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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Montag, 7. Januar 2002
Ausstellungseindrücke Nach der gestrigen Schnoddrigkeit ist es jetzt doch noch an der Zeit, die Ausstellung Blut en detail zu würdigen. "Würde" ist dabei aber fast sofort der falsche Ausdruck, geht es doch in vielen Aspekten dieser Ausstellungshälfte in der Schirn vor allem um die unwürdigen, ekligen, missbrauchten Aspekte zum Thema. Den historischen Start macht die russische Zarenfamilie der Romanovs, durch Adelsüblichen Inzest auch blutmäßig degeneriert. Die finale Verseuchung dann durch Einheirat einer Prinzessin von Hessen-Darmstadt. Sie brachte wohl die Bluterkrankheit in die Familie. Die Auslöschung erfolgte dann aber nicht im Zuge eines Survival of the fittest, sondern im Massaker durch die Bolschewisten. Aber auch deutsche Geschichte hat durchaus ekle Bezugspunkte zum Thema Blut (und Boden). Ausgestellt ist auch ein Schaubild zu den Nürnberger Rassegesetzen und den Vorschriften zur Reinhaltung deutschen Blutes. Kulturell interessanter ist dann die bildnerische (Wieder)Geburt blutiger Mythen von Salome bis Dracula. Danach geht's dann gleich in die Abteilung Moderne mit den Herren Nitsch, Herrmann, Bruns, Günter und Toscani, Oliver. Aber auch Frau Abramcovicz weiß um die Erzeugung von Angstgefühlen. Nachgebaut ist das Environment einer Performance, in der sie nackt (gehört sich so) Wein trank, das Kristallglas in der Hand zerdrückte, sich ein Pentagram in den Bauch ritzte und dann so vorbereitet auf einen Eisblock in Kreuzesform unter einen Heizstrahler legte, wo die Wunde anfing zu bluten. P.S.: Das Publikum hat die Vorstellung nach dreißig Minuten abgebrochen! Überraschend, da eher in der Ausstellung "Fett" oder "Filz" erwartet: Stücke von Joseph Beuys. Noch überraschender: Sprachen mich stärker an, als der Mummenschanz eines H. Nitsch oder die Werbeprovokationen eines O. Toscani (ja, der von Bennetton). [kellers, 18:44 · ] |
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Letzte Meldung: 26.06.12, 16:22
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