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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | |
Montag, 22. Juli 2002
Der Merker für später Last Night Of The Proms dieses Jahr am 14. September. So alberner englischer Chauvinismus, dass es schon wieder spaßig wird. Wenn nicht wieder ein 11. September dazwischen kommt ... [ak, 18:42 · referenzieren · ] E-nough Im aktuellen NZZ Folio: Sprache, sagt der Informationstheoretiker Heinz von Foerster, hat ein Wort für Wort: Es heisst Wort. Das ist natürlich ein bisschen wenig. Wenn ein Produkt dem anderen gleicht, eine Dienstleistung so gut wie die nächste ist, hilft nur noch eines: Wording, Wording, nichts als Wording. Deshalb sucht der wackere Marketingmann beflissen Input für sein Naming, die Pressedame stellt sich tapfer dem Feedback auf ihr Texting. Das rechte Wording zur rechten Zeit wird fieberhaft gesucht. Leider ist es meistens 404. [ak, 12:45 · referenzieren · ] Zigarettenpause Die bodentiefen Fenster im Treppenhaus zwingen den Blick durch zentimeterdicke Lamellen im 45 Grad Winkel nach unten. Besser, als der Blick auf die im siebziger Jahre-Braun gestrichen Feuerschutztüren. Einundzwanzig Stockwerke tiefer schieben sich die Menschen über die Taunusstraße. Weiter vorne der Fußgängerübergang an der Moselstraße. Die drei Fahrspuren teilen sich kurz für eine Verkehrsinsel. Rettungsinsel für Trunkene und anders Berauschte beim Überqueren der Straße? Aber hier geht so oder so jeder wie und wann er will über die Straße. Vielleicht auch ohne jeden Willen. Natürliche Feindschaft zwischen Trottoir-Bevölkerung und Taxifahrern auf dem Weg zum Bahnhof. Passanten, Obdachlose, Dealer und sonstige Gewerbetreibende hin- und hergezogen zwischen den schmierigen Eingängen zu Stundenhotels, die Flure mit kreischend-roten Industriegummimatten dekoriert - einfach abwaschbar per Hochdruckreiniger. Ob der Mann mit der Prinz-Heinrich-Mützre schon wieder Dienst hat und höflichst Passanten in den Club 69 bittet? Kontinuitäten, die meine aktuelle Distanz zum Straßenleben nicht offenbart. Die Läden der anderen Straßenseite gehorchen dem Pizza - Döner - Asia Im- & Export - Dildo-Rhythmus. Die Blickposition offenbert aber auch überraschende, begrünte Dachterrassen und Innenhöfe. Direkt am Bahnhof wuchern Neonreklamen auf den Mansardendächern, "YNOS" und "SROTOM AIK". Deutlicher durch die Fensterlamellen horizontal segmentiert das Portal des Hauptbahnhofs. Atlas müht sich mittig stoisch mit dem Erdenrund. Darunter bauen Handwerker Gerüste der Fassadenrenovierung (oder -reinigung?) ab. Beiger Sandstein wird abgeschlossen durch die schieferschmutzigen Dächer der fünf Flügel des Kopfbahnhofs. Minitrix-formatiger Zugverkehr im Hintergrund. Rechts im Hintergrund schimmert die Grimshaw-Halle wie fünf silbrige Fischleiber, angepflockt an den Frankfurter Sandstein-roten Messeturm. Ich drücke die Zigarette im Aschenbecher aus. Der Gauloise Blondes-Raucher war auch schon hier. Drücke mich durch die schweren, schleusenartigen Türen zurück in das Großraumbüro. [ak, 11:17 · referenzieren · ] Der große Einflüsterer Das zieht ja anscheinend weitere Kreise als gedacht. Die geschäftlichen Kontakte des Herrn Hunzinger, Träger der Goldenen Ehrennadel der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer decken das gesamte politische Farbspektrum ab: Grün (Cem Özdemir, Anschubfinanzierung als Politiker), Rot (Rudolf Scharping, Nachfolger des Rechtsberaters Hunzingers Hendrik Borggreve als Lebensgefährte von Gräfin Pilati). Gelb (Guido Westerwelle als Gast von Hunzingers "Politischem Salon". Scharz (Roland Koch, auch im "Politischen Salon" zu Gast). Spannend werden dann aber die Beziehungen zur tiefscharzen Spendenaffäre: Kontakte zu den Ehlerdings, Millionenspendern der CDU und Käufer der Eisenbahnerwohnungen bei nur zweitbestem Gebot. Gemeinsames Essen mit Wolfgang Schäuble und Karlheinz Schreiber (laut Stern). Dann noch der Liechtensteienr Treuhänder der Stiftung "Zaunkönig", die das Schwarzgeld der hessisschen CDU verwaltete. Trübe Brühe. Dass die Hunzinger Informations AG dann auch noch 12,65 % (270.000) an der "SS Mephisto GmbH" beteiligt ist, lässt kulturelle Unbescheidenheit vermuten: Hunzinger zu einem guten Achtel als diabolischer Einflüsterer? Oder doch eher Schmierdenkomödiant? [ak, 08:49 · referenzieren · ] |
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