frapp.antville.org | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sonntag, 26. Juni 2005
À La Nature Rüsselsheim. Fast so schrecklich wie es klingt. Was aber auch an dem Oldtimertreffen gelegen haben mag. Schwitzende Männer in Trekkingsandalen und Shorts, dass man »no way« schreien möchte. Quengelnde Kinder vor den Eis- und Getränkeständen. Hochglanzpoliertes Blech und Bratwurstgeruch. Den Eingang zu den Opelvillen barrikadiert eine Bühne, auf der hemmungslos Robbie Williams "Angel" gecovert wird. Schnell in die Ausstellung, seltsam "Das Verlorene Paradies" betitelt. Gleich der erste Raum die ästhetische Hölle. Das lokale Bäckerhandwerk stellt zuckrige Torten aus, die Kunstwerke nachbilden sollen. Paola Pivis Zebras eine formlose schwarz-weiße Zuckergussmasse. Gegenüber beruhigt Thomas Demands "Forest" das Auge. Ein grüner Blätterwald, zwei mal fünf Meter. Beunruhigung auf den zweiten Blick, mit dem man erkennt, dass das gesamte Blattwerk, die gesamte Szene aus Papier erbastelt ist. Trügerische Grundstimmung, durchgehend. Andreas Gurskya Dolomiten mit Seilbahn, original. Sein "Gardasee" am Computer manipuliert. Wie und was, verrät die Texttafel nicht. Uta Barths unwirklich wirkende Tagebaupanoramen, aber reale Abbilder. Aber das dröhnende Draußen dringt kaum in die weißen, kühlen Räume. Kleine, feine Ausstellung. Dann noch einen Expresso und ein Wasser auf der Terrasse, an mit Leinen bedeckten Tischen. Durch den Spalt zwischen den Sonnenschirmen ziehen immer wieder die blauen Leitwerke mit dem gelben Kranich im Anflug auf Frankfurt. Von dem Getöse auf der Vorderseite des Hauses ist dann nichts zu vernehmen. Auf dem Rasen tanzen Kleinkinder durch die Wasserstrahlen des Rasensprengers. Mein Blick fällt auf den Fluss. Unten, zwischen den Bäumen, funkelt graublau der Main. Gegenüber, am anderen Ufer, stelzt ein Verladekran über beigefarbene Halden. Auf der Rückfahrt überholen mich die landenden Flugzeuge. Die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100 Stundenkilometer dient dem Schallschutz, behaupten die Schilder an der Autobahn. [ak, 16:11 · ] |
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Letzte Meldung: 26.06.12, 16:22
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