frapp.antville.org | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Montag, 10. Oktober 2005
Web- und Maschenware Über die Diskriminierung der Textilien. Nicht: Web und Masse. Über die Diskrminierung des Textes. [ak, 15:54 · referenzieren · ] Sonntag, 9. Oktober 2005
Fernseher kaputt Aber großes Kino hier gerade aus dem Radio. hr 2 überträgt live den Auftritt von Sex Mob beim Deutschen Jazzfestival. [ak, 22:45 · referenzieren · ] Kind of Criticism I can't relax in Deutschland. Klingt korrekter, als die andere D-Kampagne zur Zeit. Musste trotzdem gestern ganz schnell ganz viel Bier trinken, um das Radebrechen auf dem Podium zu ertragen – Ausnahme Roger Behrens, der frei und in ganzen Sätzen sprach. Und so lasen sie ihre Texte und ich entschwand an die Bar. Putzig dann zum Abschluss der »Podiumsdiskussion« der dreadlockige Trainingsjackenträger, der sich beschwerte, er habe keines der zitierten Bücher gelesen, kenne die genannten Ismen nicht und finde das alles doof. Generation Pisa! Selbst das spätabendliche Akustikset von Erik Langer und Marcus Wiebusch, also 2/5 Kettcar, konnte mich nur bedingt versöhnlich stimmen. Danach legte Reimer Bustorff, also 1/5 Kettcar, noch auf, aber mir reichte es mit dem Radeberger. Scheint in Freiburg nicht besser gewesen zu sein, übrigens. Zurück im Taxi. »In die ***straße bitte.« – »Wo ist die?« Und sofort ein »Dachte eigentlich, dass Sie das wissen müssten?« zurückgeraunzt. Dann auf der Fahrt, ihn dirigierend, aber doch noch freundliche Plauderei. [ak, 19:45 · referenzieren · ] Samstag, 8. Oktober 2005
November 29, 1957 Eine fälschliche Inhaftierung im August 1951 führte zum Lizenzverlust. Fast sechs Jahre kann Thelonious Monk nicht mehr in New York auftreten. Erst im Juli 1957, nach Erneuerung der Lizenz, tritt er wieder auf, im Five Spot Café in Downtown Manhattan, mit einem Quartett, bestehend aus Shadow Wilson am Schlagzeug, Wilbur Ware am Bass und John Coltrane am Tenor Saxophon. Coltrane war Mitglied des ersten Miles Davis-Quintetts. 1956 erlebt Monk einen Streit zwischen dem 30-jährigen Saxophonisten und Davis mit. Der zehn Jahre ältere Monk bietet Coltrane den Job des Sideman an und gemeinsam entwickeln sie eine intensive Form des Zusammenspiels, basierend auf den Kompositionen von Thelonious Monk. (Nur gut zwei Jahre später, 1959, ist Coltrane wieder Bandmitglied bei Davis und wird nicht weniger als »Kind of Blue« einspielen.) Im Rückblick gesteht Coltrane, er habe sich »a little lonesome« gefühlt, als einziges Melodie-Instrument auf der Bühne des Five Spot, einem kleinen Laden mit Fensterfront zur Bowery, zwischen 4th und 5th Street. Links Tische, rechts die Bar, im Hintergrund die Bühne im schummrigen Licht. Im Winter des Jahres tauschen sie für eine Wohltätigkeitsveranstaltung den Ort mit der New Yorker Carnegie Hall. Am 29. November 1957 geben sie, jetzt mit Ahmed Abdul-Malik am Bass, zwei Shows zu Gunsten des Morningside Community Centers. Im Februar 2005 durchsucht Larry Appelbaum die "Voice of America"-Aufnahmen in der Library of Congress. Und stößt dabei auf Magnetbänder, beschriftet mit »Carnegie Hall Jazz 1957«, eines mit »T. Monk« und Titelangaben. Das Konzert war für das Radio aufgenommen, aber nie ausgestrahlt oder veröffentlich worden. Jetzt liegen die superben Aufnahmen der beiden Shows vor, als »Thelonious Monk Quartet with John Coltrane at Carnegie Hall« und man meint beim Hören neben Monk auf dem Klavierhocker zu sitzen. "Monk's Mood", zu Beginn, wie das Klavier trägt und man zu hören glaubt, wie Coltrane erst hineinfinden muss. Dann ein fantastisches "Crepuscule with Nellie", bis hin zu den beiden Fassungen des vertrackten "Epistrophy" (die der Late Show nur incomplete). Was mit der Aufnahme vorliegt ist ein exzellentes Mosaiksteinchen der Jazzgeschichte, daneben begleitet von einem spannend-informativen Booklet. [ak, 16:37 · referenzieren · ] Freitag, 7. Oktober 2005
(lit, fig) Auch eine meiner Wortlieben, deren Zustande kommen mir ein Rätsel ist: Conundrum. [ak, 21:49 · referenzieren · ] Unterwegs Die dicke Frau mit der Steppweste, die versunken die Mähne des Plüschlöwens an ihrer Tasche krault. Das Mädchen mit den rotblonden Haaren, die erschöpft mit ihrem Geigenkasten im Metallic-Look auf die Bank sinkt. Der ältere Herr mit dem unrasierten Gesicht, der an das Fenster gelehnt die Perlen seines Gebetskettchens durch dir Finger gleiten lässt. Der schlaksige Junge mit den dicken Brillengläsern, der fast hüpfend durch den Gang schreitet und stumm sein Lied singt. Der junge Mann im Anzug, der vehement auf sein Gegenüber eingestikuliert. Die Asiatin mit der Umhängetasche, die Finger für Finger die knallrote Lackierung der Nägel prüft. Der seniore Herr, der seinen Zeitungsstapel, kurz vor der Zerknüllung stehend, neu sortiert. Der Junge in tiefsitzender Tarnfleckhose, fast von der Sitzkante rutschend, der mit einer Hand mit seiner massiven Silberkette spielt. Der Mann mit Aktenkoffer und akkurat gestutztem Schäuzer, dessen Geldbörse die rechte Tasche seines Cordjacketts ausbeult. Der verschlafene Blondschopf, den das Klingeln seines Telefons plötzlich aufrichtet. Und ich frage mich, wie die Fahrgäste der U-Bahn mich sehen. [ak, 20:21 · referenzieren · ] "Versteckte Kamera" Nicht im deutschen Fernsehen, viel kränker. Wired berichtet über die "Global Islamic Media Front", »an al-Qaida-linked, web-based organization«. Aus dem Portfolio: »Last month it issued an English-language video on the internet called Jihad Hidden Camera which showed sniping and bombing attacks against U.S. forces in Iraq, and carried comical sound effects as well as laugh tracks.« Aktuell gesucht werden Mitarbeiter zur Erstellung von Videobotschaften und Mitteilungen, Medienberichte und Filmmaterial über den Irak, Palästina, Tschetschenien und andere Konfliktzonen. [ak, 12:29 · referenzieren · ] Capslock-Country Haha, sehr gut: Der diesjährige Literaturignobelpreis geht an ... Nigeria. [via riesenmaschine] [ak, 10:08 · referenzieren · ] Donnerstag, 6. Oktober 2005
So krümelt die Elite Das Radio vermeldete heute die Eröffnung einer Luxusbäckerei hier in Frankfurt. [ak, 18:01 · referenzieren · ] Das »Nicht« des Sängers »Ich will nicht, dass Politiker singen. (...) Nichts gegen Klempner übrigens. (...) Aber das sind Allmachtsfantasien, nichts weiter. (...) Ich kann nichts Schlimmes daran erkennen. (...) Das geht gar nicht. (...) Ich jedenfalls habe die ganz bestimmt nicht.« [ak, 12:48 · referenzieren · ] Hessen ans Meer Die Halbzeitbilanz der Hessischen Regierung hebt drei Leuchttürme hervor. Dabei hat Hessen gar keine Küsten. [ak, 11:11 · referenzieren · ] Schräg Ich bin geneigt, nur noch kursiv zu schreiben. [ak, 10:41 · referenzieren · ] Dienstag, 4. Oktober 2005
Different Names »The boundaries of language i quietly cursed // And all the different names for the same thing« Zunächst nur die Stimme, begleitet von dem hallig-dröhnenden Klavier. Ich muss an Stummfilmbegleitung denken. Bis, nach gut zwei Minuten und einer kunstvoll-künstlichen verknisterten Zäsur das Schlag den Takt zu bestimmen beginnt. "Different Names for the Same Thing" von Death Cab for Cuties Album "Plans". Die Schönheit des Schauers, der über den Rücken fährt. Muss jetzt mal die Heizung anstellen. [ak, 21:08 · referenzieren · ] »Euro-Döner« Wenn ich mir die lokale Imbiss-Szene so anschaue, spricht auch nichts gegen Beitrittsverhandlungen mit Thailand und China. [ak, 17:43 · referenzieren · ] Nächste Seite |
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