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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dienstag, 19. Oktober 2004
Pendelnde Fragen Wir sehen uns fast jeden Morgen an der Haltestelle. Meistens kommt sie in der letzten Minute, was bei der Verspätung der Straßenbahn ausreichend ist. Eine große Schultertasche aus schwarzem Leder umgehängt wartet sie, bei trockenem Wetter, am Rand der Haltestelle, in einem dunkelblauen Hosenanzug, der manchmal feine Nadelstreifen trägt. Dunkelblaue Strenge mit klassisch weißer Bluse steht ihr, der Kragen exakt über dem Revers. Aus der Tasche schlängeln sich weiße Kabel beiderseits des Halses unter die dunkeldichten Haare. In der Bahn bevorzugt sie den Fensterplatz, in Fahrtrichtung. Regungslos, stoisch blickt sie durch das Fenster. Sie sitzt eine Vierergruppe weiter hinten. Ihr Gesicht sehe ich über dem Rand meiner Zeitung. Mit einem Mal bewegen sich ihre Mundwinkel, erst nur leicht, fast zitternd, dann aber deutlich einem Schmunzeln nachgebend. Wie ein selbstkritischer Kommentar ziehen sich die dunklen Augenbrauen zusammen, leichtes Kräuseln der Nasenwurzel. Leicht öffnet sich ihr Mund. Sie lächelt. Jetzt hätte ich sie gerne gefragt, was sie gerade hört, mit ihrem iPod, heute früh. Dann steige ich aus. [ak, 12:17 · ] |
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