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frappieren swV. 'in Erstaunen versetzen, befremden', sondersprachl. Im 18. Jh. entlehnt aus frz. frapper (wörtlich: 'schlagen'), aus frk. *hrapon 'raufen, raffen', zu ahd. *raffon (dass.). Die Bedeutungsentwicklung hin zu 'entfremden' wohl auf Basis des Überraschungseffektes eines plötzlichen Schlages (vgl. ne. striking).
Sonntag, 21. Oktober 2001

TAT Nachtrag

Gestern auf der Saisoneröffnungsfeier des TAT im Bockenheimer Depot gewesen. Noch ca. eine Stunde eines Konzerts einer Band mit Trompete, Keyboard, Gesang und Cellist, Bassist sowie Drummer miterlebt. Und schon wieder Schlager "Wenn bei Capri die rote Sonne ..." (siehe Eintrag vom Donnerstag). Danach noch Party / Disco und A****** hat sich wieder in der Ausübung einfachster Tanzschritte geübt und dabei die anwesenden Mädels unter Kompatibilitäts- und Attraktivitätskriterien begutachtet. Dabei ist es dann aber auch geblieben. ANMACHEN IST KEIN LEICHTES MACHEN.

Appell an die Stadt Frankfurt: Und wehe, ihr schmeißt diesen wunderbaren Ort (Depot) und dieses wunderbare Theater (TAT) aus Eurer Kulturförderliste!

Und noch eine kurze, abschließende Anmerkung zum Wochenende: Eben in einem Telefonat die intelligente Wendung beschäftigter Langeweile vernommen. Ein schönes Wort zum Sonntag. Weiteres Nachdenken über Langeweile führt einen dann in kürzester Zeit auf das positiv gefärbte "Lange Weile". Wer möchte nicht ein "Mögest Du doch lange weilen" in's Ohr geflüstert bekommen. EIN HOCH AUF DIE LANGEWEILE.

Und jetzt ist an der Zeit, eine Flasche Wein zu öffnen, und weiter der so angenehmen Langeweile zu frönen.

[kellers,  20:46 · referenzieren ·  ]



Sprache und Sprechen

Ich werde alt. Lese gerade den letzten Eintrag und stelle dabei überrascht fest, dass das aktuelle Thema Sprechmensch versus Sprachmensch darin schon angedacht, wenn nicht gar abgehandelt ist. Die Unterscheidung und Abgrenzung von Sprache und Sprechen ist, ohne wissenschaftliche Vertiefung, heikel. Auf der einen Seite ist Sprechen mehr als Sprache, denn Sprache ist notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für das Sprechen. Gehören zum Sprechen Zuhörer? Ich sehe dort keine zwingende Logik, entscheidend ist meines Erachtens die Empfangsmöglicheit. Somit ist ein innerer Monolog kein Sprechen, ein Selbstgespräch hat meiner Vorstellung nach ein Volumen in Form von Lautstärke. Keine Voraussetzung für Sprechen ist das Vorhandensein eines konkreten Ansprechpartners. Ohne Zweifel spricht zum Beispiel ein Nachrichtensprechen in einer Fernseh- oder Rundfunkanstalt.

Aber aus einem anderen Blickwinkel ist Sprache auch mehr als Sprechen. Sprache als Trägersubstanz von Aussagen, Gefühlen, Meinungen, die über verschiedene Wege und Transformationen vermittelt werden. Sprache ist vielfältiger, größer als Sprechen, da sie den Transportweg einer Aussage nicht festlegt oder fixiert. Gleichwohl hat dieser Transportweg oder Kanal rückwirkende Bedeutung für den Inhalt. Sprache als Trägersubstanz für Botschaften, deren Inhalt sich erst mit der Kommunikation, d.h. dem Austausch ergibt oder instanziiert.

Der Text eines Buches oder Artikels ist in einer Sprach verfasst, aber seine Erschließung oder Aufschließung durch den Leser ist wiederum Spracharbeit. Die Aussagen werden als einer doppelten Transformation, beim Schreiben wie beim Lesen unterworfen. Und diese Transformation sind in ihrer Fehleranfälligkeit gänzlich verschieden dem Paar Sprechen und Hören.

[kellers,  20:43 · referenzieren ·  ]


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