frapp.antville.org | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Über Unverhältnismäßigkeiten Trotz des grobgewirkten Tweedjacketts, welches er trug, als ich ihn das letzte Mal sah, hielt ich Jan Philip Reemtsma für feinsinnig, für einen der seltenen Vertreter der Gattung Mäzen. Und mal wieder ist alles komplizierter. Gestern machte die taz mit Sebastian Lütgert sympathisierend den Fall publik. Heute die gehässige Replik in der FAZ. Lütgert hatte auf textz.com zwei Adorno-Texte zur Verfügung gestellt, an denen die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur die Rechte besitzt. Dazwischen wogte eine Mischung aus Empörung und Unterstützung durch Weblog-Land (Praschl, Bjerg, Hammerschmitt, Mutant, etc.pp. et.al.). Und dann lese ich im Briefwechsel, dass die einstweilige Verfügung bereits aus dem August 2002 datiert. Was bleibt ist der Wunsch, die Beteiligten – und hier meine ich nicht die Anwälte – hätten vor siebzehn Monaten einige E-Mails gewechselt.
[ak, 10:40 · referenzieren · ] "In die Röhre schauen" Durch den Vormarsch der Flachbildschirme ein Sprichwort, das sich bald in guter Gesellschaft zum Fettnäpfchen, in welche man tritt, wiederfinden wird. Lohnt für die New Hollywood-Reihe in 3sat. Heute, 22:25 Uhr: Bonnie & Clyde. [ak, 17:04 · referenzieren · ] "Everything in Its Right Place" vs. "Eroica" The New Yorker, Listen To This: Langer Text über das Sogenannte klassischer Musik mit reizvollen Kontrastierungen. »Brilliant new talents are thronging the scene; the musicians of the august Berlin Philharmonic are, on average, a generation younger than the Rolling Stones.« [ak, 10:55 · referenzieren · ] Dem Hässlichen, Falschen, Schlechten Warum macht es mir Bauchschmerzen, über den Düsseldorfer Mannesmann-Prozess mehr in den Feuilletons (SZ, Zeit) als in den Wirtschaftsteilen zu lesen? [ak, 15:59 · referenzieren · ] Entspannender Abspann Neonbunte Odysseen durch die Nacht. Dann die dunkle Gediegenheit des Hotels. Anrührend, wie er, langgestreckt auf dem Rücken liegend, ihr, neben ihm zusammengerollt auf dem Bett, an den Fuß fasst. Dann, schon nach dem Abspann, die Markenzeichen und Logos sind schon am oberen Leinwandrand verschwunden, winkt einem eine Japanerin im Halbprofil zu. [ak, 08:36 · referenzieren · ] Was 'n Punk »John Lydon (...) throwing the show into a temporary crisis.« [via Guardian] [ak, 15:48 · referenzieren · ] »Für mich bitte nur die Beilage« Nicht wirklich wahr, obiges, aber sehr appetitanregend, was die Zeit ihrer aktuellen Ausgabe zur Eröffnung der Berlinale beilegt: 34 Seiten mit "Notizen, Gedanken und Bildern zum Thema Film". Lynn Hirschberg im Gespräch mit Quentin Tarantino und Brian Helgeland (hier das Original aus der NY Times), Essays von Slavoy Zizek ("Gewalt als ideologische Kategorie") und Peter Glasers "Die speziellen Momente des Wow!" über die Virtualisierung des Darstellers. [ak, 10:42 · referenzieren · ] "Neue Musik aus Berlin" New York, 25.01.04 »Und nach emsigen Vorbereitungen auf Manhatten meinerseits (ca. 30 Folgen von "Sex And The City" in den letzen zwei Wochen) fühle ich mich auch gleich vertraut. Architektonisch übrigens scheint man sich hier an Frankfurt (Main) orientiert zu haben.« Balsam auf meine Frankfurt-Seele. Maximilian Hecker und Barbara Morgenstern auf Welttournee und das Goethe-Institut spendiert ein virtuelles Tourtagebuch. [ak, 10:14 · referenzieren · ] Tektonische Verwerfungen Klänge Klanggewitter nicht so jüngeresk wäre der Begriff ein passender für das gestrige Konzert. Mogwai. Im Foyer hängen fotokopierte Zettel, die die Besucher bitten, sich auf vereinzelt außergwewöhnliche Lautstärken doch bitte vorzubereiten. Fünf Jungs betreten die Bühne, möbliert mit Gitarren, Schlagzeug, Keyboard, Boxen und Verstärkern. Auf dem Boden lange Pedalreihen für die Gitarristen. Sorgsam werden erste Akkorde aneinandergereiht, Melodielinien übereinandergeschichtet, ineinander verwoben. Wie mit langgezogenen Pinselstrichen wird am Klangbild gemalt. Klangschicht legt sich über Klangschicht, verzerrt, zurückgekoppelt. Klangtektonik. Und Verwerfungen, wenn plötzlich der Druck sich eruptiv in gewaltigem Dezibeldonnern entlädt. So plötzlich diese Ausbrüche, unterstrichen durch Stroboskopblitze, die das rote Bühnenlicht durchschneiden, so plötzlich finden die Musiker auch wieder zurück in die vergleichsweise zarten akustischen Texturen des Stücks. Und mein Hörsinn bewegt sich vom Zwerch- zurück zum Trommelfell. Man fühlt, wie ein Vulkanausbruch, ein Lawinenabgang zu vertonen wäre. Und hat eine Ahnung von der wunderbaren Stille danach. [ak, 12:01 · referenzieren · ] »Power of Music« Mogwai: Gestern erst im Mousonturm, heute schon auf der Band-Seite kommentiert: »We're in Germany at the moment and it was a great first show of the tour. Thanks to all who came in Frankfurt and thanks for being a great crowd. We now head to Stuttgart for the 2nd show and perhaps the thumping headache I've had for over 2 days will leave me alone. It disappeared during the gig and THAT's the Power of Music. Vomit.« [ak, 09:30 · referenzieren · ] »Bang Bang« "Bang Bang", samtweich intoniert von Nancy Sinatra, mit Blutfontänen assoziieren, die auf akute Hypertonie schließen lassen. Gestern – spät, aber immerhin – Quentin Tarantinos Kill Bill, Vol. 1 gesehen. Und heute über seltsame Verknüpfungen von Bildern und Musik wundern. [ak, 12:31 · referenzieren · ] Ein Teil Weilheim Sein Mein letztes Konzert im Mousonturm waren Melt Banana. Woran mich gestern der Schlagzeuger mit entsprechendem T-Shirt erinnerte. Sonst war alles anders. Der Altersdurchschnitt im Foyer lag höher, mehr graues Haar, mehr schwarze Rollis, mehr Nordend-Establishment. Nur neben mir am Aschenbecher quatschte eine gedrungene Kleine von ihren Plänen, Veranstaltungskauffrau werden zu wollen, das Ausmaß ihrer Bestrebungen durch »Suche nach Praktikas« verdoppelnd. Drinnen dann Weilheim: Das Tied & Tickled Trio in der bis zu zehn Mitwirkende zählenden Big Band-Variante. Die Brüder Acher als Koordinatoren für Takt und Einsatz, Markus im erwähnten T-Shirt am Schlagzeug, Micha – den ich mir größer vorgestellt hatte – wechselnd zwischen Trompete, Flügelhorn und E-Bass. Daneben Saxophone, Posaune, Querflöte, ab und an Klavier, Kontrabass, Perkussion. Und ein guter Schuss Elektronik. Heraus kam Etwas. Etwas Dichtes, etwas Filigranes, etwas Entzückendes. Vor Verirrung in den Tiefen musikalischer Kategorien rette ich mich mit der Formel »Wenn Saxophon, dann Jazz«. Also Jazz. Konzentriert entspannte Gesichter im Publikum und auf der Bühne. Micha Acher, am rechten Bühnenrand, im Wiegeschritt den Takt vorgebend. Im Hintergrund lässt der Laptop Zeit für eine Zigarette. Soli der Blechsektion, eingebettet in ein elektronisch pluckerndes Grundgerüst, werden beklatscht, daneben versunkenes Wippen mit Kopf und Oberkörper. Zweimal Zugaben, dann ist das Konzert vorbei. Ein letztes Bier im Foyer und der Drang, Observing Systems wieder hören zu wollen. Laut. »Ich möchte auch ein Teil von Weilheim sein.« [ak, 12:50 · referenzieren · ] Kreischen inklusive The Strokes, live. [ak, 17:59 · referenzieren · ] Futter für den Kulturkalender Am 19. Januar findet der 14. Frankfurter Arno Schmidt Tag mit einer Lesung der üblichen Verdächtigen statt: Joachim Kersten, Bernd Rauschenbach und Jan Philipp Reemtsma. Gelesen wird die Erzählung »Großer Kain«. Vorher wird im Literaturhaus Frankfurt die Austellung »Arno Schmidt Vier mal Vier« mit dessen Fotografien aus Bargfeld und Umgebung eröffnet (bis zum 29. Februar). Die Finissage am 26. Februar bestreitet Jan Philipp Reemtsma, diesmal alleine, mit »Holunderblüte«, einem »möglichen Arno Schmidt Monolog«, komponiert aus unterschiedlichen Textpassagen des Werks Arno Schmidts. Zettelkasten-Recycling, gewissermaßen. Und am 20. Januar stellt Lotte Lobisch ihren just veröffentlichten Briefwechsel mit Theodor W.Adorno vor. [ak, 14:35 · referenzieren · ] |
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