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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking).

Samstag, 8. Oktober 2005


November 29, 1957

Eine fälschliche Inhaftierung im August 1951 führte zum Lizenzverlust. Fast sechs Jahre kann Thelonious Monk nicht mehr in New York auftreten. Erst im Juli 1957, nach Erneuerung der Lizenz, tritt er wieder auf, im Five Spot Café in Downtown Manhattan, mit einem Quartett, bestehend aus Shadow Wilson am Schlagzeug, Wilbur Ware am Bass und John Coltrane am Tenor Saxophon. Coltrane war Mitglied des ersten Miles Davis-Quintetts. 1956 erlebt Monk einen Streit zwischen dem 30-jährigen Saxophonisten und Davis mit. Der zehn Jahre ältere Monk bietet Coltrane den Job des Sideman an und gemeinsam entwickeln sie eine intensive Form des Zusammenspiels, basierend auf den Kompositionen von Thelonious Monk. (Nur gut zwei Jahre später, 1959, ist Coltrane wieder Bandmitglied bei Davis und wird nicht weniger als »Kind of Blue« einspielen.)

Im Rückblick gesteht Coltrane, er habe sich »a little lonesome« gefühlt, als einziges Melodie-Instrument auf der Bühne des Five Spot, einem kleinen Laden mit Fensterfront zur Bowery, zwischen 4th und 5th Street. Links Tische, rechts die Bar, im Hintergrund die Bühne im schummrigen Licht. Im Winter des Jahres tauschen sie für eine Wohltätigkeitsveranstaltung den Ort mit der New Yorker Carnegie Hall. Am 29. November 1957 geben sie, jetzt mit Ahmed Abdul-Malik am Bass, zwei Shows zu Gunsten des Morningside Community Centers.

Im Februar 2005 durchsucht Larry Appelbaum die "Voice of America"-Aufnahmen in der Library of Congress. Und stößt dabei auf Magnetbänder, beschriftet mit »Carnegie Hall Jazz 1957«, eines mit »T. Monk« und Titelangaben. Das Konzert war für das Radio aufgenommen, aber nie ausgestrahlt oder veröffentlich worden.

Jetzt liegen die superben Aufnahmen der beiden Shows vor, als »Thelonious Monk Quartet with John Coltrane at Carnegie Hall« und man meint beim Hören neben Monk auf dem Klavierhocker zu sitzen. "Monk's Mood", zu Beginn, wie das Klavier trägt und man zu hören glaubt, wie Coltrane erst hineinfinden muss. Dann ein fantastisches "Crepuscule with Nellie", bis hin zu den beiden Fassungen des vertrackten "Epistrophy" (die der Late Show nur incomplete). Was mit der Aufnahme vorliegt ist ein exzellentes Mosaiksteinchen der Jazzgeschichte, daneben begleitet von einem spannend-informativen Booklet.

[ak,  16:37 · ]

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