frapp.antville.org
frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking).

That's it!

Zitat aus dem aktuellen Salon — oder warum ich froh über mein Alter bin:

"I shouldn't make blanket generalizations, but I will. I can appreciate a nicely formed bod as much as anyone. But men, until about the age of 29, lack conversation." Kathleen Turner, 47, on her lack of interest in men under 30, in the Boston Globe.

[kellers,  08:21 · referenzieren ·  ]



Mas Sexy

Frühlingshafte Gefühle können über den Gehörgang vermittelt werden. Dies hat eben Omara Portoundo durch ihr Konzert in der Darmstädter Centralstation bewiesen. Eindreiviertel Stunde Gute Laune-Musik dieser Grande Dame aus dem Buena Vista Social Club. Achtunddreißig Jahre jünger als sie erblasse ich vor Neid vor dieser Sangesfreude und frage mich, wie man es anstellt, auch in diesem Seniorenclub Aufnahme zu finden.

Omara Portuondo trat mit zwölfköpfiger Band auf und gemeinsam mit diesen Männern wurde Lebensfreude pur gefeiert, inkl. Tänzchen in Ehren kann niemand verwehren, auch der Gitarrist nicht.

Einzige Sorge bereitet die Frage, ob die Frisur von Frau Portuondo nicht dem Tatbestand einer Trade Mark-Verletzung an Walt Disney oder besser Mickey Mouse darstellt, ihr schwarzes Haar so hoch getürmt zu beiden Seiten des Hinterkopfes. Ach, und das "mas sexy" gab diverse Male während des Konzerts die Band nach Soli in Richtung ihrer Frontfrau Omara zum besten.

[kellers,  00:38 · referenzieren ·  ]



A Horrible Title

Das Journal Frankfurt bespricht in der aktuellen Ausgabe den 8fach Oscar-nominierten Film A Beautiful Mind nach gleichnamigen Buch. Die oftmals vorhandene und durchaus goutierte Süffisanz der Kritiken, die vorschnelle, ungerechte aber treffliche Wertung lese ich immer wieder gerne. (Und schaue dann doch nur die Filme, die mich interessieren bzw. für die mich jemand begeistert.)

Aber: Die Artikelüberschrift Mathe macht doof bringe ich erstens in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Films oder auch der nachfolgenden Kritik. Und dass zweitens damit auf die im Film thematisierte paranoide Schizophrenie des Mathematikers Nash angespielt wird, mag ich einfach nicht unterstellen. Meine Ungehaltenheit wurde dann weiter dadurch angefeuert, dass ich dort lesen musste, der Held (dargestellt durch Gladiator Russell Crowe) erhielte als verdienten Lohn den Nobelpreis. Ein wenig mehr Sorgfalt, bitte! Einen Nobelpreis für Mathematik gibt es nicht, gab es nie und wird es aufgrund der Abneigung des Herrn Alfred Nobel gegen diese "Kunst" auch nie geben. Äquivalent, aber wertvoller, da olympisch nur alle 4 Jahre vergeben, ist die Fields-Medaille. Die Realweltvorlage John Forbes Nash, Jr. erhielt 1994 den Nobelpreis für Ökonomie (irgendwie auch kein originaler Nobel) für seine Errungenschaften in der Spieltheorie "for his pioneering analysis of equilibria in the theory of non-cooperative games"). Aber auch in der IMDB findet sich diese Verkürzung. Arme Glamour & Glitter-Welt?!

[kellers,  07:59 · referenzieren ·  ]



Der eigenen Eitelkeit frönen

kann man hier und sich "warholifizieren" lassen. Inklusive der berühmten 15 Minuten Ruhm in der virtuellen Tate Modern!

[kellers,  15:20 · referenzieren ·  ]



Highspeed Literature

Launige Literaturkonzentrate! Kondensierte Kinematographie. [via netbib] 12:07

[kellers,  12:07 · referenzieren ·  ]



Museale Ergötzlichkeiten

Selten, dass mir das bei der Lektüre des Feuilletons der Zeit passiert: Besuchswille hervorrufende Ausstellungsbesprechungen. Erstens — und einfacher zu realisieren — die Ausstellung Frequenzen [Hz] in der Frankfurter Schirn. Zweitens dann die Ausstellung des Fotokünstlers Andreas Gursky im Pariser Centre Pompidou.

[kellers,  15:50 · referenzieren ·  ]



Der Kino(un)ratgeger

Und dann war da dieses Wochenende noch der Film Mortal Transfer von Jean-Jacques Beineix. Vielleicht sollte man sich eines Kommentars enthalten, aber immerhin waren Diva und Betty Blue für mich außergewöhnliche Filme. Und unter diesen Voraussetzungen erwartete ich auch nach 8jähriger Schaffenspause des Regisseurs äquivalentes.

Dem ist (für mich) absolut nicht so gewesen. Skurrile, phantastische Bilder, ein Reigen unnormalen Personals bis in die Staffage hinein. Aber auch mit einer Präferenz für rote Fäden, die sich zu einem gordisch-unentwirrbaren Knäuel verwirren, konnte ich der hier präsentierten Geschichte wenig abgewinnen. Sorry.

[kellers,  22:52 · referenzieren ·  ]



Rat & Unrat aus den Tiefen des Gewebes

Zur Ablenkung noch was aus der Abteilung "Was gerade noch gefehlt hat!": Beer Bottle Organ! Nahrhaftes Instrument, das die Frage aufwirft, welche Qualifikation man zum Stimmen mitbringen muss? Und wenn die Brauerei das sieht, heißt es sicher bald "Guinness for 'Pfeifen in den Ohren'"!

[kellers,  16:59 · referenzieren ·  ]



Was tue ich hier eigentlich?

Auf meine Probleme mit der Bezeichnung dieses Tuns hier aus Griesheim die Empfehlung erhalten, bloggen als Neologismus zu bezeichnen (mit dem Hinweis auf Pippis "Ich erklär die Welt wie es mir gefällt.").

Fremdwörteln tut gut, ansonsten aber weiter à la recherche de mots perdu.

[kellers,  08:49 · referenzieren ·  ]



megaplundermorphonemiclonics

Das neue (das erste leider verpasst) Rätselraten im Vollmondlicht erinnert mich mit nicht geringem Erstaunen an eine CD von 1993 von John Oswald namens Plexure bzw. megaplundermorphonemiclonics. Feinfragmentiertes Sample-Gebastel, und für die, die die 80 Jahre noch / schon mit offenen Ohren erlebt haben, voller akustischer Dejá Ecoutes.

Da dieses Wunderwerk der Aufnahmetechnik nicht mehr so einfach (anscheinend noch via Amazon.fr) erhältlich ist und sich noch weniger in irgendjemandens Besitz befindet, hier die anspielungsreiche Tracklist:

Open — Bo No Ma Urge — Urge Manifold — Marianne Faith No Morrisey Blur — Bing Spingsteen Zoom — Bolton Chili Overdrive Cyfer — Sinéad O'Connick Jr. Compact — R.E.M.T.V. Hammercamp Worse — Anthrax Squeeze Factory Mad Mod — Jello Belloafonte Temparature — Beastie Shop Beach Massive — Ozzie Osmond Velocity — Aretha Vanilli

Aber wenn man einmal mit dem googeln angefangen hat. Hier dann auch noch der Wired Kommentar zu John Oswald:

John Oswald creates new works from existing sonic materials. His Plunderphonic got him in trouble with the copyright police. (It also got him gigs with the Kronos Quartet and the Grateful Dead.) [from WIRED 3.02]

[kellers,  22:16 · referenzieren ·  ]



Konzertkritik

Das gestrige Konzert von Mitch Ryder & Band im Sinkkasten war ganz nett; mehr aber auch nicht. Doch eher alter Rocker, der gute Mann. Und ein bisschen larmoyant und arg amerikafixiert. Den Abschluss bildete ein Cover von Riders in the Sky der Doors respektive Jim Morrison. Das wiederum reichte dann doch wieder für einen Anflug von Gänsehaut.

[kellers,  08:46 · referenzieren ·  ]



Anglizismen und die Schwierigkeit ihrer Vermeidung

Was ist es eigentlich, was ich hier tue? Unten verwendetes bloggen war nicht ohne Sinn kursiv gesetzt. Mich hier als Sprachschützer zu gerieren, liegt mir fern, aber vielleicht kann mir ja mal jemand Hinweise geben oder Vorschläge machen, wie das Verfassen und Veröffentlichen tagebuchähnlicher Einträge im Internet sich bezeichnen lässt. web-basiertes tagebücheln? Die Verwendung von Web oder Internet ließe ich hierbei ja noch durchgehen. Ohne nachzuschauen, wette ich (fast) darauf, dass beide Begriffe sich inzwischen im Duden finden. Oder online-notieren? online-tagebücheln!

[kellers,  21:51 · referenzieren ·  ]



Eins auf die Ohren

Nach der wochenendlicher Tour de HL genieße ich ein Wochenende mit wenigen Vorgaben und vielen Dingen, die ich immer mal wieder hören oder lesen wollte:

Aktuell traktiert mein CD-Player mich mit John Zorns Kristallnacht: Keine einfache Kost für einen Samstagnachmittag. Auch rein akustisch nicht: Immerhin enthält das Booklet zu dem zweiten Song Never Again den beherzenswerten Hinweis:

Caution: Never Again contains frequency extremes at the limit of human hearing & beyond, which may cause nausea, headaches & ringing in the ears. Prolonged or repeated listenings is not advisable as it may result in temporary or permanent ear damage. — The composer.

Trotzundalledem eine höchstempfehlenswerte Hörerfahrung im Kontext von Klezmer, Jazz, historischen Tondokumenten, Soundcollage.

[kellers,  14:44 · referenzieren ·  ]



Synchrone Programmplanung

Gestern noch kurzfristig aufgenommen: Die einzige Verfilmung des Ulysses von James Joyce. Die Perlentaucher wissen noch mehr darüber. Bin mal gespannt auf heute oder morgen Abend.

[kellers,  13:22 · referenzieren ·  ]


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