frapp.antville.org | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Samstag, 16. März 2002
Hardcore NoiseGerade zurück vom letzten Tag von pol 7 festival neue musik. Zwei Duette. Das erste Set bestritten Erhard Hirt, Gitarre und John Butcher, Saxophon. Tiefen Eindruck (in den Trommelfellen) hinterließen dann Michael Werthmüller, Schlagzeug und Caspar Brötzmann, Gitarre. Laut. Lauter! Sehr laut!! Extrem laut!!! Mit der (meiner) Bereitschaft, die Qualität eines Konzerts an der Zahl an der Zuhörer zu messen, die während des Auftritts den Saal verlassen, erhalten Brötzmann und Werthmüller, Höchstnoten. Das Studio des Mousonturms erlebte einen Exodus eines guten Dutzends. In den gut fünfundvierzig Minuten ihres Auftritts rackerte der Schweizer Schlagzeuger wie ein Berserker. Dazu traktierte Caspar Brötzmann seine Gitarre und ging in innigsten Rückkopplungsdialog mit dem Marshall-Boxenturm. Zusammen erarbeiteten die beiden Klang- und Krachskulpturen, die bei aller Lautstärke innere Struktur und Dynamik offenbartem; bauten Klangkaskaden auf, die phonstark kollabierten. Genial! Der Begriff der Melodik ist sicher keiner, an denen Werthmüller / Brötzmann ihr Tun messen, aber den Zuhören, d.h. mich erstaunt es schon: Statt nach gesundheitförderlichem Ohropax zu fragen, wippt rhythmisch der Fuß. Dieses musikalische Statement transportiert in einem ersten Hören vielleicht Verachtung jedweden Mainstreams. Jedes "genauere" Hinhören verweist auf eine vollständige Loslösung von Musikhistorie oder Hörerfahrung. Es war einfach neu, schnell und gut! Im Vergleich zum Speedjazz eines John Zorn überraschte die epische Breite der einzelnen Stücke, derer drei es waren. Akustische Ausdauer- nd Kraftakte statt hochverdichteter Miniaturen! Das eigene Empfinden via Trommel- und Bauchfell wird am besten durch die Vorsilbe "Wohl" ausgedrückt! Einziger Makel des Abends: Warsteiner im Ausschank. Nach dem eigentlichen Set formulierte der Kurator der Veranstaltung noch seinen Dank an diesen und jenen, nachdem die Reste des Publikums sich eifrig um eine Zugabe benüht hatten. Diese gab es dann nach den "offiziellen" Schlussworten. Für morgen bereits Caspar Brötzmanns "Der Abend der Schwarzen Folkore" zum Wiederhören herausgesucht! {notelink "" "23:52" "erinnern"} [kellers, 23:52 · ] |
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Letzte Meldung: 26.06.12, 16:22
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