frapp.antville.org
frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking).

À La Nature

Rüsselsheim. Fast so schrecklich wie es klingt. Was aber auch an dem Oldtimertreffen gelegen haben mag. Schwitzende Männer in Trekkingsandalen und Shorts, dass man »no way« schreien möchte. Quengelnde Kinder vor den Eis- und Getränkeständen. Hochglanzpoliertes Blech und Bratwurstgeruch. Den Eingang zu den Opelvillen barrikadiert eine Bühne, auf der hemmungslos Robbie Williams "Angel" gecovert wird.

Schnell in die Ausstellung, seltsam "Das Verlorene Paradies" betitelt. Gleich der erste Raum die ästhetische Hölle. Das lokale Bäckerhandwerk stellt zuckrige Torten aus, die Kunstwerke nachbilden sollen. Paola Pivis Zebras eine formlose schwarz-weiße Zuckergussmasse.

Gegenüber beruhigt Thomas Demands "Forest" das Auge. Ein grüner Blätterwald, zwei mal fünf Meter. Beunruhigung auf den zweiten Blick, mit dem man erkennt, dass das gesamte Blattwerk, die gesamte Szene aus Papier erbastelt ist. Trügerische Grundstimmung, durchgehend. Andreas Gurskya Dolomiten mit Seilbahn, original. Sein "Gardasee" am Computer manipuliert. Wie und was, verrät die Texttafel nicht. Uta Barths unwirklich wirkende Tagebaupanoramen, aber reale Abbilder.

Aber das dröhnende Draußen dringt kaum in die weißen, kühlen Räume. Kleine, feine Ausstellung. Dann noch einen Expresso und ein Wasser auf der Terrasse, an mit Leinen bedeckten Tischen. Durch den Spalt zwischen den Sonnenschirmen ziehen immer wieder die blauen Leitwerke mit dem gelben Kranich im Anflug auf Frankfurt. Von dem Getöse auf der Vorderseite des Hauses ist dann nichts zu vernehmen. Auf dem Rasen tanzen Kleinkinder durch die Wasserstrahlen des Rasensprengers. Mein Blick fällt auf den Fluss. Unten, zwischen den Bäumen, funkelt graublau der Main. Gegenüber, am anderen Ufer, stelzt ein Verladekran über beigefarbene Halden.

Auf der Rückfahrt überholen mich die landenden Flugzeuge. Die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100 Stundenkilometer dient dem Schallschutz, behaupten die Schilder an der Autobahn.

[ak,  16:11 · referenzieren ·  ]



»It's so cold in this house«

Stimmt natürlich nicht. Kann man aber hören. Von Bloc Party beim Auftritt im Rahmen der NPR All Songs Considered-Reihe: Live in Washington (64MB, MP3).

[ak,  20:03 · referenzieren ·  ]



»Amazing Compositions«

»(...) surprisingly, because Zorn seems to know everything about weird, esoteric shit, he had never heard of crypto zoology! (...) I'm having fantasies now about how he'll become obsessed with the Chupacabras or the Flatwoods Monster or Mongolian Death Worm and write these amazing compositions about them.« [via BAM]

Mia Matsumiya, Violinistin von Kayo Dot über John Zorn. Dies und mehr in der Musik-Ausgabe von "Bitching and Moaning", sich selbst definierend als "Vagazine (n): Pro-girl magazine devoted to girls getting it done."

[ak,  15:13 · referenzieren ·  ]



Noch ein Hinweis

Schön, Sigur Rós am 19.07. in Frankfurt. Weniger schön: In der Festhalle. Und die Isländer verbinde ich ja sowas von gar nicht mit Sommer. Also wohl eher nicht.

[ak,  12:30 · referenzieren ·  ]



Neunzehnhundersiebenundfünfzig

»The Thelonious Monk Quartet featuring John Coltrane live at the Five Spot«. [via totally fuzzy]. Metzlers "Rough Guide Jazz" spricht von »mittelmäßiger Live-LP«. Aber man darf ja anderer Meinung sein.

[ak,  23:37 · referenzieren ·  ]



Nicht können können

Jede Vorbereitung hinfällig, dennoch der Hinweis in also uneigener Sache: Bright Eyes am 2. Juli im Café Royal, Frankfurt.

[ak,  22:03 · referenzieren ·  ]



Hämmern

»The Hammering Man«, he's hammering again. (Sofort auch Erinnerung an den »Molecule Man« von Jonathan Borofsky, damals.)

[ak,  22:38 · referenzieren ·  ]



Rostiges Stahlgewoge

Meterhoch winden sich die metallenen Bänder und am rechten Bildrand, die Frau mit der hellen Umhängetäsche, hat ihr Haar nicht einen Rostton? Acht Skulpturen von Richard Serra im Guggenheim Bilbao. [via NYT]

[ak,  17:17 · referenzieren ·  ]



...

Diesen Sommer heißen Franz Ferdinand also Maximo Park.

[ak,  15:49 · referenzieren ·  ]



Kitt im Kino

Am wenigsten hölzern fand ich ja R2D2, gerade in den ersten Minuten von Episode III. Und am Ende, wie in einer hastigen Aufräumaktion, werden noch die Handlungsstränge für die früheren späteren Folgen ausgelegt: Luke und Leia werden an ihre Zieheltern verteilt, Yoda fliegt in einem metallischen Überraschungsei in die Überwinterung und C3PO wird der Reboot verordnet. Zwischendurch gar manch galaktisches Getümmel und hanebüchenes Gestammel. Und spaßig war es doch.

[ak,  10:25 · referenzieren ·  ]



Zum Niederschmelzen

»I'll perform myself, but if anyone else needs a bit of backing vocal, clarinet or a shirt ironed, I'll be there.«

Patti Smith im Guardian anlässlich des im Juni von ihr kuratierten Meltdown 2005 in London. Äußerst spannende Mitstreiter, die sich die Dame eingeladen hat – nicht zum Bügeln, denkt man.

[ak,  15:42 · referenzieren ·  ]



Weder noch aber schön.

»Ich denke mal, dass heute mehr Leute im Publikum sind, die aussehen wie – Trotzki? Oder anders gesagt: Damals sind Studenten zu unseren Konzerten gekommen. Heute kommen außerdem die Professoren mit.«

Robert Forster von den Go-Betweens im FR Interview. Weder Professor noch Student, dennoch gestern ein schönes, direktes Konzert im gut gefüllten Mousonturm erlebt. Von der ersten Minute an eine äußerst empathische Aufnahme der australischen Band durch das Publikum. Robert Forster in weißem Hemd zu schwarzem Anzug, Grant McLennan in Jeans und T-Shirt, zur Bank komplettiert durch Adele Pickvance und Glenn Thompson. Ältere Stücke und viel Material von der neuen Platte: "Born To A Family", "Darlinghurst Nights", nur die Frontmänner mit ihren akustischen Gitarren, "Here Comes The City", angekündig mit »This song will make your town famous!« Zeitlose Perlen. Als letzte Zugabe dann "People Say". Zwei Gitarren, ein Bass und Schlagzeug. Manchmal braucht es so wenig.

[ak,  13:56 · referenzieren ·  ]



  1. Mai 1959

Das Aufnahmeprotokoll vom 22. Mai des Radio Recorders-Studio in Hollywood notiert den Zeitraum von 21:30 Uhr bis halbvier am nächsten Morgen. In dieser Zeit spielen Billy Higgins an den Drums, Charlie Haden am Bass, Don Cherry mit dem Kornett und Ornette Coleman am Altsaxophon Material für das dann im Oktober 1959 erscheinende "The Shape Of Jazz To Come" ein. Es waren die ersten Aufnahmen des Quartetts für Atlantic. Der bleckende, ungestüme Anfang von "Focus On Sanity", dann übergehend in die gezupfte Basslinie, später erstes Stück der zweiten Seite. Der klagende Beginn von "Lonely Woman". Cherrys und Colemans Parallelspiel in unterschiedlichen Tonhöhen. Wie sich dann die Phrasierungen verschieben und wieder zusammenfinden, ohne Erlösung. Das swingende "Congeniality": Fingerschnippendes »düp, düp, dedüpdü« Im Hintergrund der treibende Bass von Haden und die Schlagarbeit von Higgins. Und dann das die Platte abschließende "Chronology". Die abrupten Wechsel zwischen dem quäkigen Kornett und dem Altsaxophon.

Im Erscheinungsmonat der Platte saßen die Vier wieder im Studio und nahmen die Stücke auf, die dann als "Change Of The Century" im Juni 1960 erscheinen sollten. Im gleichen Jahr wechselte das Quartett Schlagzeuger und Aufnahmeort. Von der West- an die Ostküste. An den Drums agierte im Juli bei den ersten Aufnahmen zu "This Is Our Music" Ed Blackwell. Aufnahmeort waren jetzt die Atlantic Recording Studios in New York City. Am späten Abend des 19. Juli wird "Blues Connotation" aufgenommen. Das Fingerschnippen schneller, spitzer akzentuiert durch Colemans Saxophon, Cherrys Trompete (und dann bei 3:50, schimmert da nicht auf mal ein Traditional durch, bevor Blackwell mit seinem Solo einsetzt?).

Die Aufnahmen erschienen im Februar 1961. Davor, am 21. Dezember 1960, hatte sich das Quartett wieder in New York zusammengefunden. Verstärkt um Scott LeFaro, Bass, Eric Dolphy, Bassklarinette, Freddie Hubbard, Trompete und auch wieder mit Billy Higgins spielen zwei Quartette produktiv gegeneinander, die Kollaboration gerecht verteilt auf linken und rechten Kanal. Stereophonie auf Master Tape #5247. Erscheinen sollte "A Collective Improvisation by the Ornette Coleman Double Quartet" im Herbst 1961. Mit nur einem Stück, 37 Minuten und 3 Sekunden: "Free Jazz". Der Titel sollte Genrebezeichnung werden. Freejazz. Man muss aber das "Free" im Titel als Vokativ lesen.

[ak,  16:10 · referenzieren ·  ]



»Break me a fucking give«

Herrliches Ablästern von Anthony Lane im New Yorker.

[ak,  18:29 · referenzieren ·  ]


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