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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking). | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dienstag, 22. Januar 2002
Sich selber finden? Und wie finde ich mich? Alexander weiß (richtigerweise) folgendes: "Fast mein Alter, lebt in Frankfurt, hoert gern Jazz, hat Mathe studiert" [kellers, 23:55 · referenzieren · ] Über den Müßiggang [Oder: aus gegebenem Anlass zitiert aus Michel de Montaigne, Essais, Buch I, Essay 8]: Wie wir auf brachliegenden Äckern, wenn sie fett und fruchtbar sind, tausenderlei Unkraut wuchern sehen und wir sie deshalb, um sie urbar zu erhalten, für bestimmte Samen aufnahembereit und so uns dienstbar machen müssen; und wie wir die Frauen zwar ganz allein Haufen und Klumpen unförmigen Fleisches aus sich hervorbringen sehen, sie jedoch, soll eine gute und der Natur gemäße Fortpflanzung erfolgen, ebenfalls der Bestellung mit einem bestimmten Samen bedürfen — so verhält es sich auch mit dem Geist. Beschäftigt man sich nicht mit einer bestimmten Aufgabe, die ihn zügelt und an die Kandare nimmt, jagt er im weiten Feld der Phantasie bald diesem nach, bald jenem:
Kein Hirngespinst gibt es, kein Wahngebilde, das er in diesem Zustand der Erregung nicht hervorbrächte,
Die Seele, die kein festes Ziel hat, verliert sich, denn es heißt:
Als ich mich neulich nach Hause zurückzog, entschlossen, mich zukünftig soweit wie möglich mit nichts anderem abzugeben, als das Wenige, was mir noch an Leben bleibt, in Ruhe und für mich zu verbringen, schien mir, ich könnte meinem Geist keinen größeren Gefallen tun, als ihn in voller Muße bei sich Einkehr halten und gleichmütig mit sich selbst beschäftigen zu lassen — hoffte ich doch, daß ihm das nunmehr, da er mit der Zeit gesetzter und reifer geworden ist, leichter fallen werde. Nun aber sehe ich, daß umgekehrt
wie ein durchgegangenes Pferd macht er sich selber heute hundertmal mehr schaffen als zuvor, da er für andre tätig war; und er gebiert mir soviel Schimären und phantastische Ungeheuer, immer neue, ohne Sinn und Verstand, daß ich, um ihre Abwegigkeit und Rätselhaftigkeit mir mit Gelassenheit betrachten zu können, über sie Buch zu führen begonnen habe. So hoffe ich, ihn mit der Zeit dahin zu bringen, daß er selbst sich ihrer schämt. [kellers, 23:01 · referenzieren · ] Absage von M***** Und heute weder Bodega noch Weinkontor ... Schade! [kellers, 20:35 · referenzieren · ] And the winner is ... Gotteskrieger! Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat die Unworte des Jahres 2001 gewählt. Die weiteren Plätze werden belegt durch Kreuzzug sowie Topterrorist Passt ja exzellent zum Wort des Jahres Der 11. September! Aber wo ist denn dann die Abgrenzung von Unwort zu Wort des Jahres? Der Wortmetz zeigt sich persönlich verwirrt! [kellers, 13:25 · referenzieren · ] Houellebecq in Frankfurt Am 12. Februar im Bockenheimer Depot. Bei rounders gefunden. Weblogs als alternative Veranstaltungskalender? Aber Jameson? Da gibt's doch Besseres! [kellers, 11:29 · referenzieren · ] Martin Mosebach ist auch ein Name, den man nicht unbedingt tragen möchte. Aber hinter diesem Namen steckt ein leidlich witziger, antiquiert daherkommender Frankfurter Autor. Die gestrige Lesung von ihm im Schauspiel Frankfurt war jetzt sicher nicht das kulturelle Ereignis des Jahres, aber die gelesenen Szenen aus Der Nebelfürst, seinem letzten, in der Anderen Bibliothek des Eichborn Verlags erschienenen Buch machten Lust auf diese Leseentdeckung. Im nachfolgenden Gespräch mit einem Verantwortlichen des Schauspiels (typische Künstlerkluft: Schwarze Lederhose, derbes Schuhwerk, grober grauer Rollkragenpullover und ein schwarzes Wolljacket; natürlich kurz-rasierte Haare) kam es dann zu so hübschen Sentenzen wie "Athletenstück mit der Bankiersgattin" (aus einem Brief des Original-Protagonisten, in dem es um eine seiner Affären geht); auch "Pubertäre Verdauungsbeschwerden" hofft man doch gleich der Wiederverwendung zuführen zu können. Und über seinen Stil als Dichter und Opernlibrettist: "Jeder erdenkliche Versfuß trippelt, oder latscht durch den Text." War schon nett (und umsonst: abgesehen von dem Glas Gavi di Gavi) [kellers, 10:19 · referenzieren · ] |
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Letzte Meldung: 26.06.12, 16:22
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