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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dienstag, 5. November 2002
Thomas gelesen von Katharina Mit halbem Ohr, also Viertelhörkraft lausche ich, den Fernseher nach den Tagesthemen mit Anke Will nicht abgeschaltet, der Vorstellung der Gäste Alfred Bioleks zu seiner Sendung. Katharina Thalbach? Ja, und wirklich, Eintritt von Frau Thalbach, und zwar im zeltigen blauen Strickpullover, den sie eben auch im Literaturhaus Frankfurt trug. Thalbach liest Brasch. Eröffnet wird die Lesung mit einer Entschuldigung über den verspäteten Beginn: «Tücken der Technik: Da baut man schnelle Züge zwischen Köln und Frankfurt, und dann knallt ein Baukran auf die Gleise und man sitzt fest irgendwo in der Pampa. Ja, ich glaube Limburg Süd, oder so.» Und dieses Pampa platzt so wunderbar braunkohlig-weich aus Frau Thalbach heraus, dass sich das Publikum angenehmst seiner Großstädtigkeit bestätigt fühlt Beim Kartenkauf hatte man schon auf die zu erwartende Verspätung hingewiesen, aber Frau Thalbach sitze bereits in einem Taxi. Also nutze ich die gewonnene Zeit noch für einen kurzen Thai-Imbiss, um dann so spät zu kommen, dass alle Plätze im Hauptraum schon besetzt oder mit Mänteln und Jacken belegt sind. Im schwer dunkeltäfligen Treppenhaus sichere ich mir einen Aschenbecher und pflanze ich mich an den Tresen mit guten Blick auf die Leinwand, auf die die Lesung projeziert wird. Poetik? Eigentlich weniger mein Ding, aber in meiner Erinnerung haftete noch die emphatische Rezension dieser nachgelassenen Gedichte von Thomas Brasch, "Wer durch mein Leben will, muß durch mein Zimmer", ich glaube in der FAZ-Sonderbeilage zur Buchmesse. Und natürlich die Brasch-Poeme hier (Maria Hilf, Ja, in der Liebe war es wie im Sport, Schliess die Tür und begreife, Als Frühjahr kam und überplötzlich Nacht) in der Nachbarschaft. Kurzer Einschub: Gerade im TV zu Harald Schmidt gewechselt. Gast: Anna Thalbach! Paranoia. Akute Thalbachophobia. Fahrig vor Erschütterung zerbröselt jede Erinnerung an die Lesung. Nett, die Dame die am Tresen um «Nüsschen?» bat. Grinsend erweitertete sich die Dienstleistungswüste Deutschland. Und die Kellnerin aus dem angeschlossenen Café mit dem aufreizenden Oberteil (hier stand voher Top, aber ich erinnere mich noch der Zeiten, als Schilder in Kaufhäusern den Weg zur DOB-Abteilung wiesen; Erinnerung verpflichtet). Aber ich schweife ab. [ak, 23:26 · ] |
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