frapp.antville.org | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Freitag, 22. Februar 2002
Ein Grund, warum ich schreibe In der aktuell wieder aufgefrischten Diskussion über die mediale Wahrnehmung des "Bloggens" fehlt mir ein Aspekt, der für mein elektronisches Tagebücheln wichtig ist: Das Aufschreiben von Gedanken, Einfällen, Ereignissen führt durch das Aufschreiben zu einer Konkretisierung und Verifizierung des Gedachten. Aufgrund von Neugier und Interesse sehe ich mich einer Informationsflut ausgesetzt, die zwar durch mein Interessenprofil gefiltert wird. Diese Filterung und Aussortierung wird parallel aber durch durch die Charakteristik des Mediums Internet, der instanten Verfügbarkeiten und des just one click away, konterkariert. Hier setzt nun bei mir der Effekt einer zweiten Filterung ein: Die Bewertung bezüglich des Bewahrenswertes: Und ein privates "Weblog" enthebt einen jedweder Einschränkungen zu Inhalt und Form. Folglich bleibt als einziges Kriterium die persönliche Ambition, die eigene Informations- oder Unterhaltungswertschätzung. Ist diese Hürde genommen, setzt ein zweiter, positiver Effekt ein: Eine Informationsverdichtung und Aggregation, bei mir auch dadurch hervorgerufen, dass ich langsamer schreibe als spreche oder gar denke. Diese Geschwindigkeitdifferenzen führen dazu, dass der Kopf Zeit gewinnt, das Geschriebene zu hinterfragen, zu verifizieren. Und natürlich aus dem Geschriebenen heraus auf Bezüge, Querverweise zu lauschen. Diese Hinterfragung des Kontextes ist dann der Moment, das gerade Geschriebene auch in diesen Kontext zu setzen, zu verankern. [Einschub: Warum heißen "Links" eigentlich nicht Anker? Wäre doch die naheliegende Übersetzung von HTML <a href="..."> ... </a> ins Deutsche?] Diese Einbettung in einen Kontext ist gleichsam die schützende, wärmende, energiespendende Fettschicht um den einzelnen Eintrag. Für das durch mich Geschriebene bedeutet diese Einbettung — wie im richtigen Leben — eine Geschmacksverstärkung, die Anreicherung um Aromen. Und um weiter in dieser Koch- und Lebensmittelmetaphorik zu verbleiben, ergibt sich ein schmackhaftes Gericht nur aus dem ausgewogenen Zusammenspiel guter Grundzutaten und der Akzentuierung durch ausgewählte Gewürze und Kräuter. Ich wünsche einen Guten Appetit! Aber im Ernst: Warum ich schreibe? Immer in der Hoffnung auf ein interessantes Gericht. Und zuallererst muss es mir munden. [kellers, 08:44 · ] |
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Letzte Meldung: 26.06.12, 16:22
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