemdkragen schlafft gebräunte, schlecht rasierte Haut, spannt sich vor in sehnigen Bögen zum Kinn, dessen Spitze noch gerade in meinem Blickkegel liegend. Seitlich hinter dem rechten Ohr scheckt das mit Haarwasser gestärkte Resthaar. Der Untergrund ein silbrig-krauses Grau, dazwischen büschelweise der gebleichte Rotton eines Fuchsfells, darüber dann, kammgezähmt und länger, das seidig-schwarz schimmernde Deckhaar. Sechzig Jahre, vielleicht ein halbes Jahrzehnt weniger oder mehr, so meine Schätzung des Herrn und des Altersdurchschnitts. Eine Matinee, organiserte Betonung der Skurrilitäten und Schnurren ihres Gegendstands, kompatibel mit einem zweistündigen Zeitrahmen. Weihevolle sonntägliche Mittage zur bildungsbürgerlichen Präsentation von Leichtbekömmlichem, veredelt mit klassischem Goldschnitt. Musealisierung. Mittendrin, jetzt und hier, ich. Und auch später, beim Wein, auf Kosten des Verlags, vor dem Bockenheimer Depot. Die dargebotenen Drolligkeiten treten in mir in Widerstreit mit der einen oder anderen geschliffenen Sentenz, derer ich mich aus laienhafter Lektüre erinnere. Zwergobst. »Ich fürchte, unsere allzu sorgfältige Erziehung liefert uns Zwerg-Obst.« [G. Chr. Lichtenberg, Sudelbücher, Heft L 349]. Dann noch im Keller der Stadt- und Universitätsbibliothek die Ausstellung zu Adorno und Frankfurt angeschaut. Chronologisch die Fotos und Schriftstücke, zunächst noch Sütterlin, bräunlich-schwarze Linienzüge auf sepiafarbenem Papier, teils auch rot die Tinte; die Korrekturen seiner Schülerarbeiten. Das Abiturzeugnis vermerkt: "Religion: befreit". Ich schmunzele über die Doppeldeutigkeit. Danach überwiegt die Schreibmaschinentype. Eine Vitrine mit Eingaben Adornos zur Einrichtung einer Fußgängerampel zwischen Institut und Universität: »Sollte ein Student oder ein Professor in jenem Zustand sich befinden, der ihm eigentlich angemessen ist, nämlich in Gedanken sein, so steht darauf unmittelbar die Drohung des Todes.« Die Ampel wurde zwischenzeitlich errichtet, 1987. Und beblinkt mein weinseliges Heimkommen, vorbei am tickenden Metronom des Theodor W. Adorno-Denkmals. [ak, 17:35 · referenzieren · ] Poésie automatique. "Versionierung" wird zu "Versmontierung". Seltenes Vergnügen bei der Arbeit mit der deutschen Rechtschreibprüfung aus dem Hause Gates. [ak, 19:10 · referenzieren · ] Wie sie sich auch dreht und wendet »Erwarten Sie ein fragmentarisches, aber buntes Bild der Welt, wie sie sich dieser Tage dreht.« Schönes, spannendes, zum Blättern anregendes Heft, mit ganzseitigen Illustrationen, die noch Tafeln heißen. Die Du Spezialausgabe Nr. 739 "Was Zeitgenossen wissen müssen". [ak, 13:27 · referenzieren · ] Sonntag mit Schlingensief Ich geh' jetzt in die Kirche. [ak, 12:18 · referenzieren · ] Weilheimer Pfade "Observing Systems" vom Tied & Tickled Trio. Die dort dem Jazz geschlagene Gasse wird immer breiter. [ak, 16:38 · referenzieren · ] Lobet und Preiset Der Verein Deutsche Sprache feiert heute den "Tag der deutschen Sprache". Darauf einen kräftigen Konjunktiv. [via SZ-Glosse] [ak, 10:54 · referenzieren · ] Theodor W. Adorno Anekdotische Annäherungsversuche allenthalben. Zum 100. Geburtstag. [ak, 18:08 · referenzieren · ] Vorzugsweise Rebellisch »Who listens? Young, white fans – preferably rebellious, miserable or both – are the most enthusiastic.« Die BBC erklärt den Rock. [ak, 15:58 · referenzieren · ] Wettbewerb im Postponieren [ak, 16:33 · referenzieren · ] Adorno & Omelett Sehen Sie, Herr Wolff, so bekomme ich Schwung für den ganzen Tag: ein großes Omelett mit Toast und dazu ein gespritzter trockener Riesling von der Mosel! Erinnerungen des Verlegers K. D. Wolff an Theodor W. Adorno im Frankfurter Café Laumer. Ausgrabungen aus dem Archiv der FR. [ak, 10:48 · referenzieren · ] Achtung, Adorno-Alarm »Teddy Ante Portas« meldet die TAZ, mit kleinem Seitenhieb auf den Spiegel. [via lounge electronique] [ak, 11:39 · referenzieren · ] Gewitter, Lichtungen und Flugsimulation? Reizung meiner heutigen Unentschlossenheit: »Kaizers Orchestra klingen wie ein orchestrales Gewitter mit wundersamen Lichtungen sich sammelnder Melodien und akustischer Flugsimulationen.« Heute im Mousonturm. Aber Norwegisch kann ich auch nicht. [ak, 16:34 · referenzieren · ] Mäandern um ein ein "Making Of" »A few weeks earlier, Sofia had pitched the White Stripes' frontman, Jack White, her idea for the video, which was to be set to the band's cover version of Burt Bacharach's "I Just Don't Know What to Do With Myself," from their recent album. "I said, 'I don't know – how about Kate Moss doing a pole dance?' " Coppola recalled. "I said that because I would like to see it. That's the way I work: I try to imagine what I would like to see."« Lynn Hirschberg in einem namensreichen Portrait, sich entlanghangelnd an den Dreharbeiten zu dem White Stripes-Video zu dem Burt Bacharach-Cover "I Don't Know What To Do With Myself", der Regisseurin Sofia Coppola im NYT Magazine. In der Reihenfolge ihrer Erwähnung: Sofia Coppola, Francis Ford Coppola, Bill Murray, Wes Anderson, Jack White, Burt Bacharach, Kate Moss, Dorothy Arzner, Clara Bow, Katherin Hepburn, Nora Ephron, Amy Heckerling, Mimi Leder, Kathryn Bigelow, Lisa Krueger, Jane Campion, Gillian Armstrong, Marc Jacobs, Robin Conrad, Tom Waits, Zoe Cassavetes, John Cassavetes, Gena Rowland, Kim Gordon, Thurston Moore, Spike Jonze, John Malkovich, Nicolas Cage, Jason Schwartzman, Wes Anderson, George Lucas, Martin Scorcese, Winona Ryder, Anjelica Huston, u.v.a. [ak, 00:31 · referenzieren · ] Gedichtsströme en masse Sehr schön: www.lyrikline.org. Ein Archiv von Poemen, von den Autoren selbst gesprochen. Über Klassiker wie Paul Celan, Gottfried Benn, Ernst Jandl bis in die Gegenwart, von Deutsch bis Rätoromanisch (oder Finnisch, Isländisch, Litauisch, Arabisch oder Wayyuuinka, as you like it). Jeweils mit Text und Audio-Stream. [ak, 19:16 · referenzieren · ] |
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