Die immense Beeinträchtigung der Döner-Stärkung vor dem Einkauf durch die Frau am Tisch gegenüber, deren Kurzhaarfrisur mich laut mit einem »Ach, so praktisch!« anschreit. An ihrem rechten Ohrläppchen baumelt ein butterkeksgroßes Geschmeide wie aus dem Volkshochschulkurs »Emaillieren für Anfänger«.

Heute Abend auf Arte: La Route du Rock, um 22:35 Uhr. Alleine, um Georgia, Ira und James mal im Fernsehen zu sehen.

Eine kleine, schwarz verhängte Halle. Auf dem Podest sitzt Heike Aumüller auf dem Boden vor ihrem Harmonium, an den Füßen weiße Ballettschuhe. In der Mitte, barfuß, traktiert Johannes Frisch seinen Kontrabass. Daneben, in schweren Lederstiefeln, bedient Thomas Weber die Tischgitarre. Und dreht die meiste Zeit an den Regeln seiner elektronischen Gerätschaften, verteilt auf einem Tisch, über dessen Ränder rote, grüne und schwarze Kabel hängen, wie eine wuchernde Verkabelung.

Das waren dann auch schon die Mitglieder des Kammerflimmer Kollektiefs, gestern, im Hafen 2. Und irgendwie fehlten die Saxophone, die Geige, das Schlagzeug, im Vergleich zu aktuellen Platte. Der Kopf versuchte ein Klangbild auszumalen, dass sich beim Hören von "Absencen" nicht erschließt, vielleicht aber deshalb fesselt.

Was bleibt ist ein Snoopy-Stempel auf dem Handballen, langsam verblassend.

In der Parallelstraße parkt die halbe Diözese Lyon, ein gutes Dutzend Reisebusse. Und in mir das alberne innere Verlangen, sämtliche Led Zeppelin-Platten rückwärts zu spielen. So ich denn solche hätte.